Wahrheit

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Ich entschied mich, zu den verbliebenen Männern zu gehen und zu fragen, wo die anderen im Moment sind. Gehend rieb ich meinen Hals, den er mir noch vor Minuten zusammengequetscht hatte.

Es tat weh und brannte, aber ich ertrug den Schmerz mit Stolz. Nie würde ich wegen so etwas im Boden versinken. Ich war es schließlich gewohnt so behandelt zu werden.

Als Dwight mich sah, begrüßte er mich freundlich und ich grüßte zurück.
Dwight fand ich schon immer komisch und als wir ihn gefunden hatten, war er bereits halb tot.
Negan meinte jedoch, er könne nützlich für die Gruppe sein, deswegen nahmen wir ihn auf.

"Dwight, wo sind die Anderen alle hin?" Er sah mich gleichgültig an. Komisch. " Sie halten die Stellung. Fangen gerade eine Gruppe ab, die gegen uns rebelliert hat."
Ich mochte solche wortkargen Menschen nicht. Die erzählten einem nie, was man alles hören wollte.

"Danke, Dwight."
Ich wendete mich ab und lief wieder in Richtung Wohnwagen.
Negan wollte anscheinend nicht, dass ich wusste was wirklich vor sich ging.
Ich dachte Kurz nach und sprang dann kurzerhand in ein freies Auto.
Irgendwo mussten die anderen ja sein. Und es war ihnen sowieso nicht erlaubt, sich so weit vom Lager zu entfernen.

Ich wollte gerade das Camp verlassen, als plötzlich aus dem nichts Negan auf dem Weg stand. Dabei trug er Lucille bei sich, was hieß, dass irgendetwas sehr schlimmes im Gange war.
Lucille war seine Spezialwaffe. Ein Baseballschläger, umrahmt mit Stacheldraht. Sehr gefährlich und sehr tödlich, vor allem für Schädel.

Ich bremste und schluckte aber stieg dann selbstbewusst aus dem Wagen.
Er legte den Kopf schief. "Wo willst du denn hin, Kätzchen?"
"Die anderen suchen." Ich drehte mich um und wollte wieder in den Wagen steigen, als er mich am Arm packte.
"Lass mich sofort los!" Sagte ich ernst und sah ihm wütend in die Augen.

"Du gehst nirgends hin, Kätzchen."
Ich riss mich los und stolzierte Richtung Auto aber er ging mir hinterher und hielt Lucille drohend vor sich.
Ich bekam es mit der Angst zu tun.
"Ich wollte dir das ersparen aber verdammt, du willst ja nicht hören. Komm mit aber beschwere dich danach nicht ,wenn es dich verstört."

Er zog mich auf die Beifahrerseite und fuhr selbst los.
Wir kamen kurz darauf an einer Waldlichtung an, auf der einige unserer Laster und viele unserer Leute bewaffnet standen.

"Geliebter, was hast du vor?"
Ich stellte mich vor ihn und sah ihn besorgt an.
Er schaute auf mich herunter und lachte. Aber sein Lachen war verstörend.

"Ich werde die Menschen, die so viele von uns getötet haben zur Rechenschaft ziehen."
Er drehte sich zu den anderen. "Hab ich Recht, Männer?" Er lachte laut und die anderen jubelten.

Eigentlich sollte ich mich freuen, dass er wieder die Oberhand gewinnen wollte, aber insgeheim wollte ich nicht dass noch mehr Menschen getötet werden.
Ich verdrängte dieses Gefühl wieder und lachte ihn an.
"Geliebter, tu was du nicht lassen kannst und räche unsere Leute."

"Das ist die Frau, die ich kenne und liebe." Ich wusste dass er sich freute und  blutdürstig war.
Die Nacht würde blutig werden und Negan würde gewinnen. Wie immer.

The Walking Dead - The WifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt