Anfangs nannte ich es Unfall

Als alles anfing,war ich fünfzehn Jahre alt.Ich dachte es waere ein Tag wie jeder andere auch...doch gar nichts war wie sonst!Mein Wecker klingelte wie an jedem Morgen um 5:30 Uhr und ich musste aufstehen.Ich zog mir etwas an und ging runter in die Küche,wo meine Mutter bereits mit dem Frühstück auf mich wartete.Als ich das Essen sah,wurde mir echt übel und als mir dann noch der Geruch von de frischgebackenen Brötchen in die Nase kam,konnte ich nich anders als ins Badezimmer zu rennen und mich zu übergeben.Nachdem ich mich übergeben hatte,stellte ich mich vor den Spiegel und schaute mich von oben bis unten an.Ich dachte mir "Das ist doch nicht normal!Erst nehme ich 5kg zu,dann habe ich stimmungschwankungen,leide unter Morgenübelkeit und außerdem ist meine Regel schon seit drei Wochen überfällig."Mir kam dieser eine Gedanke in den Kopf: Ich bin schwanger!Meine Mutter klopfte an die Tür und fragte mich,ob alles in Ordnung sei.Ich öffnete die Tür und sah sie an."Pauline,du bist ja ganz blass!Leg dich wieder in dein Bett,ich rufe in der Schule an und sage bescheid,dass du eute nicht kommen kannst."Also ging ich in mein Zimmer,kuschelte mich in mein Bett und meine Mutter brachte mir einen heißen Tee.Einschlafen konnte ich jedoch nicht mehr,weil mir dieser eine Gedanke im Kopf rumschwirrte.Zwei Stunden später kam meine Mutter in mein Zimmer um mir bescheid zu sagen,dass sie jetzt arbeiten geht.Nun war ich ganz allein Zuhause.Nach einer kurzen Weile ging ich in den Drogeriemarkt der gleich um die Ecke war.Dort kaufte ich mir einen Schwangerschaftstest.Zuhause angekommen,ging ich noch einmal ins Badezimmer und machte den Test.Nach fünf Minuten sah ich zwei Striche.Zwei Striche-positiv-SCHWANGER!Ich sah mich an &überlegte mir,was ich jetzt wohl machen sollte.Ich nahm mein Handy und rief bei der Frauenärztin von meiner Mutter an.Ich hatte solche Angst und zitterte am ganzen Körper.Sofort bekam ich einen Termin.Ich machte mich auf den Weg und meine Angst wurde immer größer.Dort angekommen,saß ich im Wartezimmer und alle Frauen die da saßen,schauten mich an,als hätten sie noch nie ein Mädchen bei nem Frauenarzt gesehen."Frau Baum Pauline,bitte!",hörte ich die freundliche Stimme der Arzthelferin.Ich ging in den Behandlungsraum.Dort machte sie mir einen Ultraschall und es war tatsächlich war,ich war schwanger.Geschockt lief ich aus der Arztpraxis raus &ging nach Hause.Ich legte mich in mein Bett und fing an zu heulen.Eine Träne nach der anderen lief mir über mein Gesicht.Plötzlich ging meine Zimmertür auf und ich sah meine Mutter dastehen."Was ist denn passiert,mein Schatz?",fragte sie."Nichts,rein gar nichts,was dich etwas angehen würde!",schnauzte ich meine Mutter an.Ich redete ein paar Tage nicht mit ihr,bis ich vor ihr stand und bemerkte,wie traurig sie doch war."Ich wurde vergewaltigt.",sagte ich so leise,dass man kaum ein Wort davon verstand."Du wurdest was?!Warum hast du denn nicht früher mit mir darüber geredet?Wann ist das passiert?Bist du ... schwanger?",flüsterte meine Mutter und begann zu heulen.Sie nahm mich in den Arm und endlich hatte ich jemanden,mit dem ich darüber reden konnte.Es tat so gut,ihre Nähe zu spüren und endlich nicht mehr ein Geheimnis vor ihr zu haben.Sie konnte es kaum glauben.Sie fragte mich,ob ich das Kind bekommen möchte.Ich sagte natürlich ja,weil ich es nie übers Herz gebracht hätte,ein Leben zu töten.

Sie ging mit mir zu sämtlichen Terminen mit dem jugendamt und zur Frauenärztin und so weiter.Irgendwann,als ich im neunten Monat war,bekam ich Wehen.Natürlich noch viel zu früh,denn ich war ja erst in der 36sten Woche.Ich hatte solche Angst,doch meine Mutter stand mir bei.Ich war so unendlich froh,als ich mein Baby in den Armen halten durfte!Die Geburt dauerte 17 Stunden und ich war danach total fertig.

Heute bin ich siebzehn Jahre alt,habe meinen Realschulabschluss in der Tasche und meiner kleinen Maus geht es super.Meine Mutter unterstützt mich wo es nur geht.Zur Zeit mache ich mein Fachabi und möchte danach als Sozialarbeiterin anderen Jugendlichen helfen,die in der selben Situation sind,wie ich damals.Ich gehe jeden Dienstag zur Therapie und rede dort über meine Probleme.Mein Vergewaltiger wurde gefunden und sitzt immoment noch in Untersuchungshaft.Mittlerweile komme ich damit relativ gut klar.

Bis dann!♥