KAPITEL 2

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,,Wie ist es dir ergangen?", fragte Galathea lächelnd. Aber ihre Stimme war brüchig. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich blaue Pusteln auf ihrer Haut: die Krankheit war also bereits fortgeschritten. Bis zum vollständigen Verfall konnte es nicht mehr lange dauern...

,,Ein letztes Mal konnte ich in die Zukunft sehen... Und weiß jetzt, wer es ist", begann sie leise. Aber allein dieser Fakt war Gold wert!

,,Ich muss es wissen!",drängte ich ungeduldig. Dieses Mal tötete ich ihn, um das Leben meiner Mutter entgültig zu retten. Ich werde alles geben und ihn so lange einengen, bis der Ungläubige keinen Schlupfwinkel zum Untertauchen findet!, so dachte ich bitter. Dafür sorgte ich.

,,Das ist das Problem. Du darfst es nicht wissen, sonst entfernt er sich wieder von uns. All unsere Arbeit wäre vergebens."

Aber- wie sollte ich ihn unter diesen Umständen aus dem Weg schaffen? Verdammter Prinz. Er lässt Mum nicht in Ruhe! Egal, wie viele Leben es dauert. Wenn er nicht von meiner Hand stirbt, erscheint er einfach dreist in einem anderen Körper.

Eine Taktik, um ungesehen zu bleiben.

,,Kann er vielleicht auch eine Gottheit sein?", fragte ich langsam. Doch eine Antwort kam nicht. Nur ermüdeter Atem in mein Gesicht. Galathea schloss die Augen.

,,Willst du den Grund wissen?"

,,Welchen denn, Majestät?", entgegnete ich huldvoll.

,,Weshalb du hier bist. Und weshalb ich mir solche Sorgen mache.",seufzte sie.

,,Wenn Ihr das so meint... Ja." Etwas anderes blieb mir nicht. Gespannt wartete ich auf ihr Fortfahren; ,,Ich will Abschied nehmen. Meine Zeit ist zu Ende. Aber selbstredend kann ich dir meine Aufgabe nicht aufbürden. Das will ich auch nicht. Ich werde nur schlafen."

Ich schluckte. Das bedeutete, ab jetzt keine Besuche mehr. Meine Mutter würde in die Bewusstlosigkeit fallen, um mir mehr Zeit zu verschaffen... Bis sie aufwachte, war ihr Feind entweder tot oder sie entmachtet, was hieß, dass sie nach dem göttlichen Tod mit purer Menschlichkeit (was mit Erinnerungsverlust verbunden war) wiedergeboren wurde.

,,Und warum... machst du dir solche Sorgen, dass ich nicht in Ruhe arbeiten konnte?", hakte ich nach. Das bezog sich auf die Lautlosigkeit, die ich empfand, wenn ich tötete- die bei besagtem Schrei ja ausgeblieben war.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 06, 2013 ⏰

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