Kapitel 1

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Meine Freundin Becky hat mal gesagt,
"Das Leben ist wie eine Katze. Manchmal ist es superlieb und alles ist perfekt. Und dann kommt der Moment, in dem es seine Krallen ausfährt und dir das Herz zerkratzt"
Genau das ist mir passiert. Und genau das, will ich euch heute erzählen...

Eigentlich war ich ein ganz normales Mädchen. Ich ging auf die Uni und hatte die beste Freundin aller Zeiten. Becky und ich waren unzertrennlich und machen jeden Scheiß den man nur machen konnte. Das Studium lief gut und mein Leben war, bis auf meine Familie, eigentlich auch ganz Ok. Das einzige Problem an der ganzen Sache waren die Männer. Ich hatte seit meinem 15. Lebensjahr schon mehrere Freunde gehabt, die sich alle irgendwann als Idioten herausstellten. Irgendwann hatte ich die Hoffung auf die große Liebe aufgegeben, stürzte mich in mein Studium und lernte Becky kenne. Alles schien perfekt, doch irgendwann kam ein richtig beschissener Tag.

Mein Tag begann ziemlich früh, da ich eine Vorlesung über irgendwelche soziale Kacke hatte. Auf jeden Fall war Becky nicht dabei und das hieß 2 Stunden Langeweile. Erst nahm ich mir vor ausnahmsweise mal richtig zuzuhören, doch nach 5 Minuten gab ich es auf und versuchte meinen Sitznachbarn dazu zu überreden mit mir Tic-Tac-Toe zu spielen. Dieser Versuch scheiterte. Der Typ setzte sich 4 Plätze weiter und mir blieb nichts anderes übrig als mit mir selbst zu spielen. Nachdem ich die Hölle überlebt und mich 17 Mal selber geschlagen hatte, konnte ich endlich zurück auf meim Zimmer. Leider wurde ich, wie immer, von irgendwelchen Idioten im Gang aufgehalten. Da war Luis, der Jura-Fuzzi, der wissen wollte wie mein Tag war, dann rannte mir Ben hinterher und fragte mich zum 1000ten mal ob ich mit ihm zusammen sein wollte. Ich versuchte sie zu ignorieren, erreichte mein Zimmer, schloss die Tür hinter mir und ließ mich ins Bett fallen. Becky hatte ihre Vorlesung etwas später als ich, deshalb war sie noch nicht da. Irgendwie wollte ich nicht in meinem trostlosen Zimmer sitzen bleiben, aber alleine auf dem Gelände herum laufen war auch blöd. Ich entschied mich dennoch dafür, daß Zimmer zu verlassen, nahm meime Tasche, schloss die Tür hinter mir wieder ab und lief raus in den Park. Ich ging zu meinem Lieblingsplatz, eine abgelegene Bank, weit Weg von den ganzen Leuten. Ich setzte mich und fing an darüber nachzudenken wie es eigentlich mit meinem Leben weitergehen sollte. Ich war gerade total in Gedanken vertieft und erschrak, als ich Becky bemerkte, die vor mir stand und mich anstarrte als wäre ich ein Alien.
,,Heeyyy!", rief ich und umarmte sie.
,,Was machst du hier?", fragte Becky verwirrt.
,,Keine Ahnung. Ich wollte nicht in unserem Zimmer hocken. Du glaubst gar nicht wie langweilig es ohne dich in der Vorlesung war"
,,Tja, meine war gut. Ok lass mich mal kurz überlegen... Es ist jetzt 2. Hast du Bock wieder in diese komische Bar in die Stadt zu gehen? Du weißt die mögen uns sowieso nicht, also besser kann es doch gar nicht werden oder?". Sie grinste verlegen.
Ich nickte und lächelte ebenfalls. Wir liefen los und ehe wir uns versahen hatten wir das Gelände verlassen und waren schon mitten auf dem Weg zur LightShine Bar. Ich hasste diesen Laden so sehr wie keinen anderen.

Wir liefen gerade die Straße entlang, als uns plötzlich eine Traube von Menschen überholte. Wir machten uns nicht daraus und liefen einfach weiter. Doch als wir um eine Ecke Bogen, fanden wir uns mitten in der Menschenmasse wieder. Es waren viel mehr als eben und plötzlich konnte ich Becky nicht mehr sehen. Mein Atem ging schneller. In großen Menschenmassen bekam ich Platzangst. Ich versuchte mich vorwärts zu kämpfen. Das blöde nur war, dass ich in die entgegengesetzte Richtung wollte, als der Rest der Menschen. Somit scheiterte ich und musste wohl oder übel ohne Becky in Richtung Marktplatz gehen.

Andauernd fragte ich mich wo Becky war. Wenn ich ehrlich sein soll, dann wusste ich irgendwie nicht mal mehr wo diese komische Bar war. Ich lief also ziellos durch die Stadt, auf der Suche nach einer grauenhaften Bar, ohne zu wissen wo sie war.

Nach einer halben Stunde gab ich es dann doch auf, obwohl ich mir sicher war, dass Becky die Bar gefunden hatte und auf mich wartete. Ich lief eine Gasse auf dem Markt entlang und beobachtete die kleinen Kinder, die mit den Fontänen spielten und sich freuten, wenn die Fontänen an und wieder aus gingen. Ich achtete gar nicht darauf, wo ich hin ging und das sollte sich bezahlt machen.

Ich beobachtete immer noch die Kinder und die Sonne prallte auf den Boden. Plötzlich knallte ich gegen jemanden und fand mich an dessen Brust wieder. Ich zuckte zurück und, fast wie ein Reflex, sagte ich: ,,Sorry, das war nicht absichtlich." Ich blickte erst nach unten, aber dann hob ich meinen Blick und sah ihn. Diesen Typen, der mein ganzes Leben verändern sollte. Er schaute mich an und lächelte nur.
,,Diese Kinder sind echt interessant oder?", sagte er und blickte zu den kleinen Kindern rechts von uns.
,,Ja ... ehm ... sorry nochmal ich ... es tut mir leid.", sagte ich und drückte mich an ihm vorbei.
,,Hey ... ich hab dich hier schon mal langlaufen sehen. Suchst du was?", rief er mir hinterher und ich drehte mich wieder um. Irgendwie wusste ich nicht, ob ich jetzt sagen sollte, dass ich diese Bar suche oder ob ich einfach nein sagen sollte.
,,Ja ... ich ... ich suche quasi die schlimmste Bar in der Stadt.", sagte ich und lächelte.
,,Ah die kenn ich. Light Shine Bar oder so ähnlich, richtig?. Warum suchst du so etwas schreckliches?" Er grinste mich an.
,,Naja meine Freundin und ich wollten da zusammen hin, aber plötzlich kamen voll viele Leute um die Ecke gerannt, ich hab Becky aus den Augen verloren und jetzt renn ich hier wie ein Volldepp in der Staft rum und suche eine Bar, von der ich bis eben nichtmal mehr wusste wie sie heißt.", sagte ich lachend und irgendwie hatte ich in diesem Moment nicht einmal daran gedacht irgendetwas anderes zu erzählen, als die Wahrheit.
,,Alles klar. Das passiert hier öfter. Was wollt ihr denn da?"
,,Naja, wenn ich ehrlich sein soll, wollen wir uns noch unbeliebter machen."
,,Ach ihr seit die vor denen die dort immer Angst haben" ich spürte wie ich rot wurde. Er bemerkte es und lächelte. Dann zeigte er in eine unbestimmt Richtung. "Du gehst einfach weiter die Straße entlang und die erste links, dann findest du sie."
,,Danke. Ehm ... wie heißt du eigentlich.", sagte ich noch während er sich schon umdrehte.
,,Tim.", grinste er und ging.
Ich drehte mich auch wieder um und lief nun endlich in Richtung LightShine Bar.

Fans sind nicht zum Lieben da (Tim Oliver Schultz FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt