Jetzt

52 4 2
                                    

Ich bin allein.

Endlich. Der Trubel um mich in den letzten Tage war unerträglich. Gefühlt 1000 Leute , die sich um mich gedrängt haben und Fragen stellten, auf die ich nicht antworten will, da mich die Antworten innerlich zerreißen.

Es ist meine Schuld. Die Worte quälen mich seit dem Tag. Dem Tag meiner Albträume.

Die kühle Morgenluft lässt mich frösteln und die Stille beunruhigt mich. Durch die aufgehende Sonne blinsle ich und ich bleibe stehen.

Meine Gedanken haben mich die Zeit vergessen lassen. Ich blicke mich um.
Vor mir liegt das Feld. Unser Feld. Ich schließe meine Augen und spüre für einen kurzen Moment seine warmen Lippen auf meinen. Der Gedanke an ihn weckt tiefe Traurigkeit in meinem Herzen. Der Schmerz ist so schlimm, dass es meine Kehle zuschnürt.
Meine Beine tragen mich weg - weg von dem Ort der Freude und des Glücks.

Ich spüre die Tränen über mein Gesicht rollen. Tränen voller Schuldgefühle und unendlicher Traurigkeit. Die Worte hallen durch meinen Kopf, so dass mir schwindelig wird. Ich halte mir die Ohren zu, doch die Stimme in meinem Kopf lässt sich durch nichts zum Schweigen bringen.
Ich stolpere - verzweifelt und verlassen liege ich am Boden. Mein Knie schmerzt. Dennoch kämpfe ich mich hoch, laufe weiter - weg von den geliebten Menschen, meiner Kindheit, weg vor den Erinnerungen.

***

Als ich angekommen bin steht die orange-leuchtende Sonne knapp über dem Horizont und die ersten Vögel zwitschern müde dem neuen Tag entgegen. Die Schönheit das angebrochenen Tages lassen mich an meinem Vorhaben zweifeln.
Trotzdem drehe ich nicht um. Ich kann nicht. Ich werde es durchziehen, ich ertrage den Schmerz einfach nicht mehr länger.
Ich weiß es ist besser so...

Mit Dir bis in alle EwigkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt