Izayas Sicht
Heute war der 4.Mai, auch bekannt als mein Geburtstag, aber mir war es egal. Für mich war es wie ein normaler Tag. Ich hatte nie meinen Geburtstag gefeiert und werde es auch nicht. Schließlich war es ja nichts besonderes. Ich wurde nur an dem Tag geboren und werde dort auch ein Jahr älter.
Deshalb arbeitete ich auch wie immer und suchte für meine geliebten Menschen die gewünschten Informationen. Als ich damit fertig war, beauftragte ich Namie, die Papiere zu ordnen und hier alles sauber zu machen. Währenddessen traf ich mich mit meine Klienten und gab ihnen die Informationen.
Nachdem ich fertig war, beschloss ich meinen Lieblingsmonster, Shizuo, ein bischen zu ärgern. Ich ging nach Ikebokuru und suchte ihn. Es dauerte auch nicht lange, bis ich ihn in einer Gasse rauchen fand. Ich näherte mich langsam ihn von hinten, warf ein Messer und halbierte die Zigarette. "Tz, tz, tz. Dass du noch immer rauchst... Wurde dir nicht beigebracht, dass Rauchen tödlich ist , Shizu-chan? Oder kann sich dein Erbsenhirn nicht mal das merken?", tadelte ich ihn mit meinem üblichen Grinsen. Erst drehte er sich wütend zu mir um, doch als er mich ansah, schaute er mich nur emotionslos an und sagte gelangweilt:"Ach, du bist's nur Floh."
Dann wollte er aus der Gasse gehen, doch ich versperrte ihm den Weg und richtete mein Messer auf ihn. "Bist du nicht glücklich mich wieder zu sehen? Und dabei habe ich gedacht, dass du dich freuen würdest", sagte ich gespielt verletzt. Ich wollte unbedingt, dass er mich endlich jagte, so wie er es sonst auch immer tat. "Verschwinde einfach aus Ikebokuru, ich hab keine Lust mehr dich zu jagen", erwiderte er und ging an mir vorbei. Fassungslos starrte ich ihn an. Ich konnte es einfach nicht glauben, dass er mich ignoriert hatte. Mich, der große Orihara Izaya, sein schlimmster Erzfeind! Was war nur mit ihm los? Sonst hätte er doch auch immer wortwörtlich alles stehen und liegen gelassen, nur um mich 'umzubringen' oder um mich aus Ikebokuru zu verjagen. Also wieso tat er es heute nicht? Wieso war er heute so anders?
Ich wollte es einfach nicht wahrhaben, dass er das gemacht hatte, darum verfolgte ich ihn. Er schien es aber zu bemerken und rannte los. Doch ich ließ mich nicht beirren und rannte ihm hinterher. Schon komisch, eigentlich rannte ich vor ihm weg und er jagte mir hinterher, aber jetzt war es genau das glatte Gegenteil.
Ich verfolgte ihn bis zu einer Klippe, wo er dann endlich stehen blieb. Es war bereits schon Abend geworden, die Sonne ging gerade hinter ihm unter und der Wind wehte sanft durch seine Haare. Er hatte seine Sonnenbrille, die er sonst meistens an hatte, abgenommen und ich konnte perfekt in seine schönen, haselnussbraune Augen sehen. Ich konnte einfach nicht drum rum kommen und ihn in dem Moment einfach nur heiß und richtig gut aussehend finden.
Damit meinte ich nicht, dass er normalerweise nicht gut aussah. Er sah immer gut aus vor allem, wenn er wütend war. Aber jetzt, wo wir uns so gegenüber standen, fiel es mir nur noch deutlicher als sonst auf.
"Wieso bist du mir gefolgt?", fragte er mich. "Weil......." Ich wollte etwas sagen, konnte es aber nicht. Mir viel einfach nichts ein. Aber er hatte Recht. Wieso hatte ich ihn verfolgt?....
"Ich warte", sagte er leicht ungeduldig. "Ganz einfach: Ich wollte mit dir spielen", antwortete ich mit einem Grinsen und zog ein Messer heraus. "....Na gut, aber dann spielen wir mit anderen Regeln", erwiederte er und kam langsam auf mich zu. "Was meinst du damit?", fragte ich ihn verwirrt und ging ein paar Schritte zurück.
Doch anstatt zu antworten, packte er mich plötzlich am Arm, bevor ich überhaupt irgendwie reagieren konnte. Er zog mich zu sich, hielt meine Hände mit einer Hand fest, legte ein Band über meine Augen und Verband sie damit. Danach hebte er mich hoch und legte mich auf seine Schulter. "Hey, was soll das?! Lass mich runter!", sagte ich wütend. "Kannst du vergessen!", antwortete er. Daraufhin fing ich an zu zappeln und schlug ihn mit meinen Händen und Füßen. Doch es brachte nichts, was mich auch nicht wunderte. Wenn der nicht mal nen Pistolenschuss spürte, wie sollte ihm dann das weh tun.
Nach einiger Zeit blieb er stehen. Es öffnete sich eine Tür und wir gingen in irgendein Gebäude rein. Hatte er mich zu sich nach Hause gebracht? Oder war es ein verlassenes Gebäude? Was hatte er denn vor? Wieso kann er nicht einmal genauso berechenbar sein wie die Menschen?!
Er löste das Tuch von meinen Augen, was mir aber kaum was brachte, da wir in einem dunklen Raum waren. Aufeinmal wurde das Licht angemacht und es sprangen Shinra, Dotachin, Celty und ein paar andere aus deren Versteck und riefen gleichzeitig im Chor:"Alles gute zum Geburtstag, Izaya!" Ich war einfach nur sprachlos. Wie haben sie es gewusst, dass ich heute Geburtstag hatte. Ich hatte es Shinra nur einmal in der Highschool gesagt, aber sonst niemandem. Und wieso haben sie für mich ein Party geschmissen? Ich dachte, dass sie mich hassen. Bei der Mehrheit zumindest? Und das, was ich mich am meisten fragte war, wieso half Shizuo ihnen und wie haben sie es geschafft? Ich dachte, er hasste mich und wollte mich nur tot sehen.
"Na, sprachlos Izaya? Du hast bestimmt nicht damit gerechnet oder?", fragte Shinra mir einem Grinsen, worauf ich nur mit einem Nicken antworten konnte.
Zu der Party waren neben Shinra, Celty, Kadota und Shizuo Erika, Walker und Togusa gekommen.
Shinra nahm mich an der Hand und führte mich zum Tisch, wo ein großer Bitterschokoladenkuchen war. Eigentlich mochte ich süße Dinge nicht aber ich konnte ja mal ne Ausnahme machen und dem Kuchen eine Chance geben. Es war ja Bitterschokolade, da konnte man ja noch kaum was falsch machen. Wir aßen zusammen den Kuchen, wobei ich aus irgendeinem Grund das größte Stück bekam, was mir aber egal war. Danach schlug Shinra vor das Königsspiel zu spielen. Da die Mehrheit dafür war, holte Shinra ein paar Zetteln. Eines markierte er mit blau und die anderen nummeriert er von 2 bis 8. Danach zog jeder ein Zettel. Als erstes war Walker der König. Doch bevor er etwas sagte, flüsterte Erika ihm etwas ins Ohr. "Also gut, ich habe mich entschieden: Nummer 3 und 5 sollen sich küssen!", entschied er nach einiger Zeit. Shinra stand auf und suchte nach der anderen Person, die Celty war. Er ging zu ihr hin und küsste sie auf den Helm bevor er sich wieder hinsetzten und die ganze Zeit grinste.
Als nächstes war Celty die Königin. "Nummer 6 soll eine ganze Flasche scharfer Soße trinken", tippte sie in ihr PDA und zeigte uns alle die Nachricht. "Her mit der Soße", sagte Kadota. Darauf hin bekam er sie und Trank sie sofort aus. Als er sie ausgetrunken hatte, war sein Gesicht knallrot und seine Augen waren voller Tränen. Er stand auf und rannte sofort in die Küche, wo er fast eine ganze Milchflasche austrank.
Danachwar Togusa der König. "Nummer 2 und 7 sollen sich eine Minute lang umarmen", sagte er. "Wer hat die Nummer 2 und hat das Glück von mir Umarmt zu werden?", fragte Erika fröhlich. Plötzlich stand Walker auf und umarmte sie. "Ich habe sie", antwortete er.
Eine Minute später lösten sie sich und wir zogen für die nächste Runde. Dieses Mal war Shinra der König. Das konnte nur schlimm enden. Es wäre fast so schlimm, wie wenn Erika die Königin wäre, da konnte man nur hoffen, dass man nicht dran kam.
"...... Nummer 3 und Nummer 4 sollen für 10 Minuten in den Schrank", sagte er nach einiger Zeit mit einem Grinsen. Ich schaute auf meinen Zettel und sah, dass ich die Nummer 4 war. Scheiße. Hoffentlich ist nicht Erika die Nummer 3. Widerwillig stand ich auf und ging schon mal in den Schrank. Nach einer Weile öffnete sich die Tür und jemand trat herein, aber ich konnte nicht erkennen, wer es war. Stille. Keiner von uns sagte etwas. Um ehrlich zu sein wollte ich auch nichts sagen, auch wenn die Stille unerträglich war.
Plötzlich spürte ich, wie mich die Person zu sich zog und mich umarmte. "Alles gute, Floh", flüsterte die Stimme leise. Es gab nur eine Person, die mich so nannte und das war Shizuo. Ausgerechnet mit ihm musste ich in den Schrank kommen. Nur eine falsche Bewegung oder ein falsches Wort und ich wäre tot. Mich wunderte es, dass er bis jetzt so ruhig war. Sonst wäre er schon längst ausgeflippt und hätte versucht mich umzubringen. Aber es war auch irgendwie schön, dass wir jetzt nicht kämpften, sondern nur nebeneinander saßen und schwiegen. Um ehrlich zu sein machte mir es kein bisschen aus. Ich fühlte mich irgendwie.......sicher. Ich lehnte mich leicht an ihn und genoss einfach seine Nähe. Doch leider wurden wir zu früh wieder raus gelassen und wir mussten wieder raus für die nächste Runde.
Jetzt war Dotachin der König. Er befiehlt der Nummer 5 ein ganzes Glas Wodka in einem Schluck zu trinken. Deshalb nahm Shinra ein Glas, füllte es, bis es voll war und Trank es sofort aus.
In der nächsten Runde war Erika die Königin. Das konnte ja nur schlimm enden! Sie überlegte eine Zeit lang, was sie sagen könnte. In ihren Augen konnte man sehen, dass sie sehr viele Ideen hatte. Zu viele. "Ich habs! Nummer 7 und Nummer 2 sollen sich die Hand halten und einer von den zwei sollte den anderen füttern. Und das Essen soll es Sushi sein!", rief Erika und strahlte im ganzen Gesicht. Die Welt musste mich wohl hassen, denn ich war die Nummer 2. Wieso kam ich immer bei solchen Dingen dran?!
Langsam stand ich auf und setzte mich hin. Kurz darauf kam Dotachin, nahm meine rechte Hand und setzte sich neben mich hin. Er nahm die Stäbchen und fütterte mich. Irgendwie wurden durch diese Aktion meine Wangen etwas heiß, da ich einfach nicht an diese Nähe gewöhnt war.
Plötzlich stand Shizuo auf und ging wütend raus, auf den Balkon. Was war mit ihm schon wieder los?
Als wir fertig waren, entschlossen wir, dass wir aufhören sollten. Daraufhin gingen alle außer Shizuo, der noch immer draußen auf dem Balkon war. Aus irgendeinem Grund entschied ich mich dazu, zu ihm zu gehen.
Deshalb ging ich raus und stellte mich neben ihn hin. "Was ist den los, Shizu-chan? ", fragte ich ihn neugierig. "Was meinst du denn damit?", fragte er mich wütend zurück. "Du weißt, was ich meine. Wieso bist du vor kurzen raus gegangen?", wollte ich wissen. "Weil ich keine Lust mehr hatte", antwortete er gereizt. "Nur wegen das? Und ich dachte du wärst eifersüchtig!", erwiederte ich mit einem Grinsen. "Und was ist, wenn ich es wäre", fragte er mich zurück und schaute mich ernst an. Daraufhin verschwand mein Grinsen. "Wieso hast du da mitgemacht?", wechselte ich das Thema. "Weil es meine Idee war", erwiderte er leise. Es war seine Idee?! Also das hätte ich jetzt nicht erwartet. Ich dachte es war Shinras dumme Idee gewesen. Aber irgendwie war es süß, dass er es für mich gemacht hatte. Wäre ich nicht sein schlimmster Erzfeind, wäre es sogar und ich wäre auch nicht so verwirrt über diese Aktion gewesen.
"Wieso hast du denn für mich eine Party geschmissen? Ich dachte, du hasst mich?", fragte ich ihn verwirrt. "Weil ich dich nicht wirklich hasse", antwortete er. "Und was empfindest du für mich dann?", wollte ich wissen. Anstatt zu antworten küsste er mich sanft auf die Lippen. "Beantwortet das deine Frage, Izaya", fragte er und schaute mir in die Augen. Als Antwort nickte ich mit meinem Kopf ich war einfach viel zu überrascht, um zu antworten. Ich spürte auch wie meine Wangen wieder heiße wurde, sogar noch heißer als davor.
Auf einmal hebte er mich hoch und ging in die verließ mit mir die Wohnung. "Hey! Was machst du da?", fragte ich ihn überrascht. "Ich bringe dich zu mir nach Hause und gebe dir dort dein Geburtstagsgeschenk", antwortete er mit einem Grinsen und fuhr den Weg fort. Das konnte ja noch interessant werden.