Prolog

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Es war bedrückend, als würde ich fallen und fallen. Ich konnte es mir nicht erklären, die Gefühle waren plötzlich da und überkamen mich. Sie war die Einzige, die mir jetzt noch helfen konnte...
Langsam und leicht monoton begann ich zu sprechen: "Haruka? Hilf mir.. Ich bin so verzweifelt, ich weiß nicht was ich noch machen soll. Alles ist umsonst, ich komm einfach nicht weiter."
Meine Stimme klang weinerlich.
Sie antwortete sofort mit einer wunderbar sanften und festen Stimme: "Aber Kleine, sei nicht so verzweifelt. Hast du wirklich alles versucht?"
"Natürlich, alles. Ich würde wirklich alles machen um ihn wieder zu kriegen, ihn zu rächen. Uff, ich liebe ihn so sehr."
Ich brach in Tränen aus. Wenn nicht sie mir helfen konnte, wer dann?
"Meine Liebe, bist du dir absolut sicher, dass du alles erdenkliche versucht hast? Dann müsstest du ja weit gekommen sein.. Oder?"
Mich verwirrte die Frage etwas, sie wusste doch, wie weit ich gekommen war. Jeden Tag hatte ich ihr erzählt, was ich erlebt hatte und in was für Schwierigkeiten ich jetzt steckte. Sie hatte immer genickt und verständnisvoll zugehört. Dennoch, ich fasste mich kurz:
"Ich hab so viele Menschen verletzt und ihnen weh getan. Ich kann das einfach nicht mehr... Ich bin an meine Grenzen gestoßen."
Und plötzlich drehte sie sich zu mir um. Sie hatte die Augen geschlossen. Ihre Lippen waren leicht geöffnet. Sie atmete kurz ein und sofort wieder aus. Es klang wie ein Seufzen. Und dann fragte sie mich etwas, was mich noch mehr verwirrte, als alles andere, das gerade passiert war:

"Vielleicht bist du näher dran, als du denkst...?"


~Geschrieben von Irina

Far AwayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt