Rache ist nicht süß

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Der Wecker klingelte wie jeden Morgen, so als wäre nichts geschehen, doch es war Nichts wie immer. Alles schien total verloren für mich, ich wusste nicht wie es weiter gehen sollte. Ich stand auf, duschte erst einmal und machte mir danach einen Kaffee. Ich weiß nicht wieso, aber ich trank ihn so wie Nick es immer Tat, normalerweise hasste ich so viel Zucker in meinem Kaffee, aber heute schmeckte er mir so einfach besser. Direkt danach machte ich mich auf zum Krankenhaus. Ich entschied mich dazu zu Fuß zu gehen, einfach ein bisschen versuchen an etwas anderes zu denken, doch es gelang mir nicht, alle Gedanken drehten sich um Nick. So ging ich durch die halbe Stadt mit einem traurigen Blick und heruntergelassenen Ohren, sodass ich von vielen Tieren bemitleidenswert angeschaut wurde, die ich einfach ignorierte. Als ich dann am Krankenhaus angekommen war atmete ich erstmal tief durch. Vielleicht haben sich seine Werte verbessert? Ich hoffte es auf jedenfall. Ich ging die Tür hinein und ging Richtung Nicks Zimmer. Ich wusste noch genau wo ich lang muss, den Weg aus dem Krankenhaus werde ich nie vergessen. Als ich vor seinem Zimmer angekommen war traf ich auf den Arzt der ihn behandelte. „Morgen Doc, wie geht es ihm? Geht es ihm besser?" fragte ich ihn mit einem hoffnungsvollen Blick. „Es tut mir leid, aber seine Werte haben sich nicht gebessert, wir können nichts weiter tun als hoffen dass sein Körper das durchsteht." Enttäuscht von diesen Wörtern öffnete ich die Türe. „Wenn es irgendetwas gibt das ich tun kann, dann sagen sie mir bescheid!" sagte ich zu ihm und ging in sein Zimmer als er mir zunickte. Da stand ich nun, in einem trostlosen Raum, weiße Wände, Weißer Boden, Weiße Decke, total langweilig. Und mittendrin das Bett in dem Nick lag, an einer Maschine angeschlossen, dessen Piepen mir zumindest sagte, dass er am Leben war. Ich setzte mich an die Bettkante, es war das erste Mal das ich ihn sah seit dieser schlimme Vorfall war. Doch er hatte sich verändert. Sein Fell war total glanzlos geworden, sein Blick total trostlos. Ich legte meine Pfote auf seine. „Nick, bitte, du wirst wieder gesund." Sagte ich als mir einzelne Tränen das Gesicht runter laufen. Die nächste Stunde saß ich dort einfach, ich wollte einfach bei ihm sein, hoffte das irgendetwas passiert, dass er mich wieder Mörchen nennen würde, oder mich wie immer aufziehen würde, ich vermisste es so, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Auf einmal ging die Tür auf und Chief Bogo kam in den Raum. „Hopps? Soweit alles gut bei ihnen?" fragte er mich. Ich nickte ihm zu und wischte mir einzelne Tränen aus dem Gesicht. „Ich weiß das ist jetzt schwer für sie, aber können sie sich an irgendetwas erinnern, dass uns hilft den Täter zu finden." Kurz erschrak ich, das Auto das ich gesehen hatte, das Kennzeichen, ich hatte es mir gemerkt, ich sah es direkt vor meinem Auge. „Hopps? Haben sie mich verstanden?" fragte er und riss mich aus meinen Gedanken. „Ja, ich habe nur darüber nachgedacht, aber ich weiß nichts über den Täter." Antwortete ich ihm. „Kein Wunder, wir mussten sie mit einem so starken Beruhigungsmittel ruhig stellen, dass hätte selbst mich umgehauen." Sagte er darauf. Ich musste lächeln, dass hätte ich gerne einmal gesehen. „Ich lasse sie dann wieder alleine" verabschiedete sich Bogo, und schon war verschwunden. Dass er mich in dieser Zeit zum Lächeln bringen würde, das hätte ich nicht gedacht. Anscheinend hatte er doch ein Herz. Doch er hat mich auf etwas aufmerksam gemacht. Der Täter läuft da draußen immer noch frei rum. Und ich werde ihn finden. „Nick, ich werde ihn finden der dir das angetan hat!" sagte ich zu Nick. „Und bis dahin, wirst du wieder gesund." Ich stand auf und blickte noch einmal kurz zurück zu Nick. Es sah nicht gut aus für ihn. Auf einmal machte sich eine unglaubliche Wut in mir breit. „Ich finde ihn!" schwor ich mir und verließ das Krankenhaus.

Ich wusste genau was ich zutun hatte, ich musste nur das Kennzeichen überprüfen lassen und schon weiß ich wer es war. Doch leichter gesagt als getan, Bogo würde mir sofort auf die Schliche kommen, also musste ich einen anderen Weg finden. Da erinnerte ich mich an Flash, das Faultier, dass uns auch bei dem Fall der Könige der Nacht geholfen hatte. Also machte ich mich auf zum DMV, wo Flash arbeitete. Mit einem Taxi war ich 10 Minuten dann auch schon dort. Es war dort noch alles so wie ich es in Erinnerung hatte. Lange Schlangen, langsame Faultiere, gestresste Tiere. Flash saß wieder am gleichen Schalter und ich stellte mich sofort vor den Tresen. „Hey Flash, Officer Judy Hopps, die Kollegin von Nick. Ich brauche noch einmal deine Hilfe, es muss wirklich schnell gehen." Sagte ich zu ihm und hoffte dass es nicht wieder den ganzen Tag gehen würde. „Hallo,.... Wie .... Kann.... Ich.... Dir ..... Helfen?" fragte er mich mit seinen unmöglich langen Pausen. „Ich muss wieder ein Kennzeichen überprüfen lassen. Es lautet: 3543trh01." Ich war froh es mir gemerkt zu haben, ich habe glücklicherweise die Angewohnheit mir solche Sachen zu merken wenn mir etwas komisch vorkommt. Flash tippte eine gefühlte halbe Stunde das Kennzeichen in seinen Touchpad ein bis er mir dann endlich den Zettel mit den wichtigen Informationen gab. „Danke Flash, du hilfst mir wirklich weiter." Bedankte ich mich und verabschiedete mich. Ich bin sofort aus dem Gebäude gelaufen, ich wollte nicht warten bis er seinen endlos langen Satz fertig gehabt hätte, wenn ich ihm die Möglichkeit gegeben hätte zu antworten.

Ich nahm wieder ein Taxi und fuhr zur Adresse, Sternstraße27, die ich gerade herausgefunden hatte. Ich musste mitten in die Innenstadt, das Haus war nur ein paar Blocks von meinem Apartment entfernt. Auf der Fahrt wurde mir erst klar was ich da gerade tat. In wenigen Minuten würde ich die Person sehen, die Nick das angetan hatte. Was würde ich überhaupt tun? Würde ich ihn festnehmen? Nur wegen ihm liegt Nick im Krankenhaus, in Gefahr zu sterben. Auf einmal wurde die Trauer, die ich seit diesem Vorfall hatte in Wut umgewandelt. Auf einmal blieb das Taxi stehen, ich war da. Ich stieg aus, bezahlte den Fahrer und stand vor einem recht ansehnlichen Haus. Das Auto erkannte ich wieder, es stand vor dem Haus auf einem Parkplatz. Ich versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, schaffte es jedoch nicht, alles was ich wollte war Rache.

Ich war so voller Wut, ich wusste nichtmehr was ich tat. Ich war wenige Meter von der Person entfernt, die mein ganzes Leben zerstört hat. Er hatte einfach meinen Freund niedergeschossen, ohne Rücksicht, ohne Grund, einfach nur so. Es musste ein echt aggressives Tier sein. Ich hatte eine Pistole dabei, eine die extra für mich angefertigt wurde, damit auch ich als Hase sie benutzen könnte. Ich nahm die Waffe in die Hand als mich meine Wut übermannte. Ich steckte sie wieder zurück in meine Tasche und nahm mein Handy in die Hand. „Hier das ZPD, wo ist der Notfall?" bekam ich zu hören als ich die Notrufnummer gewählt hatte. „Hier ist Judy Hopps, ich melde einen Mord auf der Sternstraße 27" antwortete ich. „Okay, in 10 Minuten ist Verstärkung da, haben sie den Täter?" ich legte einfach auf als ich das hörte, ich wollte keine Zeit mehr verschwenden, ich wollte meiner Wut freien Lauf lassen.

Ich ging an die Türe undklopfte. Es ging ein Fuchs an die Türe. Ich erschrak kurz, er sah Nick sehrähnlich. „ZPD, kann ich kurz reinkommen?" sagte ich als ich mich schonhineindrängte. „Natürlich" bekam ich hören. „Was ist denn passiert?" fragte er.„Tun sie nicht so blöd, ich weiß dass sie einen Officer erschossen haben, ichhabe ihr Auto gesehen, in dem Wald, na klingelt es langsam?!" schrie ich ihnan. „Was? Es tut mir leid, ich... ehm" sagte er als er langsame Schritte nachhinten machte. Ich sah ein Fenster neben ihm dem er sich immer weiter näherte.Ich zog meine Waffe und zielte auf ihn. „Stehen bleiben!" rief ich. Er folgtemeinem Befehl. „Wieso haben sie das getan?! Wieso nur?!" schrie ich ihn an alsmir eine Träne herunterlief. „Ich musste es tun, es tut mir leid. Jetzt nimmdie Waffe runter." Sagte der Fuchs zu mir. Auf einmal hörte ich ein Knarren, eineFüchsin kam die Türe herein. „Dort stehen bleiben!" rief ich zu ihr als ich siesah. „Was ist hier los? Bitte nehmen sie die Waffe runter, wir können doch überalles reden." Sagte sie und versuchte mich zu beruhigen. „Er hat meinen Freunderschossen! Er hat alles zerstört, einfach alles!" schrie ich als mir immermehr Tränen ins Gesicht schossen. Die beiden Füchse standen einfach nur nochda, sie sahen total geschockt aus. Ich konnte meine Wut nichtmehr zügeln, derGedanke an Rache war einfach zu festgesetzt, ich hatte mich einfach nichtmehrunter Kontrolle. „Jetzt werde ich deines auch zerstören!" schrie ich und gingeinen Schritt auf den Fuchs zu. „Bitte nicht!! Tu das nicht!" stammelte er.Mein ganzer Körper fing an zu zittern, ich hatte es in der Hand, ich konnteNick rächen, von der einen Sekunden auf die andere konnte ich über das Lebendieses Tieres entscheiden, dieses Mörders. Ich hab schon den Abzug berührt alsich die Sirenen hörte. Ich zitterte so stark, und immer mehr Tränen flossenüber mein Gesicht. Was tat ich da? Wollte ich wirklich zu einer Mörderinwerden? Auf einmal wurde mir klar was ich da gerade tat. Das war ich nicht, ichtu so etwas nicht. Ich fiel zu Boden und fing an zu weinen. „Ich kann dasnicht, es tut mir leid!" schluchzte ich und ließ die Waffe fallen. Auf einmalpackte mich eine Pfote von hinten und fing an mich zu würgen. „Tut mir leidOfficer, aber wir können das" sagte die Füchsin zu mir, als ich in das lächelndeGesicht des Fuchses sah. Ich schaffte es mich aus dem Griff zu befreien undrannte zur Türe. Ich öffnete diese so schnell ich konnte und sah 4 Polizisten mit gezückterWaffe. Auf einmal hörte ich einen Schuss. Ein brennender Schmerz lag in meinemRücken, der Fuchs hatte mich von hinten angeschossen. Ich fiel zu Boden als diePolizisten zu mir stürmten. Er hatte mich in die rechte Schulter getroffen, estat höllisch weh. Nick musste noch schlimmere Schmerzen gehabt haben, dachte ich. Als ich da so auf dem Boden lag nahm ich gar nichts mehrvon meiner Umwelt wahr. Alles an das ich dachte war Nick. „Es tut mir leid Nick" keuchte ich alsmir eine Träne die Wange hinunter lief. Dann auf einmal kamen schon dieSanitäter. Ich war völlig neben mir, bekam gar nicht mit was passierte, die Zeit raste einfach an mir vorbei, als aufeinmal alles dunkel wurde.

Zoomania: Das Leben von Fuchs und HaseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt