Ende der Welt

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Sie steht an dem Bahnsteig und blickt auf die glitzernden Schienen. In ihrem Blick liegt eine Sehnsucht, die kaum jemand richtig deuten kann. Die Sehnsucht nach dem Reisen. Sie möchte nicht mehr in diesem kleinen Kaff sein, in dem sie nun seit zwanzig Jahren versauert. Sie will weg. Ihre Arbeit, ihre Freunde, ihr Leben hinter sich lassen und einfach los. Sie weiß, dass sie nicht hierher gehört. Sie möchte woanders hin, in irgendeine große Stadt. Düsseldorf, Berlin, London, Dublin. Ja, Dublin würde ihr gefallen, da ist sie sich sicher. Ein Zug kommt hereingerauscht. Der Wind weht Zeitungen weg, sie fliegen durcheinander. Und das Mädchen bleibt stehen. Sie steht während der Zug wieder losfährt, beobachtet die Leute, die nun noch mit ihr am Bahnsteig stehen und lächelt. Irgendwann sitzt sie in so einem Zug und winkt ihrem Kaff zu. Dann ist sie weg, für immer. Auf diesen Tag freut sie sich seit sie es sich vorgenommen hat, weg zu laufen. Eigentlich läuft sie ja nicht weg, sie lebt schließlich ihr eigenes Leben. Seit sie sich vorgenommen hat, frei zu sein. Und zwar bald.

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