Die Fotos

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HINWEIS: DIE NACHFOLGENDEN  EREIGNISSE BERUHEN NICHT AUF WAREN BEGEBENHEITEN.
DES WEITEREN SIND ALLE PERSONEN UND HANDLUNGEN FREI ERFUNDEN.
DIE GESCHICHTE WEIßT BRUTALE HANDLUNGSWEISEN SOWIE PSYCHISCH SCHWER VERKRAFTBARE FANTASIEN AUF UND IST DESSHALB NICHT FÜR PERSONEN UNTER VIERZEHN JAHREN GEEIGNET

》Was willst du dann noch hier?« rief der muskulöse junge Mann.
»Das frag ich mich allerdings auch!«schrie die einundzwanzigjährige Blondine zurück. Sie war aufgebrachter denn je. Sie hatte sich mit Tim immer sehr gut verstanden. Sie waren seit fünf Jahren zusammen.
Vor zwei Jahren waren sie dann zusammen gezogen.
Chiara liebte ihn.
Und dann das...
Tim war der Kerl mit den Muskeln den jeder wollte.
Und sie Chiara hatte ihn bekommen.
Ihr Herz hatte damals einen Sprung gemacht und war nicht mehr herunter gekommen.
Er arbeitete seit kurzem als Erzieher in einem nahegelegenen Kindergarten und sie absolvierte grade ein Praktikum zur Lehrerin in einer Grundschule um die Ecke.
Sie und Tim waren ein eingespieltes Team gewesen.
Und heute Abend war sie nach Hause gekommen und hatte ihn gefunden wie er in ihren Sachen wühlte.
Chiara konnte ihren Augen nicht trauen.
Als sie das Zimmer betrat, schreckte
er auf.
»Oh hej Schatz.
Du kommst früh.«
Unter normalen Umständen hätte sie bei so einem Satz wie "du kommst früh" schmunzeln müssen.
Denn soweit sie wusste kam, er immer vor ihr wenn ihr versteht...
Aber nicht jetzt.
Statt zu schmunzeln brüllte sie ihn an.
»Was suchst du in meiner Jacke?« schrie sie.
Tim blickte ausdruckslos zurück.
»Ist das deine Auffassung von Vertrauen?«
Jetzt war sie geladen.
Sie ging auf ihn zu und schubste ihn.
Doch das Muskelpaket gab kein Stück nach.
Sie holte zu einer Ohrfeige aus doch seine Hand hielt ihre auf.
Dabei fiel etwas auf den Boden.
Mit der bunten Seite nach oben.
Drei Fotos.
Darauf zwei kleine Mädchen. Und eine schwarzhaarige junge Frau.

»Verdammt!« sagte er zu sich selbst als er die Fotos in seiner Jackentasche ertastete. Er hatte vergessen sie seiner Kollegin zurückzugeben.
Sie hatte ihm heute die Akten von ein paar neuen Kindern gegeben. Und die der neuen Kindergärtnerin die Anfang des nächsten Augusts kommen wollten.
Beim zurückgeben waren anscheinend ein paar Bilder auf den Boden gefallen. Er hatte sie erst gesehen als seine Kollegin schon wieder im Büro verschwunden war.
Als er ihr hinterher wollte kam ihm einer seiner Schützlinge entgegen.
Seine Hose war nass.
Er hatte die Bilder eingesteckt und nicht mehr daran gedacht.
Doch jetzt fand er sie. Zu Hause angekommen.
Er stopfte die Fotos in seine Gesäßtasche und legte seine Jacke auf das große zwei Mann Bett, dass mitten im Raum stand. Chiaras Wäschestücke mißachtent. Tim prüfte ob er sonst noch etwas in seinen Taschen vergessen hatte.
Das passierte ihm manchmal.
Da ging die Schlafzimmertür auf und Chiara betrat das Zimmer.
Er blickte auf.
»Oh hej Schatz.
Du kommst früh.«
Chiaras Lächeln erstarb. Ihr Gesicht verzog sich zu einem Ausdruck der Wut erraten ließ.
Doch jetzt rastete sie vollkommen aus.
«Was suchst du in meiner Jacke?«schrie sie.
Tim wusste nicht wie er reagieren sollte.
» Ist das deine Auffassung von Vertrauen?«schrie Chiara weiter.
Chiara trat vor und stieß ihn gegen die Brust.
Da wurde Tim klar, dass sie es ernst meinte.
Und ihm wurde klaar wie das für sie aussehen musste.
Er griff in seine Tasche um ihr die Fotos zu zeigen.
Doch da holte sie zu einer Ohrfeige aus.
Er blockte ihren Schlag mühelos ab, ließ jedoch die Fotos fallen.
Diese fielen ausgerechnet auf die nicht bedruckte Seite.
Mit den Gesichtern nach oben.
Chiara erblickte diese Fotos und ihr Gesicht wurde bleich.
»Das ist nicht so wie es vielleicht scheint.« versuchte es Tim.
Chiara hörte garnicht hin.
Sie bückte sich und hob die Fotos vom Boden auf.
»Ach nein?
Ist sie in Wirklichkeit blond?«
Tim bemerkte wie Chiara ruhig wurde.
Dann stand sie auf.
»Hör zu Chiara... «begann Tim.
»Nein!«wurde er jedoch von Chiara unterbrochen.
»Ich will keine Erklärung von dir.«
Das sagt doch schon alles!« schrie sie dann los.
Tim wich reflexartig einen Schritt zurück.
Sie stand langsam wieder auf und betrachtete das Foto der Erzieherin.
»Was findest du an ihr nur so hübsch?«
Tim öffnete den Mund um eine Antwort zu geben.
»Das war eine rhetorische Frage!«unterbrach in Chiara erneut.
Sie drehte sich um und ging in Richtung Haustür.
»Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben.« sagte sie in einem wieder ruhigen Tonfall.
Tim Schritt hinterher.
»Warte Chiara, es ist nicht so wie du denkst!«
»Halt dein verfluchtes Maul!« schrie Chiara.
»Ich will kein Wort mehr von dir hören!«
Sie hatte Tränen in den Augen.
»jetzt hast du drei Kinder und zwei Freundinnen! Zufrieden?«
Chiara riss die Tür auf und trat über die Schwelle.
»Chiara bitte!«
»Sei ruhig du verfluchter Scheißkerl.
Ich will dich nie wieder seh'n!«
»Was willst du dann noch hier?«
schrie jetzt Tim.
Wut und Verwirrung erfüllte seinen Bauch.
Was hatte er getan?
Was sollte er tun?
Dieser verdammte Querzünder hörte ihm ja nicht einmal mehr zu!
Chiara sah in weinend an.
»Das frage ich mich auch.«
Mit diesen Worten drehte sie sich um und schritt die Straße hinab.
An ihrem Polo vorbei.
Tim warf die Tür ins Schloss.
Was dachte die sich bloß.
Da fiel sein Blick auf die Fotos, die Chiara hatte fallen lassen.
„Jetzt hast du zwei Freundinnen und drei Kinder... "
Diesen Satz hatte Chiara benutzt kurz bevor sie das Haus verlassen hatte. Tim schüttelte verwirrt den Kopf.
Tja immer diese Tussen.
Zu dumm zu zählen.
Ja Tim war Wütend.
Sie hatte ihn ja nicht einmal Ausreden lassen.
Er stieß mit dem Fuß gegen den Tisch.
"Ach scheiße!",fluchte er.
Da bemerkte er, dass am anderen Ende des Tisches etwas umgefallen war.
Eine Handtasche.
Chiaras Handtasche.
Er wollte sie grade durch die Wohnung werfen als ihm etwas ins Auge sprang.

Moment.
Dort auf dem Boden lagen die Fotos.
Die neue Erzieherin und die beiden neuen.
"Zwei Freundinnen"
Der Teil war klar.
Drei Kinder...
Tim wurde blass.
In seinem Kopf vereisten alle Gedanken.
Er griff in die Tasche und als er seine Hand wieder heraus zog, hielt er einen kleinen Gegenstand in seiner Handfläche.
Er ähnelte einem Fieberthermometer.
Auf dem kleinen Display waren vier von vier Balken ausgefüllt.
Das bedeutet...

Schwanger...

Chiara ging immer weiter.
Tränen rannen ihr übers Gesicht.
Und noch vor nicht mal einer halben Stunde war sie so vom Glück erfüllt gewesen.
Sie trug ein Kind in sich.
Sie wusste nicht mehr wann sie das letzte Mal mit Tim geschlafen hatte.
Die Tage der Arbeit in pädagogischen Arbeitsstätten wurde zusehends komplexer.
Immer wenn er zu Hause war und sie fast vor Erregung platzte, legte er sich aufs Ohr.
Und wenn ihm fast die Augen aus dem Kopf fielen, dann nur weil er aus dem Bett einen perfekten Blick auf ihren wunderschönen Po gehabt hatte der auf einem Stuhl vor dem Schreibtisch saß, der wiederum in einer Ecke des Schlafzimmers stand.
Denn sie musste Protokolle schreiben.
Doch hin und wieder kroch die Lust
Wie ein kleines Insekt in jeden Teil ihres Körpers.
Un dann konnte sie nicht anders.
Meißtens war Tim zu Stelle.
Und wenn nicht halfen die Batterien. Hin und wieder betrat er auch zufällig das Zimmer wenn sie gedacht hatte er währe nicht zu Hause.
Wenn sie grade „dabei war".
Dann konnte weder ihn noch sie irgendetwas zügeln.
Und in so einem Moment, in dem Tim zu Hause gewesen war, musste es passiert sein.
Und jetzt war sie schwanger.
Chiara hatte begonnen zu rennen.
Sie war die Hauptstraße hinauf gelaufen und stand jetzt in einem Park.
Nein es war nicht ein Park.
Es war DER Park.
Hier hatte ihr erstes Date mit Tim begonnen.
Natürlich.
Sie bog in den Park ein der von einer großen Hecke von der Hauptstraße abgeschirmt wurde. Sie sah die Bank mit Blick auf die Hecke.
Genau auf dieser Bank.
Sie sackte vor der Bank zusammen.
Ihr Rücken lehnte an der Sitzfläche.
Sie weinte.
Es war dunkel geworden.
Warum passierte das alles?
Warum passierte ihr das alles?
Die Tränen ließen das Bild vor ihren Augen verschwimmen.
Und der Ton der in ihre Ohren drang versagte.

Tim schmiss sich hinter das Steuer seines geerbten Benzes.
Chiara war nach links gegangen.
In dieser Richtung lag nur ein Ziel, dass ihm logisch erschien.
Der Park.
Er gab Gas.

Sie sah sich um.
Neben ihr die sauberen Wege die den gesamten Park durchkreuzten, hinter ihr die Parkbank und vor sich eine dichte Buchenhecke.

Tim kurvte um die Häuser Ecken.
Da vorne war es schon.
Er musste mit ihr reden.
Er musste es ihr erklären.
Er musste versuchen ihr...
Ein dunkler Schatten huschte vor seinem Auto entlang.
Ein großer Schatten.
Ein Knallen.
Reflexartig riss Tim das Lenkrad herum. Der Benz raste auf die Hecke zu und brach hindurch.

Chiara schreckte auf als sie das Geräusch quietschender Reifen hörte.
Sie hatte die Beide vor die Brust gepresst und die Arme um die Beine gelegt. So hockte sie dort.
Vor der Bank, auf dem Boden.
In dem kurzen Kleid, mit dem sie heute morgen aus dem Haus gegangen war.
Genau so, als die Scheinwerfer durch die Hecke direkt vor ihr brachen.

Der Benz Stieß auf die Bank und zerschlug sowohl die Bank als auch Chiara in viele kleine Stücke.
Eine Person flog durch die Windschutzscheibe und in einer roten Wolke zerplatzte sie an den nahegelegenen Findlingen.
Von dem Benz der Bank und Chiara,
war nichts mehr übrig dass man durch äußeres Aussehen hätte identifizieren können.
Nur ein großer Brei aus Plastik, Metall, Holz und Menschlichkeit.
Benzingeruch erfüllte die Parkpazelle und keine Minute später ging die Limosine in Flammen auf.
Die Kollision hatte vier Leben gekostet.

Tim
Chiara
Tim\Chiara Junior
Und einem schwarzen Labrador der zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war.
Der Rasen, der Teer und der Schotter auf den Wegen, waren übersät von Organen, Blut und Benzin.
Und als die Polizei eintraf war auch das ein oder andere Abendessen in den Büschen zu finden

Und die Moral von der Geschicht,
bleibt bei der Sache und reizt euch nicht...

Hauptsache Ihr hattet Spaß...

Kingdome Of All DeathsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt