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Im Krankenzimmer war es still, keiner war mehr bei Olivia. Sie lag ruhig im Bett, ohne jegliche Bewegungen.

Wenn man durch das Fenster sah, sah man nur schwarz, doch sah man genau hin, erkannte man leuchtende Sterne.

Vor kurzem war eine Ärztin gekommen und hatte die Blumen, die Olivia von ihrer Familie bekommen hatte, aus dem Zimmer gebracht.

Seitdem war es im Zimmer noch leerer und schlichter, alles war weiß in dem kleinen Raum.

Olivias blasse Haut passte sich dem Zimmer an, was einigen Sorgen machte, doch andere sahen es als gutes Zeichen, da dies bedeuten solle, dass sie bloß schlecht schlief.

Doch schlief sie überhaupt? Eine Person war sich sicher, dass sie immer anwesend war, alles hören konnte und wenn sie wolle, dann hätte sie schon längst ihre Augen geöffnet.

Es war aber ganz anders keiner vermutete etwas ansatzweise richtiges.

Olivia ging es gut, sie war wo anders, bekam nichts von all dem im Krankenhaus oder der Sorgen mit, genoss die Zeit, die sie an dem Ort, an dem sie war, verbrachte.

Aus dem Doppeldate wurde später doch nichts, worüber ich eigentlich froh war.

Jace und Finn hatten sich zu uns gesetzt, meiner Meinung nach fiel dabei eine unangenehme Spannung, wovon die anderen drei jedoch nichts bemerkt hatten.

Doch Cole schien sich manchmal anzuspannen, worüber ich mich zwar wunderte, jedoch nicht nach fragte.

Er hatte Jace die ganze Zeit wütend angestarrt und als er sich neben mich gesetzt hatte, zerrte mich Cole am Arm zu sich.

Mir gefiel es nicht, ich schüttelte seine Hand von meinem Arm und ignorierte seine Blicke.

Später hatte er es aufgegeben und ich konnte mich entspannen.

***

Am nächsten Tag war wieder Schule und mir fiel auf, dass Jace und Finn in unsere Parallelklasse gingen. Clarice machte sich darüber lustig, dass es mir vorher nie aufgefallen war.

"Liebe Klasse es tut mir Leid, aber einen Wunsch eures Klassenausfluges kann ich euch nicht erfüllen."

Die ganze Klasse stöhnte genervt auf und man sah ihr an, dass sie keine Lust mehr auf den Ausflug hatte.

Alle Wünsche die wir geäußert hatten waren auch mir wichtig. Ich hoffte unser Klassenlehrer würde uns nicht all zu sehr enttäuschen.

"Der Ausflug muss in dieser Stadt stattfinden, dass heißt, dass wir bloß ins Schwimmbad gehen."

Aus allen vier Ecken des Klassenzimmers ertönte erleichtertes Murmeln.

Wir fanden es nicht schlimm zum Schwimmbad zu fahren, vielleicht hätten wir etwas anderes in einer anderen Stadt aufregender gefunden, aber es war trotzdem in Ordnung.

"Und", fuhr er plötzlich fort und wir sahen in gespannt an "Wir fahren mit der Parallelklasse."

"Aber wieso? Es ist doch unser Ausflug! Sollen die sich selber einen machen und wann anders!" Beschwerte sich Luke und ich gab ihm in meinen Gedanken recht.

Die Parallelklasse war schrecklich, zwar kannte ich Jace und Finn und sie waren ganz nett, doch die restlichen waren einfach nicht zum aushalten.

Sie waren alle arrogant, machten sich über alle, die ihnen entgegen kamen, lustig, konnten einem nichts gönnen und mussten einen fertig machen, wenn man etwas verlor.

Damit hatten wir schon sehr oft Erfahrung, denn jedes Jahr gab es zweimal für alle Stufen gegeneinander ein Tunier zu einer Sportart.

"Es ist nicht zu ändern und damit ist das Thema beendet. Solltet ihr damit nicht zurecht kommen, dann gibt es gar keinen Ausflug!" Warnte unser Lehrer.

***

Clarice und ich gingen in die Cafeteria. Ich war so freundlich gewesen und hatte Cole sitzen gelassen, damit Clarice nicht noch anfängt zu leiden, weil Mika nicht auf unsere Schule ging.

Wir setzen uns an einen leeren Tisch, wir hatten keinen wirklichen Hunger und nutzen die Pause stattdessen zum reden.

"Ich glaube du wirst eine schwere Zeit mit Cole haben." Überrascht sah ich sie an "Du fandest es doch so toll, dass wir zusammen sind und hast dir immer eine andere schöne Zukunft für uns ausgedacht, wieso du denkst jetzt so?"

Sie zögerte kurz, aber meinte anschließend:"Ich denke es wird nicht leicht, wenn ihr etwas mit einem Jungen, der keine Freundin hat, unternehmt. Er wäre bestimmt schnell eifersüchtig, hast du gestern gemerkt wie wütend er Jace angeguckt hat und das nur, weil er neben dir saß?"

Ich seufzte und nickte, dies war mir nicht entgangen. Aber was sollte ich schon tun? Auf der einen Seite war es ja irgendwie süß, aber auf der anderen könnte es anstrengend und nervig werden.

"Tut mir Leid, wenn ich es gestern versaut habe." Murmelte sie. Ich lächelte sie an und schüttelte den Kopf.

"Jetzt weiß ich wenigstens, dass er eifersüchtig werden kann und das sehr schnell. Aber er sollte wissen, dass er es sich aufjedenfall abgewöhnen sollte und das auch sehr schnell."

Clarice schmunzelte "Wirst du dich mit Jace vielleicht anfreunden oder ist er nichts für dich?" Ich zuckte die Schultern "Wer weiß, ob wir jemals wieder mit einander sprechen werden."

"Ich denke", fing sie an und nickte mit dem Kopf zu Cafeteriatür "Wir werden es gleich erfahren."

Ich drehte mich um, um die Tür zu sehen, und erblickte Jace, der uns beide anlächelte. Ich lächelte zurück und er kam auf uns zu.

"Darf ich mich zu euch setzen?" Fragte er höflich, worauf Clarice lachte und ungläubig zu ihm hoch sah "Seit wann so nett vor dem Handeln zu fragen?"

Jace grinste sie an und zuckte mit den Schultern. "Also ich hätte nichts dagegen, Clarice du hast doch bestimmt auch nichts gegen Gesellschaft von deinem Cousin oder?"

Sie tat kurz so als würde sie nachdenken, anschließend nickte sie. Sie sah erst auf den Stuhl neben sich und dann auf den Stuhl, der neben mir war.

"Ich brauche aber viel Platz um mich, würdest du dich bitte neben Olivia setzen?" Sie lächelte extra breit.

"Klar doch, ich wollte sowieso nicht freiwillig neben dir sitzen." Er schob einen Stuhl zur Seite und setzte sich darauf. "Habt ihr gar keinen Hunger?"  Er sah auf den leeren Tisch.

"Einfach nur reden stillt den Hunger." Klärte Clarice ihn auf. Er blickte sie seltsam an, doch nahm die Antwort an.

"Weißt du schon etwas von einem Ausflug?" Fragte Clarice verärgert. Jace ließ sich von ihren zusammen gezogen Augenbrauen und leicht Wut funkelnden Augen nicht beirren, sondern bejahte gelassen.

"Mit deiner verdammten Klasse!" Er hob abwehrend die Hände "Was kann ich denn dafür?"

Ich kicherte, während Clarice versuchte mich mit ihrem Blick zu töten. Dann ertönte die Schulklingel und wir mussten leider in den Unterricht.

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Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel, ich würde mich über Feedback freuen :)

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 21, 2016 ⏰

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