Kapitel 5 (Ende)

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Ich nahm nichts mehr von meiner Umwelt war, ich war wie betäubt, taub, blind, stumm und gelähmt. Alles auf einmal. Ich war in einer Traumwelt gefangen. Ich konnte ihr nicht mehr entfliehen. War gefangen zwischen David meinem Loverboy und dem geheimnisvollem Jungen, dessen Namen ich nicht verstand. Wegen ihm war ich hier gefangen, wegen ihm achtete ich nicht mehr auf den Verkehr, aber der Andere hat mir so viel schlimmes angetan, ich wusste nicht, ob ich ihn noch lieben kann.

Er war doch meine große Liebe, er hat mich doch gerettet aus diesem Tief, hat mir gezeigt das ich was wert bin und was Liebe ist, aber er hat mich misshandelt, hat mich von anderen misshandeln lassen und mich für seine dreckigen Geschäfte missbraucht.

Ich war zerrissen, deswegen waren es meine Träume wahrscheinlich auch. Ich hatte ihn geliebt, auch nachdem er mir das alles angetan hat.

Aber der Neue verwirrt mich, ich weiss nicht mehr wer aber ein weißer Mann hatte mal gesagt: Wenn du zwei Menschen liebst, wähle den Zweiten, denn würdest du den ersten mit vollem Herzen lieben, gäbe es den Zweiten nicht.

Hatte Gandhi das gesagt, oder John Green, der sagt ja auch immer so weise Sachen? Ich weiss es nicht, ich weiss nur, dass ich ausgeschlafen bin, voller frischer Energie und jetzt aufwachen will. Ich versuchte meine Augen zu öffnen, aber sie gehorchten mir nicht. Was ist denn jetzt los?

Ich versuchte es ein weiteres Mal. Ich dachte mir nichts dabei, wird schon nichts schlimmes sein. Ich schlief einfach noch ein wenig weiter. Nach gefühlten drei Stunden versuchte ich es wieder, ich nahm meine ganze Kraft und versuchte meine Augen zu öffnen. Immer schrittchenweise, erst das erste fünftel oder sechstel, dann das zweite und immer so weiter. Bis ich meine Augen vollkommen geöffnet hatte.

Ich sah mich um, ich war definitiv nicht im Keller. Dafür war es hier zu freundlich und hell. Es waren weiße, sterile Wände und ein riesiges Fenster  in dem Zimmer vorhanden, diese konnte man mit weißen Vorhängen verschließen.

Ich fühlte mich unwohl.

Ich konnte keinen an meinem Bett erkennen, niemand wartete auf mich.

Ich drückte auf einen dieser Knöpfe mit denen man eine Schwester oder einen Arzt rufen konnte. Nur kurze Zeit später erschien einer.

„Ah, sie sind endlich wach geworden. Sie haben ganze fünf Tage geschlafen. Ich werde sofort den Mann benachrichtigen, der sie hier her gebracht hatte.“ Sagte er enthusiastisch.

Ich wollte nicht das David hier erscheint, aber vieleicht hat mich auch wer anderes hier her gebracht.

„Wie heißt der denn?“fragte ich nach.

„Kyle.“ gab er ganz einfach zurück.

Kyle, also. Der Name meines geheimnisvollen Retters und der Junge den ich auf der Party getroffen habe, denke ich doch mal.

Ich freute mich auf sein Erscheinen.

Ich ging mit ihm nach Hause.

Ich war glücklich.

Ich war nicht mehr gefangen und frei.

Ich konnte mein Leben jetzt endlich selbst bestimmen, musste nichts mehr für ihn tun.

Es war perfekt.

Es war Schicksal das ich Kyle getroffen haben und der Autounfall war meine Rettung aus einem grauenvollen Leben.

Ich unterhielt mich den ganzen Tag mit meinem Retter.

Lernte ihn besser kennen.

Wir kamen auf unsere Eltern zu sprechen, er fragte mich etwas mehr über meinen Vater aus als über meine Mutter.

Ich wohnte jetzt bei ihm. Wir machten jeden Tag etwas zusammen. Ich fing eine Ausbildung an und war glücklich. Ich meinte mein Leben hatte die entscheidende Wendung genommen und war jetzt endlich perfekt.

Doch, Pustekuchen.

Eines Nachts wachte ich auf, weil ich meinte Geräusche zu hören. Ich wollte Kyle wecken, aber  er schlief nicht neben mir. Ich ging runter in die Küche und schaute dort nach. Ich erkannte ihn, er war am Tresen und trank einen Cognac und hielt in der einen Hand ein Messer.

„Hallo, Schatz.“ Das zweite Wort sprach er so abfällig aus, das ich mich beleidigt fühle. Ich wollte etwas erwidern aber er lies mich nicht aussprechen.

„Du fragst dich was ich hier mache? Sicher, fragst du dich das. Ich werde es dir sagen. Ich werde dich töten.“ Beim letzten Satz fing er an hämisch zu grinsen.

Ich war kurz erschrocken über seine Worte erwiderte aber nur ganz gefühlskalt: „Kyle, du bist betrunken. Lass uns wieder ins Bett gehen.“

„UNTERBRICH MICH NICHT, SCHLAMPE!“ schrie er mir ins Gesicht. Das ließ ich mir nicht gefallen, ich ging zurück in unser Zimmer und wollte meinen Koffer packen.

„Du wirst nirgendwo hingehen, nur in die Hölle.“ Meinte plötzlich eine mir nur allzu bekannte Stimme.

Ich ließ mich davon nicht beängstigen, ich packte einfach weiter.

„Hab ich mich nicht klar ausgedrückt?“fragte er mit einer Stimme die mich vor Schreck zusammen fahren ließ.

Er fuhr mit dem Messer in der Hand meinen Hals entlang und dann packte er zu hielt mit einer Hand meine beiden Arme hinter meinem Rücken zusammen.

„KYLE, KOMM GEFÄLLIGST WIEDER ZU DIR!“ schrie ich ihm ins Gesicht.

Langsam bekam ich es mit der Angst zu tun.

„KYLE DU TUST MIR WEH!“ schrie ich wieder. Danach ließ er mich los, aber ich konnte nichts tun. Er tritt mich sofort in eine Ecke. Bei jedem Tritt schrie ich aufs Neue auf. Die Seite von ihm kannte ich nicht.

„Ich werde gar nichts. Ich werde nicht aufhören. Aber du wirst etwas tun und zwar sterben. Und jetzt erkläre ich dir auch warum. MEIN Vater hat MEINE Mutter, wegen der Schlampe von Mutter die du hast verlassen. Meine Mutter brachte sich danach selbst um. Ich hab meine beiden Eltern verloren Mutter und Vater und auch du wirst deine Eltern verlieren und zwar durch deinen eigenen Tod.“ Und mit diesen Worten kniete er sich runter zu mir und stieß mir das Messer mehrmals in den Bauch.

Ich merkte wie meine Kräfte langsam schwanden. Ich weinte die ganze Zeit, schrie vor Schmerzen, doch keiner hörte mich, ausser Kyle und für ihn war das wie Musik in den Ohren. Er lachte die ganze Zeit, während ich blutete und langsam starb.

Das war es nun mein Ende.

Meine Familie habe ich angefangen zu hassen und konnte mich nicht mehr von ihr verabschieden.

Meine erste vermeintliche, große Liebe missbrauchte mich nur und nutzte mich nur für ihre schmutzigen Geschäfte.

Meine zweite vermeintliche, große Liebe tötete mich so eben.

Ich wurde vom Leben nur enttäuscht, aber vielleicht war es gut das ich so früh starb.

Jetzt kam ich an einen besseren Ort.

Das war das Ende meiner Geschichte

In den Klauen eines LoverboysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt