15. Nutzlos

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Ich konnte nicht schlafen. Ich drehte und wendete mich für gefühlte Stunden und trotzdem war es nicht angenehm. Ich fühlte mich nicht richtig. Etwas fehlte. Jemand fehlte. Stiles fehlte. Ich hatte ein Loch in meinem Herzen und egal wie lange ich das Lied Ghost Town hörte, es wurde einfach nicht besser.

Ich fühlte mich wie ein Idiotin. Wenn ich etwas in den letzten zwei Jahren gelernt hatte, dann war es, alles unwichtig erscheinen zu lassen. Ich wusste das. Ich hatte das auf die harte Tour gelernt. Ich hatte es ihm bei der ersten Chance nicht erzählt und nun verlor ich ihn wieder. Es wird mich umbringen, ihn wieder zu verlieren.

Wenn es ihm nicht egal wäre, wäre er nicht mehr mit Malia zusammen.

Ich konnte immer noch nicht begreifen, was an ihr war. Warum er sie gewählt hatte und er ihr treu blieb. Ich wusste, was er fühlte, er hatte das sehr deutlich gemacht. Warum also? Warum war er nicht hier, anstatt neben ihr zu schlafen? Es brachte mich buchstäblich um den Verstand und ich war kurz davor, die Mauern wieder aufzubauen. Ich konnte mein Leben nicht leben, bis ich es wusste.

Ich wollte einfach nicht dieses Mädchen sein. Malia war ein Teil ihres Rudels. Sie war es nun schon so lange und sie war für ihn da gewesen, als ich es nicht war. Während ich mich dazu entschieden hatte, es nicht zu sein. Ja, ich war zuerst da gewesen. Er mag mein Freund gewesen sein, die Liebe meines Lebens. Obwohl ich sechzehn gewesen war. Woher sollte ich wissen, dass diese Gefühle genauso stark wären wie an dem Tag, als er versucht hatte, mein Leben zu retten und so getan hatte, als wäre er ein Arzt?

Ich konnte nicht. Ich kann nicht. Ich kann mir das selbst nicht mehr antun und es war mir egal. Ich war eine Schlampe. Sie alle wussten es jetzt und es würde keinen großen Unterschied machen, wenn mich noch eine Person mehr töten wollte.

Ich schlug meine Bettdecke beiseite und schlüpfte in meine Shorts. Ich tat es. Ich würde hier nicht mehr in Selbstmitleid über mein Liebesleben versinken, weil das nicht meine Art war. Ich würde etwas daran ändern.

Ich scannte die Dunkelheit nach meinen Boots ab, nur der leichte Schein des Dvd Apparates erleuchtete den Raum ein wenig. Ich hatte Stunden darauf gestarrt. Ich war mir nichtmal sicher, ob ich zwei verschiedene Boots packte, sie waren beide schwarz, aber ich schnappte mir meine Schlüssel und öffnete ohne nachzudenken die Tür.

"Stiles!" Ich stolperte rückwärts. Er stand vor der Tür, als hätte er schon Stunden dort gestanden. Ich ließ meine Schlüssel fallen und er zuckte bei dem Geräusch zusammen, als sie auf den Boden aufschlugen. Ich hatte keine Ahnung, wie lange er dort gestanden hatte und ich war überrascht, dass ich seine Anwesenheit nicht bemerkt hatte, aber es war mir egal, er war hier und das machte es wahrlich einfacher.

Ich zog ihn ins Haus. Meine Lippen trafen auf seine wie der Schuss einer Pistole und er drängte mich rückwärts, als seine Hände zur Hinterseite meines Kopfes wanderten. Wir prallten gegen die Wand, die Bilder fielen krachend zu Boden und ein leichtes Stöhnen entfuhr mir, als er mit den Händen unter mein Shirt fuhr.

Er hielt mich fest und hob mich hoch, ich wickelte meine Beine um seine Hüfte und er stolperte rückwärts, eine Hand an meiner Hüfte und die andere an meiner Wange. Er drehte mich um und legte mich sanft auf die Couch, streifte sein Shirt über seinen Kopf. Das fühlte sich nicht real an.

Er lächelte nicht oder sprach, er lehnte sich nur vor und küsste mich. Er berührte mein Gesicht und fuhr mit seinen Fingern über meinen Rücken, Schauder durchfuhren mich. Er zog mich enger an sich und seine Hüfte presste sich gegen meine, woraufhin meine Gedanken schwirrten, während er süße Worte in mein Ohr flüsterte.

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