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Am Abend vor den Hungerspielen saßen wir alle beisammen in dem großen Wohnzimmer, auf der Couch. Die letzten Trainingstunden waren ohne auch nur einen Zwischenfall verlaufen. Hin und wieder hatte ich mir einen fiesen Blick der Karrieros eingefangen, doch ich hatte sie einfach weggesteckt. "Sie überlegen momentan so Interviews einzuführen", erzählte jennifer gerade. "Was?", fragten Caleb und ich gleichzeitig. "Sie wollen ab nächstem Jahr vielleicht immer so Interviews einen Abend vor den Spielen einführen, wo sie jeden Tribut interviewn und sie den Leuten genauer vorstellen." "Das werde ich dann ja nicht mehr mit erleben", murmelte ich. Nach einer kurzen Pause erhob rever seine Stimme. "Ich wünsche euch Morgen viel Glück. Ihr habt vielleicht ganz gute Chancen was die Sponsoren angeht. Wärt ihr aus Distrikt 12, oh mein Gott, die können sich ja gar nichts leisten. Stille! "Auf was sollen wir aufpassen?" fragte Caleb mit fester Stimme. Meine hätte jetzt gezittert. "Macht keine Dummheiten. Entfernt euch vom Füllhorn, so gut es geht. Und sucht nach Wasser. Ich weiß nicht was es für eine Arena sein wird, aber es wird gefährlich." Ich dachte an die vielen Hungerspiele die ich schon gesehen hatte. Es waren schon Wüsten in der Arena aufgetaucht, Wälder und Meer. Ich zitterte bei der Vorstellung an einen Dschungel. "Geht jetzt zu Bett", sagte Jennifer. Es war ein Befehl, aber er klang lieblich. "Bitte!" Ich stand auf, steif und wie ein Roboter. Caleb folgte mir. Kurz vor meinem Zimmer umarmte er mich kurz und sagte. "Bitte, bleib am Leben!" "Ich geb mein bestes", erwiderte ich und schloss die Tür hinter mir. Der Gedanke, das Caleb und ich Morgen Rivalen waren, war mir noch gar nicht gekommen. Ich zog meinen Schlafanzug an und schlüpfte unter die Decke, konnte jedoch nicht einschlafen. Mit meinen Fingern, ertastete ich das Kleid, das immer noch unter meinem Kopfkissen lag. Ich tauchte mit meinem Gesicht in den weichen Stoff ein und dachte an meine Familie, an mein Zuhause!

Es weckte mich die Dienerin. Ihr Gesicht war noch blasser als sonst und sie hielt mir meine Kleidung, fürden heutigen, wahrscheinlich meinen letzten Tag hin. Es war eine Hose, aus dunklem, dicken Stoff und Knieschonern. Außerdem ein langärmliges Hemd und eine Kapuzenjacke, die mit Fell ausgestattet war. Ich ging in die Küche, wo die anderen schweigend aßen. Caleb trug das gleiche wie ich. Und er aß, genau wie ich nichts. "Bitte, ihr müsst", sagte Jennifer. "Vielleicht werdet ihr in der Arena nichts finden und am Ende verhungern." "Jennifer, Bitte!", rief Rever. "Sie werden nicht besser dran sein, wenn sie sich übergeben." Die nächsten Stunden, zogen sich ewig lang. Wir wurden in den Trainingsraum geführt und von dort aus auf eine Art Landeplatz. Hoovercrafts standen bereit uns einzuladen. Kurz bevor ich einstieg, kam eine Frau mit Spritze auf mich zu. "Damit wir dich nicht verlieren", sagte sie und schob mir die Spritze unter die Haut. Ich stöhnte auf, fasste mich dann aber wieder. Im Hoovercraft standen bewaffnete Friedenswächter. Ich sah sie nicht an und setzte mich auf einen freien Platz. Die Türen schlossen sich und wir flogen los. Caleb saß neben mir. Außerdem waren die Karrieros mit uns in einem Flugzeug. Verdammt! Ich schloss die Augen, versuchte nichts zu fühlen. Ich hatte gerade mal ein Brot gegessen, doch mein Magen würde nicht mehr ertragen. Wir landeten.Draußen wartete zu meiner Überraschung Astella. Sie sagte nichts, nahm meine Hand und zog mich mit sich. "Sollte nicht eigentlich einer unserer mentoren dabei sein?", fragte ich. "Ich dachte du freust dich mich zusehen", entgegnete Astella. Wir wurden von Freidenswächtern durch einen langen, steinernen Tunnel geführt. Ich wusste nicht wo wir waren. Schließlich gelangten wir in einen Raum. Die Türen schlossen sich hinter uns. Wir waren alleine. Vor mir lag eine Art Aufzug, komplett aus Glas. Darüber lief ein Countdown. 60 Sekunden. "Hör mir zu", sagte Astella, während sich bei mir eine Panikartacke breit machte. "Die Kleidung ist warm aber leicht geschneidert. ich vermute eine etwas kältere Gegend. vermutlich auch Wald oder..." Sie deutete auf meine Knie. Berge!" Ich begann zu weinen. "Was soll ich tun?", fragte ich panisch. "Entferne dich vom Füllhorn.Renn einfach dorthin, wo es sicher aussieht. Falls du auf dem Weg etwas findest, schnapp es dir. Verstanden? Du bist flnik und wenidg, du kannst ihnen entkommen." 20 Sekunden. Wir umarmten uns. Ich schloss die Augen, wischte die Tränen weg und atmete tief ein und aus. Dann stieg ich in den Aufzug ein.

Ich wurde nach oben gefahren. Panik kroch mir den Rücken hoch. Ich zog meine Jacke zu und wurde dann ins helle Sonnenlicht getragen. Ich stand auf einer Plattform. Die anderen tribute waren ebenfalls hochgefahren worden, alle Plattformen waren so angeordnet das sie einen Kreis um das Füllhorn ergaben. Ich sah mich um. Astella hatte recht gehabt. Mir gegenüber, leider viel zu weit weg, lag ein dichter Mischwald. Hinter mir erhoben sich Berge. Das Füllhorn glänzte in der schwachen Sonne. Obwohl sie schien war es kalt. Eiskalt. 10 Sekunden. Ich hatte mich bereits entschieden. Das Füllhorn war zu verlockend, auch die Sachen die darum lagen. Doch ich durfte nichts riskieren. DREI, ZWEI, EINS...

Die HungerspieleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt