Als Lucy erwachte, strahlte grelles Sonnenlicht ihr direkt in die Augen. Sie presste die Lider zusammen und rief: »Kann irgendwer, verdammt noch mal, das Licht ausmachen?«
Dann hörte der ältere Zwilling, wie eine Jalousie heruntergelassen wurde. Erleichtert öffnete er sie Augen und erblickte seine Schwester am Fenster, mir einem Verband über dem linken Auge. Lucy fuhr augenblicklich auf. Sofort setzten pochende Kopfschmerzen ein und sie ließ sich zurück in das unbequeme Krankenhauskissen fallen.
»Was...«, stammelte sie erschrocken, »Was ist da passiert?«
»Nun, Papa hat bei der Polizei ausgesagt, dass Mama sich von ihm scheiden lassen wollte, weil er ihr immer wieder versprochen hatte, nicht mehr zu trinken, dann aber doch weitergemacht hat.
Sie stritten gerade wieder. Papa wurde wütend, unsagbar wütend und dann hatte er die Glasflasche in der Hand und hat einfach zugeschlagen...« Tränen traten in Lilias Auge.
»Es bringt nichts, wenn du flennst!« Eine lange, unendliche Weile schwieg sie. Dann: »Wie geht es Mama? Wird sie überleben?«
»Die Ärzte sagen, wenn sie heute Nacht überlebt, ist sie über den Berg. Es kann aber sein, dass sie Amnesie bekommt und sich nicht an uns erinnern kann. Deswegen sollen wir bei Tante Fiona leben und von dort aus ein Internat besuchen.«
»Und... Wie lautet unsere Diagnose?«
»Ich habe eine Fleischwunde im Arm und einen Glassplitter im Auge, sie bekommen ihn nicht raus und eine Operation würde bewirken, dass ich auf dem linken Auge vielleicht nie wieder sehen kann. Du hast einige Platzwunden am Hinterkopf, Schnitte am ganzen Körper, Prellungen, vorwiegend an den Schulterblättern und am Steißbein, aber auch an Rest deines Rückens. Außerdem derselbe Glassplitter wie bei mir.«
»Würdest du die Operation auf dich nehmen?«
»Nein. Du?«
»Nein.«
~*~
»Unsere Tante hat uns Flugtickets gegeben, wir sollen zu ihr nach Berlin und das schon in vier Stunden!« Lilia wurde immer leiser während sie sprach, und Tränen bildeten sich in Ihren Augen.
»Lilia, ich weiß, du machst dir Sorgen um Mama, aber es ist besser, wenn wir von diesem Arschloch entfernt sind, es ist sicherer, und jetzt komm her.« Lucy nahm Ihre Schwester in den Arm und zuckte kurz zusammen als diese ihre Wunden berührte. »Lass uns packen, du Heulsuse«, meinte Lucy und holte zwei Koffer vom Schrank. Nachdem sie gepackt hatten, verließen sie das Krankenhaus. Das bestellte Taxi wartete schon.
»Zum Flughafen. Schnell wenn es geht, alter Mann, wir sind spät dran!«, fauchte Lucy
»Tut mir leid, ich entschuldige mich für meine Schwester, Sir«, entschuldigte sich Lilia. Kurze Zeit später trafen die Zwillinge am Flughafen an und schon wurde ihr Flug aufgerufen. Lilia machte es sich auf Ihrem Platz am Fenster bequem und holte ihr Buch aus dem Handgepäck. Lucy steckte sich die Kopfhörer ins Ohr und legte die Beine hoch auf die Lehne des Platzes vor Ihr. »Ich bitte sie, sich alle anzuschnallen, wir starten in Kürze!«, dröhnte aus den Lautsprechern. Und kurze Zeit später wieder: »Die Dame auf Platz 317, bitte setzen Sie sich ordnungsgemäß hin, damit wir starten können!«
Lilia zerrte die Füße von Lucy kopfschüttelnd vom der Lehne vor ihr. Kurze Zeit später hob das Flugzeug ab, auf den Weg nach Berlin.
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Wie Sonne und Mond
FantasyDie Zwillinge hätten nicht gedacht, dass sich ihr Leben wegen einer Person ändert, doch als sie dann auch noch die andere Welt entdecken, ist es vorbei, man hat sie neugierig gemacht!