Du gehörst mir

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Mit einem breiten Lächeln sah ich auf Zombey hinunter. Wenn er schlief sah er so friedlich aus.
Es machte mich glücklich, nichts von der gestrigen Trauer zu sehen.
Ich sagte mir selbst, dass ich alles daran setzen würde, dass er nicht mehr traurig war. Er sollte glücklich sein – und das würde er nur an meiner Seite sein können.
Ich wollte gerade meine Hand nach ihm ausstrecken, um eine Strähne aus seinem makellosen Gesicht zu streichen, als er sich mit einem leisen Murren regte.
Sofort wurde ich aufmerksam, war bereit aufzuspringen um ihm etwas zu essen oder zu trinken zu holen.
Seine dunklen Augen öffneten sich einen Spalt, fixierten mich für einen Moment.
„Morgen, Dado ...", nuschelte Zombey verschlafen.
Ich lächelte breit.
„Guten Morgen! Möchtest du etwas essen? Trinken?", fragte ich ihn fröhlich.
„Ich glaube, ich möchte erstmal wach werden ..."
Ich beobachtete ihn dabei, wie er sich die Augen rieb und sich anschließend aufsetzte.
Zombey sah mich an, ich musste wahrscheinlich wie ein Flummi wirken, so hibbelig und aufgeregt ich war, aber ich wollte nun mal sofort zur Stelle sein, wenn er etwas wollte.
„Wie kannst du so früh Morgens so hyperaktiv sein...?", nuschelte er langsam.
„Es ist schon elf. Ich bin seit ner Weile wach!", antwortete ich.
Seit über vierundzwanzig Stunden.
Ich hatte die Nacht kein Auge zudrücken können.
„Oh man.", seufzte mein bester Freund und fuhr sich durch das verwuschelte braune Haar.
„Du hast nicht zufällig Kaffee da, oder?"
„Kommt sofort!"
Schon war ich aufgesprungen und verließ das Zimmer, steuerte direkt auf die Küche zu.
Breit lächelnd suchte ich in den Schränken nach den passenden Sachen, die ich für Zombey Kaffee brauchte.
Schnell hatte ich das Pulver und den Filter, wie eine passende „Morgenmuffel"-Tasse gefunden.
Während ich ungeduldig darauf wartete, dass das Wasser durchlief, schlurfte Zombey wie ein Zombie (Haha, Wortwitz) ins Bad.
Milch und Zucker hatte ich schnell herausgeholt und in die Tasse mit dem Muffel-Schaf gefüllt, ebenso wie den heißen Kaffee.
Kurz darauf kam auch schon Zombey in die Küche, welchem ich die Tasse in die Hand drückte.
„Ich hoffe, er schmeckt dir."
Es wurmte mich, dass ich nicht genau wusste, wie er seinen Kaffee mochte.
Ich hoffte einfach, dass ich ihn nicht zu süß oder zu bitter gemacht hatte.
Leicht biss ich mir auf die Unterlippe, als ich Zombey dabei zusah, wie er einen großen Schluck aus der Tasse nahm.
Er spuckte das Zeug wenigstens nicht aus und angeekelt sah er auch nicht aus.
Vielleicht hatte ich auch mal was richtig gemacht.
„Und, wie ist er?", fragte ich ihn, nervös, dass ich ihn doch nicht gut gemacht hatte.
„Gut, genau wie ich es mag."
Er lächelte mich an, woraufhin ich errötete.
Mein Herzschlag erhöhte sich.
Er hatte mich gelobt!
Zombey hatte mich gelobt!
„Alles in Ordnung?"
Ich schreckte auf.
„Äh, was?! Ja!!", sagte ich hastig, „Wieso??!"
„Du bist ein bisschen rot im Gesicht."
Zombey musterte mich.
„Ah, achso, mir geht's gut!", lächelte ich ihn breit an.
Nun lächelte auch er, ehe er die Tasse auf die Theke stellte.
„So, was machen wir jetzt?", fragte er mich.
„Sachen auspacken!", grinste ich nun, „Das haben wir ja gestern nicht gemacht."
„Ist es auch okay, dass ich mich hier so einniste?", hakte Zombey nach.
Ich nickte.
„Klar, wir haben die Bude eh für unbestimmte Zeit für uns, da wird uns niemand stören. Außerdem vereinsame ich doch sonst hier. Das macht Maudado ganz traurig."
Ich schniefte gespielt, woraufhin Zombey lachte.
„Armer Maudadidado, muss immer alleine sein! Aber jetzt ist Papa Zimbelmann ja da!"
Er wuschelte mir durch das eh schon verstrubbelte Haar.
Wieder wurde ich rot.
Er wusste ja nicht, wie sehr mir seine Berührungen gefielen ...
Wie sehr es mir gefiel, wie er mit mir sprach.
Oh, verdammt, ich sollte aufhören zu denken, sonst würde ich mich später nicht mehr beherrschen konnte und er wohlmöglich noch ... Angst vor mir haben und das wollte ich schließlich nicht.
„K-Komm jetzt, wir sollten anfangen.", lächelte ich nun.
„Okay."


Erst um halb drei waren wir damit fertig, Zombeys Sachen einzuräumen, beziehungsweise seinen PC anzuschließen.
Ich hatte im Bad eine Schublade für ihn freigemacht, wer hätte gedacht, dass Zombey so viel Zeug hatte? Und alles in nur zwei Kartons gepackt hatte?
Mit einem angestrengten seufzen ließ ich mich auf unser Bett nieder.
„So, hätten wir das auch geklärt.", sagte ich und sah meinen besten Freund an, welcher gerade seine Klamotten in meinen Schrank legte.
Auch hier hatte ich ihm Platz gemacht.
Ich lächelte Zombey breit an.
Es machte mich glücklich, etwas für ihn getan zu haben.
„Und nun?", fragte mich mein bester Freund, als er sich zu mir umdrehte.
Ich grinste schwach und schüttelte den Kopf.
Raus aus meinem Kopf, ihr kranken Gedanken!
„Keine Ahnung", lächelte ich ihn an.
„Oh man" Zombey grinste etwas.
Ich legte den Kopf leicht schief und sah ihn an.
Dabei strich ich mir mein Haar aus dem Gesicht.
„Sollen wir gleich mal was aufnehmen?", fragte er mich nun.
Ich lächelte und nickte.
„Klar!", sagte ich und sprang auf die Beine, ebenso Zombey.
Er hatte schnell sein Mischpult und Mikrofon aufgebaut, sodass wir beide ein bisschen JumpWorld aufnehmen konnten.
Mein Herz schlug schnell, da wir beide an einem Schreibtisch saßen und sich unsere Schultern ständig berührten.
Ich nahm mit Zombey auf. In meinem Zimmer.
Mein Traum war so gut wie erfüllt.
Schnell schüttelte ich den Kopf, als ich in meine Gedankenwelt abdriftete.
Ich sollte mich aufs Spielen konzentrieren.

Nachdem wir die drei Folgen JumpWorld aufgenommen haben, spielten wir noch ein bisschen so, ohne aufnahme. Danach folgte eine Runde EnderGames und SkyWars, bis ich auf die Idee kam, dass wir Overwatch spielen könnten.


Zombey nickte und lächelte mich an.
Ich wurde rot, senkte den Blick.
Ob er mich auch mochte?
Ich hoffte es.
Er musste, da hatte er keine andere Wahl.
Ich warf einen Seitenblick zu meinem Freund.
Ja, er hatte keine andere Wahl als mich zu mögen. Etwas anderes ließ ich nicht zu.

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