Kapitel 1

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Es ist 4 Uhr in der Früh. Ich stehe hier am Bahnhof. Meine Haare sind vom Regen durchnässt und hängen deshalb glatt hinunter.  Ich hoffe die ganze Zeit, dass alles glatt läuft und dass das hier kein Fehler ist.

9 Stunden zuvor:

,,Sei anständig! Trink nicht zu viel Alkohol, lass dein Getränk nirgends unbeaufsichtigt stehen. Ich hole dich um 2 Uhr ab, also sei pünktlich am Treffpunkt." Die typischen Müttersprüche, wenn man mal feiern geht. ,,Ja Mama, natürlich", ich drückte ihr und meinem Vater einen Kuss auf die Wange und verließ dann das Haus. In der großen Tasche die ich bei mir trug hatte ich mein Party-Outfit, mein Make-Up Täschchen und natürlich etwas zu trinken dabei. Meine Freundinnen und ich trafen uns vor jeder Party bei meiner besten Freundin Valérie zu hause, um uns gegenseitig die Haare zu machen und um vorzuglühen. Um ca. 22 Uhr waren alle Top gestylt und schon gut dabei. Ich trug ein durchsichtiges schwarzes Spitzen Oberteil, dazu eine leder Leggings und hohe schwarze Schuhe. Meine blonden lange Haare hatte ich unten leicht gelockt. Wir waren alle super drauf und fuhren mit der Bahn in die Stadt. Der Club war schon sehr voll als wir dort ankamen. Es gab ein sehr großen Außenbereich, doch da das Wetter nicht so gut war hielten sich die meisten Leute drinnen auf, weswegen es dort auch ziemlich voll war.  Wir gaben unsere Jacken und Taschen an der Garderobe ab und steuerten dann direkt  auf die Tanzfläche zu. Die Musik an diesem Abend war richtig gut, leider war es extrem warm da so viele Leute da sind. Ich war gerade mitten beim Tanzen als mich jemand an meinem Arm packte und mich nach draußen zerrte. ,,Gehen wir eine rauchen? Mir ist viel zu warm da drinnen, hier sind einfach viel zu viele Menschen. Schau dir das an, sogar der Außenbereich ist überfüllt. Lass uns ganz rausgehen."  plapperte Valérie. Ich hatte gar keine Chance etwas dagegen zu sagen und versuchte mit meinen hohen Schuhen so schnell wie sie mit ihren flachen zu sein. Wir drängten uns an den ganzen Menschen vorbei, die darauf warteten hineingelassen zu werden. Auf einmal packte mich eine Hand an meinem Arm und als ich aufschaute blickte ich in ein Gesicht, was ich kannte. ,,Marc" dachte ich. Er lächelte mich an und begrüßte mich. Ich war so überfordert mit der Situation, dass ich einfach weiter Valérie hinterher lief. Wir beide setzten uns auf eine Treppe, um uns herum viele weitere Jugendliche. Ich zog aus meiner Clutch eine Kippenpackung und fischte 2 Zigaretten heraus, die wir dann rauchten. Es war sehr angenehm draußen, doch nach einiger Zeit gingen wir wieder nach drinnen. Ich hielt die ganze Zeit ausschau nach Marc. Ich hatte heute überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich ihn hier antreffe. Ich tanzte wieder eine ganze Weile, bis ich sah das Marc auf mich zu kam. ,,Hey du," sagte er uns nahm mich in den Arm. ,,Hey, na wie geht es so?" fragte ich ihn, da ich nicht wusste was ich sonst zu ihm sagen sollte. Er machte daraufhin eine Armbewegung Richtung Türe und wollte mir damit sagen, dass wir uns draußen besser unterhalten können. Draußen war die Musik nur noch im Hintergrund zu hören und man konnte sich gut unterhalten. ,,Wieso bist du denn hier? Ich hatte gar nicht mit dir gerechnet..." sagte ich und sah ihn fragend an. ,, Ja Daniel und so haben mich überredet mit zu kommen und wegen noch ein paar anderen Gründen..." gab er zurück. ,,Aha und was für Gründe wären das denn noch?" Er sah mich lächelnd an ,,Ich habe dich vermisst und wollte dich fragen, ob du später bei mir schlafen willst?". Ich wusste zu erst nicht was ich sagen sollte, doch dann übernahm er wieder ,,Ich vermisse dich echt, am liebsten würde ich dich jetzt schon küssen, aber das geht ja leider nicht. Und wegen dem Übernachten, sag mir einfach später bescheid, ok?". ,,Mhm," ich überlegte für einen Moment, ,,ich würde echt gerne bei dir übernachten, doch meine Mutter will mich später schon um 2 Uhr abholen. Da muss ich mir eine Ausrede einfallen lassen, aber das bekomme ich sicher hin. Wie kommst du denn später nach hause?". ,,Okay, dass hört sich ja schon mal gut an. Ich habe schon sehr viel getrunken, also kann ich nicht mehr fahren. Meine Cousine fährt mich wahrscheinlich später heim, aber die kann dich nicht mitnehmen." Er sah mich erwartungsvoll an, doch ich wusste nicht was ich darauf sagen sollte. In dem Moment hielt mir jemand von hinten die Augen zu. Ich wusste sofort wer das war. Lukas, mein Freund. Ich drehte mich um und begrüßte ihn flüchtig mit einem Kuss auf die Wange. Die Jungs begrüßten sich mit einem Handschlag. Mir wurde schlagartig warm. Mein Freund und meine Affäre (oder wie man das auch nennen mag) auf einem Haufen. ,,Ich lass euch beide mal alleine" sagte Marc mit einem gezwungenen Lächeln und stapfte aus dem Clubgelände hinaus. ,,Schatz, hast du schon viel getrunken?" fragte Lukas mich. ,,Mhm, ja schon, aber mir ist nicht schlecht. Ich bin nur richtig gut drauf". ,,Okay, das ist gut. Du siehst übrigens mega heiß aus. Schade, dass du heute nicht bei mir schläfst." ,,Oh danke dir. Ja ein anderes mal wieder." ,,Na dann. Ich geh mal wieder rein zu den Jungs. Man sieht sich noch." ,,Ja bis später." Ich hatte nicht einmal das letzte Wort ausgesprochen, da war er schon nach drinnen verschwunden. Aber konnte mir nur recht sein, dann konnte ich ungestört die Sache mit Marc klären. Ich entfernte mich ein wenig von der Disco, damit man im Hintergrund die Musik nicht mehr so laut hört. Ich wählte die Nummer meiner Mutter.

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