Achte (Kurz-) Geschichte - die Flyerfrau

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Einige Menschen finden jeden Tag aufs Neue ihren eigenen Neustart. Andere brauchen dagegen ein gravierendes Ereignis, dass sie zurück an den Anfang wirft. Manche Neustarte gelingen einem gut andere weniger. Jedoch bietet jeder Neustart auch eine Chance fürs Leben. Hin und wieder sieht diese Chance aber ganz schwarz ohne jeglichen Lichtblick am Ende des Tunnels aus.

So einen Neustart hatte diese Frau gerade. Ihre Scheidung lag ein paar Tage hinter ihr und diese war nicht nur teuer für die Frau geworden, sondern hatte sie am Ende auch fast alles an ihren Ex-Mann verlieren lassen. Zusätzlich hatte die Firma, in der sie vorher gearbeitet hatte, Insolvenz angemeldet.

So war der Frau nichts anderes übrig geblieben, als jeden Minijob anzunehmen, den sie kriegen konnte. Nun hatte sie zwei Jobs, suchte aber einen dritten, um sich über Wasser zu halten. Eines ihrer bisherigen bestand daraus, Flyer zu verteilen. Damit diese Flyer aber nicht übersehen wurden, mussten sie schon mit der Morgenzeitung im Haus liegen. Diese wollte jedoch den Flyer nicht mit hineinlegen und so musste jemand jede Nacht, die Flyer in die Briefkästen der Stadt stecken. Ein anstrengender, gleichzeitig aber auch langweiliger Job. Zu mal man für die blöde Arbeitszeit, sehr schlecht bezahlt wurde. Trotzdem machte die Frau notgedrungen diesen Job.

Stundenlang mitten in der Nacht Flyer zu verteilen, macht aber nicht nur müde sondern auch hungrig und durstig. Das vierundzwanzig Stunden-Café MoonHour kam der Verteilerin deshalb sehr recht. Es glich schon fast einer „Rettung". Jedoch muss die Frau auch hier auf ihren Geldbeutel achten und so bestellt sie trotz aller Köstlichkeiten nur etwas zu trinken und den zum Angebot gestellten Vanillepancake. Beides bekam sie und besonders die Tasse gefiel ihr.

Das war die erste Begegnung mit dem MoonHour. Einige Zeit später gab es eine weitere, dieses Mal ging es aber um ein Jobangebot. Viele Bewerber gab es nicht und doch war die Frau sehr nervös. Gleichzeitig hatte sie jedoch auch Angst. Wenn sie diesen Job nicht bekam, sah es für ihre Existenz schlecht aus.

Zwei Tage später kam die erlösende Nachricht, neben dem Job im MoonHour selbst, war das Gehalt hoch genug, um einen ihrer vorherigen Jobs hinzuschmeißen. Also hatte die Frau bei ihrem ersten Besuch in dem Café nicht Unrecht.

Das MoonHour war ihre Rettung!

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