Kelpie

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schottisch

Dieser Gestaltwandeler zeigt sich meist als rassiger, schwarzer Hengst mit langer Mähne und hochwertigem Zaumzeug, nur sehr selten als Mensch.
Sollte dies doch der Fall sein, wirkt er im Gegensatz zu seiner Tiergetalt plump und armselig, desweiteren trägt er die Kopfbehaarung lang und zottelig.

In ihrer Pferdegetalt steigen sie triefnass aus einem See oder Fluss und warten unauffällig an Wegkreuzungen auf erschöpfte Wanderer oder Fußgänger. Da sie bereits vollständig gesattelt sind kommt es vor, dass sich Leichtsinnige auf ihre Rücken schwingen. So bald sich der Reiter im Sattel befindet, schlingt sich die klebrige, klatschnasse Mähne um seine Arme und der Kelpie galoppiert mit seiner Beute in den See oder Fluss zurück, wo er sie ertränkt und frisst.
In Menschengestalt wartet er im hohen Gras auf einen vorbeikommenden Reiter. Er schwingt sich dann hinter ihm auf das Pferd, umklammert ihn mit seinen behaarten, nassen Armen und drückt so fest zu, dass sein Opfer nicht mehr atmen kann. Ist es erstickt, reitet er ins Wasser zurück wirft es vom Pferd und verspeist es genüsslich.

Es gibt zwei Möglichkeiten, einen Kelpie zu überlisten. Die erste besteht darin, ihm schnell einen Brautschleier überzuwerfen, da er dann keinen eigenen Willen mehr besitzt. Sollte dieser jedoch verrutschen oder abfallen erhält er sofort seine Kräfte zurück. Die andere beinhaltet ein eigenes Zaumzeug. Wenn man dem Kelpie dieses schnell nach dem Aufsteigen überstreift, muss er dem Reiter gehorchen. Dennoch sollte man sie nicht maßlos ausnutzen, da  sie irgendwann ihre Chance nutzen, und ihren Bezwinger und dessen Familie mit einem ewigen Fluch belegen.

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