[1] Hallo LA

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Das Flugzeug setzt zur Landung an, mein Dad neben mir redet schon fast den ganzen Flug über mit einem seiner Auslandsvertreter. Dass dieses Bluetooth Ding in seinem Ohr nicht langsam mal leer wurde, wunderte mich etwas. Aber was sollte ich denn sagen? Er war nun mal Chef eines riesigen Technik Unternehmens das auf der ganzen Welt verteilt war. Da hatte man eben viel zu regeln. Ich habe das immer verstanden, auch in meiner Kindheit, als meine Mum noch bei uns war.

Auf dem Weg vom Gate zum Ausgang des LAX verging eine halbe Ewigkeit, da hier einfach viel zu viele Leute waren die mal einfach nur stehen blieben oder sich an allem und jedem vorbei drängen mussten. Mal waren es Business Leute und dann wieder braungebrannte Touristen mit ihren Fotoapparaten griffbereit. Grausam.

Einige Zeit später waren wir mit dem Taxi an unserem neuen Haus angelangt. Dieses lag in den Beverly Hills und wurde recht modern gehalten. Viele Fenster, Balkon, Pool, gute Aussicht auf LA,.. alles was man brauchte um angeben zu können. Meines Erachtens nichts besonderes. Ich war damit aufgewachsen. "Die Umzugswägen waren schon da, mein Agent hat schon alles eingeräumt, auch die Garage." meinte mein Dad monoton und wandte sich wieder seinem Headset zu. Ich ging darauf hin wortlos ins Haus und begutachtete meine neue Umgebung. Großes Wohnzimmer, eine daran anschließende Küche und einen großen Balkon waren die ersten Sachen die ich wahr nahm. Eine Treppe führte nach oben, wohl zu den einzelnen Zimmern.
Die erste Tür ein Stockwerk weiter oben führte in mein Zimmer. Mein großes Bett, mein Mac und meine Gitarren waren da also war alles vollständig. Etwas anderes benutzte ich normalerweise in meinem Zimmer nicht. Die meiste Zeit war ich unterwegs auf meiner Ninja oder in Bars.

Apropos!

Sofort ging ich wieder runter und suchte den Eingang zu der Garage, knipste das Licht an und war erst mal leicht beeindruckt von dem was sich mir hier bot. In die Garage würden sicher 5 Autos passen. Aber statt dessen standen da 'nur' Dads Jaguar, sein Jeep und meine Ninja.

Ich hatte nicht wirklich viel Lust jetzt den ganzen Tag zuhause rum zu sitzen und auf den morgigen ersten Schultag zu warten, also nahm ich den schwarze Helm der am Lenker des Bikes hing, setzte ihn auf und klappte das verdunkelte Visier runter, nachdem ich die Maschine angeworfen hatte.

Ich kannte mich nicht wirklich in LA aus, doch ich wusste wo ich wohnte und ein Smartphone hatte heutzutage jeder.
Wenige Minuten später war ich auch schon am Meer. Es war schön etwas Freiheit zu haben und überall hin zu kommen. Die Ruhe hier an diesem Fleck war unglaublich beruhigend. Es war schon später und sonst war hier weit und breit keine Menschenseele. Doch schon aus der Entfernung konnte ich das Geräusch einer weiteren Maschine ausmachen. Wenige Augenblicke später fuhr diese auch schon an mir vorbei, während sich der Fahrer kurz zu mir umdrehte und das Bike anhielt. Bei näherer Betrachtung, es doch eine Fahrerin zu sein.

Meine Gedanken bestätigten sich als sie ihren Helm abzog und ihre lilane Haarpracht zum Vorschein kam. "Hey." sagte sie, machte einen Wink mit ihrer Hand und ging sofort an mir vorbei zu meinem Bike. Sie selbst fuhr eine Honda und war von der Kawasaki sichtlich beeindruckt. "Maaan! Wie viel hat die denn drauf??" "Noch nicht getestet." erwiderte ich und kratzte mich kurz am Kopf. "So eine Vergeudung.. Das wollen wir doch gleich mal ändern!" Etwas verwirrt von ihren Worten sah ich wie sie wieder auf ihr Bike sprang, nah an mir vorbei fuhr und mir während dessen auf die Schulter schlug und meinte: "Na komm, fahren wir ein bisschen."

So etwas konnte ich nicht abschlagen. Also sprang ich ebenfalls wieder auf, zog den Helm über und folgte ihr. Sie kannte anscheinend eine Strecke auf der fast nichts los war. Der Start wurde durch das nächst beste Ampellicht gekennzeichnet und schon ging es los. Schon nach wenigen Metern zogen die Lichter der Stadt nur noch so vorbei wie im Flug. Wieder überkam mich dieses Gefühl von Freiheit...

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"Ich bin Jade. Und du bist?" "Tyler. Bin heute hier her gezogen." "Tyler.. Okay Ty. Wo hast du vorher gewohnt?" "Orlando, mein Dad hat seinen Firmensitz hier her verlegt."

Und so ging das noch einige Zeit weiter bis ich beschloss wieder heim zu fahren, wegen der Schule morgen. "Soll ich noch mit kommen? Sonst verirrst du dich noch. Und glaub mir, nachts willst du das hier in LA echt nicht..." Ungläubig sah ich Jade an, nickte dann jedoch wortlos und fuhr dann mit ihr los. Zuhause angekommen schlug ich kurz noch mit ihr ein und ging ins Haus. Wir hatten Nummern ausgetauscht, sie schien nett zu sein. Jade hatte mir auch viel über sich erzählt, dass sie hier aufgewachsen sei und hier nun allein lebe. Auch auf die selbe Schule würde sie gehen, worüber ich froh war. So hatte ich wenigstens jemanden den ich schon mal kannte.

Nachdem ich mich umgezogen hatte, ging ich direkt ins Bett. Diese Fliegerei machte einen wirklich fertig. Doch die Nacht verbrachte ich unerwartet gut und ruhig. Sonst konnte ich nie richtig schlafen oder brauchte ewig bis ich mal eingeschlafen war.

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Am nächsten Tag wurde ich vom Klingeln meines Handys wach. Hatte ich mir überhaupt einen Wecker gestellt..? Ich nahm das Handy in die Hand und versuchte durch die noch immer leicht verschwommene Sicht zu entziffern wer mich da anrief. "Jade.." murmelte ich zu mir selbst. "Ja..?" fragte ich während ich versuchte aufzustehen. "Man Ty! Ich warte schon seit 10 Minuten! Ich dachte wir treffen uns hier. Kann ich kurz rein kommen?" "K-Klar.." murmelte ich wieder und kraxelte die Treppen runter zur Tür. Kaum hatte ich die Tür geöffnet pfiff Jade mir entgegen und sah auf meine Boxershorts die gerade das einzige waren, das ich trug. "Sorry, hab voll verpennt..." "Ach kein Ding! Zieh dich erst mal an, dann fahren wir!" meinte sie schelmisch grinsend und sah sich während dessen etwas um. Ich ging nach oben, zog mir eine leicht zerrissene Jeans und ein schwarzes Shirt aus dem Schrank und zog mich an. Dann noch die Lederjacke drüber und es konnte los gehen.

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In der Schule angekommen, gingen wir zusammen in Richtung Klassenraum, wo wir anscheinend einige ihrer Freunde trafen, überraschenderweise fast alle in meiner Klasse. Noch bevor wir uns einander vorstellen konnten, wurde ich plötzlich stark angerempelt.
"Was zum....?!"

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Auf dem Bild (oben) ist Tyler Anderson zu sehen.

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