Alles hat ein Ende. Doch wo für manche der Weg zu Ende zu sein scheint, so beginnt er für andere gerade erst. Und egal an welcher Stelle man sich auf seinem Weg befindet, man Umwege gehen muss oder man stolpert und hinfällt, so ist man doch nie allein.
Chapter 1
Es dämmerte bereits als ich den Friedhof erreichte, der am Ende der Stadt lag. Ich drückte gegen das alte Eisentor und es schwang mit einem Quietschen auf. Die Statuen, die vereinzelt an den Besucherwegen standen schienen mich zu beobachten, als ich den Weg zum hintern Teil des Friedhofs einschlug. Ganze 9 Jahre war es nun schon her, dass mein Vater tödlich verunglückt war. Ein betrunkener Lastwagenfahrer hatte ihn von der Straße abgedrängt und er war mit seinem Auto einen Abhang hinab gestürzt. Ich vermisste ihn noch immer jeden Tag doch ich hatte gelernt mit dem Schmerz umzugehen und ich wusste, dass er nicht gewollt hätte, dass ich mein Leben nicht weiterleben würde. Ich hatte sein Grab erreicht und legte den Blumenstrauß nieder, den ich am Nachmittag im Blumengeschäft unter unserer Wohnung gekauft hatte.
Ich fuhr mit den Fingern über die Inschrift Geliebter Mann und Vater
Darunter hatten wir ein altes Emblem eingravieren lassen. Es war unser Familienwappen. Ich fuhr den verschnörkelten Linien nach. Ich seufzte und schloss meine Augen. Vor meinem inneren Auge sah ich meinen Dad wie er mich in die Arme schloss, mich tröstete und mein aufgeschlagenes Knie verarztet.Eine kleine Träne stahl sich aus meinem Augenwinkel. Ich atmete tief durch und versuchte mich zu sammeln. "Ich liebe dich Dad. Bis nächstes Mal".
Die Sonne war bereits hinter dem Horizont verschwunden und die Dunkelheit hatte sich zwischen die Grabsteine geschlichen. Ich schauderte und zog meine Jacke enger. Plötzlich hörte ich hinter mir ein lautes Knacken und Rascheln. Erschrocken drehte ich mich um, konnte aber nichts entdecken. Ich schüttelte meinen Kopf und musste selber über meine Schreckhaftigkeit lachen, als mir plötzlich die Beine weggezogen wurden und ich schmerzhaft auf dem Schotterweg aufschlug. Bevor ich mich aufrappeln konnte packte mich jemand an den Beinen und begann mich wegzuschleifen. "Ahhh!"
Angst kroch meine Glieder hoch und Tränen schossen in meine Augen. Ich musste hier weg. Meine Hände suchten nach etwas zum festhalten, fanden aber nur die losen spitzen Steine des Friedhofsweges die sich in meine Handflächen bohrten. Noch immer befanden sich meine Fusgelenke in einem eisernen Griff und die Schmerzen ließen mich aufwimmern.
Plötzlich wurden meine Beine los gelassen und ich wurde auf den Rücken gerollt. Die Gestalt, die auf mich herab blickte sah seltsam deformiert aus und gab grunzende Geräusche von sich. "Ein Halbblut. So köööstlich und so frisch" grummelte die Gestalt.
"wwas willst du ich habe kein Geld, lass mich bitte gehen."
"was ist Geld? Ich habe Hunger vor allem auf Nephilim. Du wirst köstlich schmecken."
Nephilim? Was zur Hölle. Ich musste weg von diesem geisteskranken Spinner.
Ich krabbelte rückwärts, sprang auf die Beine und rannte so schnell ich konnte. Weit kam ich nicht. Eine riesige... Ja was war es überhaupt genau... etwas wie eine Klaue packte mich und warf mich gegen einen Grabstein.
Der Schmerz schoss von meinem Rücken ausgehend in meine Beine und ich schrie laut auf. Die Gestalt näherte sich mir und blieb unter einer Laterne stehen. Entsetzt schrie ich auf. Es war kein Mensch, sondern ein Etwas. Riesige Klauen, ein missgebildeter, schuppiger Körper und glühende gelbe Augen. Ich versuchte aufzustehen doch meine Beine reagierten nicht und so blieb ich hilflos liegen.
Ich schluchzte, das konnte doch nicht wahr sein. Das Wesen hatte mich bereits erreicht und beugte sich über mich. Ein beißender Geruch schlug mir entgegen als es sein Maul öffnete und hämisch lachte. Meine Hände suchten nach einem Stein oder ähnlichem das ich als Waffe benutzen könnte. Ich fand einen spitzen Stein und schloss ihn in meine Hand. Das Monster begutachtete mich gierig und als es mich packen wollte, schleuderte ich den Stein mit aller Kraft gegen den Kopf des Wesens. Es heulte laut auf und stolperte ein paar Schritte zurück. Erneut versuchte ich aufzustehen und zog mich am Grabstein hoch. Wackelig stand ich auf meinen Beinen und versuchte weg zu kommen von dem Ungeheuer. Doch der Stein schien es nur wütender gemacht zu haben und weniger es verletzt zu haben, denn es packte mich bereits wieder "du dummes Ding.. Du..""ich unterbreche dich ja nur ungern Großer aber du nervst", ertönte plötzlich eine Stimme hinter dem Monster. Überrascht drehte sich das Wesen um und gab so den Blick auf einen jungen Mann frei. Er hatte seine Hände in den Hosentaschen vergraben. Er war komplett in schwarz gekleidet, sodass sich seine hellen Haare deutlich abhoben.
"Du.. hier?",grummelte das Wesen.
"Ja wie du siehst bin ICH .. HIER und jetzt verpass dich."
"Du denkst du bist was besonderes? Sie gehört mir!" knurrte das Monster und stürmte auf den Mann zu. Dieser reagierte blitzschnell und zog ein.. Schwert? Tatsächlich und zog ein Schwert aus einer am Rücken befestigten Hülle. Mit einer kraftvollen Bewegung trennte er dem Ungeheuer den Kopf ab. Galle stieg ob mir auf als der Kopf auf den Boden fiel und in meine Richtung rollte. Gelbliches Sekret sickerte in das Grad und stank fürchterlich. Ich schloss die Augen und und versuchte zu verarbeiten was ich gerade gesehen hatte. Noch immer krallte ich mich an dem Grabstein fest, um mein Gleichgewicht halten zu können.
Als ich sie wieder aufschlug schaute ich in zwei blaue Augen die mich abschätzend musterten.
"Kotz mir ja nicht auf die Schuhe!"
Ungläubig schaute ich ihn an. "Danke fürs.. ehhm retten. Dann solltest du kurz zur Seite tre..." Die Übelkeit siegte und ich übergab mich zu meinen Füßen.
Fluchend sprang der Fremde zur Seite.Nachdem ich meinen Magen entleert hatte, schaute ich peinlich berührt in die Richtung meinen unbekannten Retters. Dieser lehnte mit gelangweilter Miene an einem Baum. "T..tut mir l..leid".
"wenn du jetzt dann fertig bist, sollten wir langsam los."
"w..wohin und wer b..bist du?"
"Zur Akademie."
"O..Okay?"
"Ja und jetzt komm. Und ach ja .. Ich bin Aleksei."

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Leyna & Aleksei
RandomLeseprobe: Eine Klaue packte mich und warf mich gegen einen Grabstein. Der Schmerz schoss von meinem Rücken ausgehend in meine Beine und ich schrie laut auf. Die Gestalt näherte sich mir und blieb unter einer Laterne stehen. Entsetzt schrie ich auf...