Kapitel III

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3. Kapitel

Es war fast schon Mitternacht als die letzten Gäste mit beschwingten Schritt das Teehaus verließen. „Kara, Kara was ist denn heute mit dir los, so zerstreut hab ich dich doch noch nie gesehen?" Den Kopf schüttelnd winkte Kara nur ab. „Du bist schon den ganzen Tag auf den Beinen, ich räume hier schon auf." Ohne Wiederwort verließ Kara die Küche und zog sich in Ihr Domizil zurück. Was war denn dass, keine Diskussionen kein Weigern, so kenne ich sie doch gar nicht? Dachte Tinky verwirrt als sie die Küche aufräumte.

Tinky hat recht so durcheinander war sie noch nie, aber das war ja auch kein Wunder nach dem überraschenden Besuch den sie am Morgen hatte. Sie war wie jeden Morgen dabei sich um Ihre Pflanzen zu kümmern als der seltsame Gast im Teehaus auftauchte. Er schien keine Waffen zu tragen oder man sah sie einfach nicht. Mit seiner braunen Lederkleidung und dem langen schwarzen Mantel eher eine dunkle Erscheinung, was jedoch im Gegensatz zu seiner sonstigen Äußeren stand. Er hatte schulterlanges, weißblondes Haar, ein markantes aber nicht derbes Gesicht mit Dreitagesbart und den unglaublichsten Augen die sie je gesehen hatte. Bernsteinfarben mit einem goldenen Schimmer in der Iris. Er war kräftig gebaut und mindestens zwei Köpfe größer als sie. Alles in Allem eine eindrucksvolle Erscheinung. Warum hatte sie Ihn am Vorabend eigentlich nicht bemerkt, so schnell vergaß sie doch nie ein Gesicht. 
Vielleicht hatte es ja etwas mit seiner Magie zu tun. Magie!!! Sie dachte immer das wären nur Legenden wenn davon die Sprache war. Und nun öffnete sich Ihr eine völlig neue Welt. Und was alles zu der neuen Welt gehörte machte sie direkt schwindelig.
Er hatte sie als erstes darüber aufgeklärt das es tatsächlich noch Elben gab und das sogar Menschen mit ihnen eine Verbindung eingegangen waren. Ihre Nachkommenschaft war mit den besonderen Fähigkeiten der Elben ausgestattet, nicht mit allen gleichzeitig sonder mit einzelnen spezifischen Teilen. So gab es Magier die verschiedene Elemente beherrschen oder benutzen konnten. Gedankenleser und solche die Zukunftsvisionen haben, aber auch Nachkommen mit besonderer Schnelligkeit oder Stärke. Und dann gab es noch die Energieverstärker. Laut der Überlieferung konnten sie die positiven oder negativen Energien eines Lebewesens verstärken oder schwächen. Diese Gruppe war es auch die als erstes verfolgt und ausgerottet wurde, da die Angst und der daraus entstehende Hass der einfachen Menschen übermächtig wurde.
All die anderen Elementels versuchten sich zu verbergen und unauffällig zu bleiben um der Verfolgung zu entgehen und nicht auch das Schicksal der Energieverstärker zu erleiden.
Und nun behauptete dieser Fremde SIE sei ein solches Elementel ja das einzige ihrer Art. Eine Energieverstärkerin. Unglaublich!!!
Eigentlich hätte sie sich wie jede Nacht noch einen Tee zum Einschlafen gekocht, doch sie befürchtete das sie heute eh nicht schlafen könnte, also goss sie sich ein Glas des Balduranischen Rum ein und setzte sich versonnen in den Schaukelstuhl vor der Terrassentür.
Ihr Domizil befand sich in dem kleinen Anbau, eigentlich war es einst als Wintergarten gedacht. In dem einzigen großen Raum, an der Rückwand befand sich ein Bücherregal mit einem gemütlichen Lesesessel davor. Auf der Rechten Seite des Raumes befand sich ein Schreibtisch und ein niedriges Regal für Ihre Geschäftsunterlagen. Nur der kleine Bereich auf der linken Seite, der Ihr als Schlafbereich diente war durch einen Wandschirm abgetrennt. Kara hatte den Anbau mit neuen und zusätzlichen Glasfronten versehen so das man von überall einen ungehinderten Blick in den farbenprächtigen Garten hatte. Der Anblick ihres Gartens war es was ihr jetzt die Ruhe zurückgab um über alles vernünftig nachdenken zu können. Ihr Blick folgte dem verschlungenen Weg der an Beeten und Sträuchern entlang führte, vorbei an Ihrem Sommer Pavilion bis hin zu dem kleinen Gartentor das den Blick auf einen Pfad in den nahen Wald freigab. Sie beschloss sich ihr Leben nicht durcheinander bringen zu lassen, nicht durch diesen seltsamen Fremden, nicht durch seine Behauptung sie sei eine Elementel, einfach durch gar nichts!

Am anderen Ende der Stadt verbrachte noch jemand eine schlaflose Nacht. Ebenso wie Kara, war das heutige Zusammentreffen an Randur nicht spurlos vorüber gegangen. Er, der immer Herr der Lage war, der sich und seine Gefühle immer vollkommen im Griff hatte, war in Karas Nähe wie verwandelt. Unsicher, verwirrt, teilweise nicht zu klaren Gedanken fähig. Das musste er unbedingt in den Griff bekommen wenn er seinen Auftrag erfolgreich ausführen wollte!

Er war immer ein Einzelgänger gewesen, da er kaum in der Lage war Vertrauen zu einem anderen Menschen aufzubauen. Erst die Freundschaft zum Elbenfürsten Loreon hatte seine Situation verändert denn er war der erste der sein Wesen und seine Art zu verstehen schien. Und seinen Fürsten wollte er auf keinen Fall enttäuschen.
Er wusste es würde eine lange und gefährliche Reise ins Reich der Elben werden, denn seine Feinde waren bestimmt schon auf der Suche nach ihm. Und Karas ungestüme Art würde ihm bestimmt noch manchen Nerv kosten. Doch das war es wert denn sie war die erste echte Hoffnung die ihre Welt seit langem hatte. Auch wenn sie das selbst noch nicht war haben wollte. Wenn er nur wüsste wie er sie überzeugen kann ihn zu bekleiden? Freiwillig würde sie ihr Teehaus bestimmt nicht verlassen. Er konnte sie ja nicht einfach in einen Sack stopfen und auf seinem Pferd festbinden. Außerdem würde seine Stute da auch nicht mitmachen, denn sie konnte sehr eigenwillig sein, wenn ihr etwas nicht gefiel. Was soll's ich werde doch erst einmal etwas schlafen, vielleicht ergibt sich ja etwas. Dachte Randur und ging zu Bett.

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Samira Cheney


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⏰ Letzte Aktualisierung: May 07, 2016 ⏰

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