Kapitel 9

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,,Sehen wir uns dann morgen?", fragte Shawn, woraufhin ich abwesend nickte und aufstand. Ich musste hier unbedingt raus. ,,Okay...also du weißt ja, dass wir schon in in drei Tagen den Song aufnehmen werden?" Wieder bekam er als Antwort nur ein Nicken. ,,Super. Uhm...soll ich dich vielleicht nach Hause bringen? Dann musst du nicht mit dem Bus fahren." ,,Nein." Ich hatte wirklich keine Lust noch mehr Zeit mit ihm zu verbringen, das überlebe ich nicht. Merkt er es denn wirklich nicht? Ich wollte am liebsten einfach alleine sein,  eingeschlossen in meinem Zimmer unter meiner weichen Decke mit Kopfhörern in den hören, aus denen traurige Musik dröhnen würde. Ja das klang wirklich gut. ,,Das macht mir wirklich keinen Umstand, Camz. Bist du sicher, dass du nicht mitfahren möchtest?" Gerade wollte ich wieder mit nein antworten, doch da kam mir ein anderer Gedanke. Das letzte Mal, als ich den Bus genommen hatte, ist es ja nicht besonders gut ausgegangen. Vielleicht sollte ich doch mit ihm fahren? Ich meine es sind ja nur knapp zwanzig Minuten, oder? Ich weiß, dass ich das später bereuen werde... ,,In Ordnung.", gab ich nach und lief Richtung Ausgang und hörte noch, wie er mir mit schnellen Schritten hinterherging.
,,Ich halte das nicht mehr aus, was ist los?", rief Shawn frustriert, während wir schon fünf Minuten lang im Auto saßen und keiner etwas sagte. ,,Alles ist super.", antwortete ich ohne ihm in die Augen zu schauen. ,,Ich kenne dich lange genug, um zu wissen, dass irgendwas nicht stimmt. Du kannst mit mir reden, das weißt du doch." Ach, weiß ich das?
'...jetzt sagt es mir gerade das Mädchen, das einmal der wichtigste Teil meines Lebens war und das ich wirklich von ganzem Herzen geliebt habe.', erschien seine Stimme wieder in meinem Kopf. ,,Camila?", würde ich wieder zurück in die Realität geholt. Mein Name klang so wunderschön, wenn er ihn aussprach. Er hatte mich lange nicht mehr Camila genannt, er sagte sonst immer Camz zu mir, denn das war auch früher schon sein Spitzname für mich gewesen.

,,Jeder gute Freund gibt seiner Freundin einen Spitznamen.", meinte Shawn und schaute mich nachdenklich an, was ziemlich niedlich aussah, weshalb ich sofort lächeln musste. ,,Nenn mich doch einfach Mila genau wie alle anderen auch." ,,Nein.", erwiderte er sofort, ohne auch nur ein bisschen zu zögern. ,,Wieso nicht? Gefällt dir der Name nicht?" ,,Doch, das tut er. Aber es wäre doch nichts besonderes, wenn ich dich so nenne wie jeder andere es auch tut und du bist etwas besonderes und verdienst somit auch einen speziellen Spitznamen, den nur du und ich kennen werden, niemand außer mir sollte dich so nennen." Mein Lächeln wurde noch breiter und ich schmolz dahin. Das war wohl die süßeste Idee, die ich je gehört hatte. Womit habe ich nur so einen tollen Freund verdient? Er ist doch eigentlich viel zu toll für mich. ,,Camz!" ,,Bitte was?", fragte ich verwirrt. ,,Mein Spitzname für dich. Camz. Das passt perfekt zu dir.", sagte er und seine Augen strahlten mich glücklich an. ,,Brauche ich dann nicht auch einen Namen für dich? Wie wäre es mit Shawni? Shawniboy?" Er begann laut zu lachen: ,,Überlass sowas lieber mir, deine Namensideen sind furchtbar." ,,Hey!", rief ich gespielt empört und schlug ihn gegen den Arm. ,,Außerdem liebe ich es, meinen Namen aus deinem Mund zu hören, dann klingt er auch irgendwie besonders." ,,In Ordnung, Shawn.", sagte ich und küsste ihn.

,,Bist du noch geistig anwesend?" Ich zuckte zusammen und drehte mich sofort in die Richtung der Stimme, als Shawns Gesicht plötzlich so nah vor meinem war, dass unsere Nasenspitzen sich berührten.

The duet || Shawn MendesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt