XVIII - Ein Kämpfer

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Denn nichts war genug.

Der Morgen dämmerte und wir saßen auf dem Dach deines Hauses. Tief hing der Nebel. Die kühle Luft ließ mich frösteln, mein Atem schlug kleine Wölkchen, die im grauen Himmel verschwanden. Wie hypnotisiert starrte ich auf meine bandagierten Hände. Die Tabletten betäubten den Schmerz. Ich fühlte mich an diesem grauen Morgen so glücklich wie schon lange nicht mehr. Ich würde es schaffen, mit dir. Ja, ich war mir sicher. Du sahst mich an, stumm war dann Lächeln. Ich war so unheimlich glücklich. Ein letzter Kuss, dann ließt du dich fallen. Einfach so. Und der Schmerz war wieder da. Brutaler als vorher. Tausende Stiche, die mich zerfetzten.

Der Andere in mir war ein Kämpfer, doch er hatte den Kampf verloren. Verloren. Ein hartes Wort, so hart wie der Beton, auf dem du aufpralltest.

Der Andere in mir (I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt