Zwei - Er

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Die dritte Stunde, Mathe, ist vorbei und die Pause fängt an. Belle und ich gehen auf den Pausenhof und sie erzählt mir einige Dinge über die Schule und über die Leute hier. Wir setzen uns auf eine Bank an einem Baum und ich schaue mich um. "Hier sind alle Schüler der Stufen 10, 11 und 12, die jüngeren sind auf einem anderen Schulhof. Eigentlich ziemlich cool weil man dann nicht von kleinen Kindern genervt wird" erklärt Belle. Überall sind kleine Gruppen von Leuten. Auf einer Wiese spielen ein paar Leute Fußball. Ich erblicke jemanden. Einen Jungen. Er lehnt sich alleine an eine Wand, die vom Schulhof weggerichtet ist, und raucht. "Warum steht der Typ da hinten so allein? Wer ist das?" unterbreche ich Belle, die schon die ganze Zeit am quatschen war, wovon ich jedoch nicht ganz zugehört hatte. "Der? Von dem hältst du dich besser fern. Er ist in der 12. Ich glaube er heißt Louis, aber die meißten nennen ihn einfach nur den Tommo." Ich schaue sie fragend an, dann setzt sie fort: "Er macht nur Ärger. Er prügelt sich wenn sich jemand mit ihm anlegt, ist Einzelgänger, raucht und naja, er soll auch schon einige Schulverweise gehabt haben, aber irgendwie fliegt er einfach nicht. Mehr weiß ich um ehrlich zu sein auch nicht." Ich beobachte ihn eine kurze Zeit lang. "Moment mal... In den bin ich heute auf dem Flur reingerannt! Ich hab ihm nach dem Weg gefragt aber er hat mich ignoriert" sagt ich. Er sieht zu mit rüber und schlagartig sehe ich weg. "Wie gesagt, halt dich besser echt von ihm fern," Warnt mich Belle, "man weiß nicht wozu de im Stande ist."

**Später**

Die letzte Stunde ist vorbei und ich begebe mich auf den Heimweg. Ich habe schon die ganze Zeit das Gefühl verfolgt zu werden und als ich während ich durch meine Strasse gehe und zurückschaue bestätigt sich mein Verdacht. Entweder läuft dieser Louis mir hinterher oder er wohnt hier. Ich vermute das erste und ehe automatisch ein bisschen schneller. Ich bin froh als ich Zuhause ankomme. Meine Mum ist nicht da, sie ist arbeiten. Ich werfe meine Tasche auf die Treppe, gehe in die Küche und schaue durchs Fenster. Ich sehe ihn. Er steht gegenüber von meinem Haus. Ich beschließe mir was zu essen zu machen und gucke in den Kühlschrank. Dann in unsere Schränke. Etwas was man sich zu Mittag machen kann ist hier nicht mehr. Na toll! Ich schnappe mit meinen Geldbeutel und meine Handtasche und gehe aus dem Haus um im Supermarkt ganz in der Nähe Spaghetti oder so zu holen. Louis steht immer noch da! Hat der denn nichts besseres zu tun? Ich lasse mir nichts anmerken und gehe los zur nächsten Bushaltestelle. Man muss von hier nicht lange fahren. Louis geht auch auf die Haltestelle zu. Er folgt mir wieder. Oder bin ich einfach nur paranoid? Wahrscheinlich. Nach kurzer Zeit ist mein Bus da, ich fahre 5 Minuten bis zum Supermarkt, Steige aus und schaue mich um. Ich war wohl doch nur paranoid gewesen, Louis folgt mir doch nicht. Ein Glück. Ich kaufe eine Packung Spaghetti, Tomatensoße, ein bisschen zu trinken und sonst noch Kleinigkeiten. Dann mach ich mich wieder auf den Weg nach Hause. Ich gehe durch die Strasse zu meinem Haus und was ich sehe gefällt mir gar nicht. Louis, er steht vor meinem Haus, lehnt sich an die Wand und raucht. Ich versuche ihn einfach zu ignorieren und will die Tür aufschließen. Gott sei dank hat er nichts gesagt oder so. Ich vergesse einfach dass er vor meinem Haus steht und fange an zu kochen. Hoffentlich läuft das ab jetzt nicht jeden Tag so ab.

Dangerous Guy || L.T. AU [SLOW UPDATES]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt