Prolog

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"Helena, jetzt renn nicht weg, bleib hier und rede verdammt nochmal mit mir", brüllte der Mann aufgebracht. Sein Kopf war hochrot und seine Stimme zitterte vor Zorn. Die Frau drehte sich um, ihr Gesicht war bedeckt von Trauer. "Stephen, ich muss gehen", rief sie verzweifelt. Etliche Male hatte sie versucht ihm die Situation zu erklären, doch jedes mal hörte er ihr nicht zu. "Wir sind nicht füreinander bestimmt", schrie sie plötzlich hysterisch. "Wenn du mir nur einmal zuhören würdest, dann wüsstest du auch, warum ich gehen muss", ihre Stimme zitterte. Sie kämpfte innerlich mit den Tränen, es war ein Kampf, dem sie nicht mehr lange gewachsen war. "Helena, hör doch auf mit dem Quatsch! Du klingst ja wie eine Irre! Ich werde dich heiraten, nicht diese blonde Frau, die scheinbar ständig um mich herum geistert", er spuckte die Worte heraus, es war so, als würde er sich vor ihnen ekeln. "Stephen, wie kannst du nur so reden, du stellst mich und meine Werte infrage, meine ganze Welt", sie brüllte ihn an, der Kampf war verloren, salzige Tränen liefen ihre Wange hinunter. Doch sie musste sich jetzt zusammenreißen. "Stephen, ich sage das jetzt ein letztes mal! Ich glaube an das, was ich sehe, ob du es glaubst oder nicht, dass ist dann wohl deine Sache! Für mich ist es nicht immer leicht, das Schicksal jener Menschen zu kennen, die mir in die Augen blicken, besonders wenn sie mir am Herzen liegen, doch ich kann die Zukunft nicht ändern! Ich gehöre nicht zu dir, egal wie sehr ich dich liebe!", ihre Stimme zitterte stark, denn die Anstrengung, die Kontrolle über sich selbst zu bewahren, war unglaublich schwer.

Dies waren ihre letzten Worte, die sie jemals wieder zu dem Mann sprach. Sie ging, ein niedergeschlagenes Lächeln zierte ihre Lippen. Sie ging mit dem Wissen, dass ihre große Liebe in vertrauensvollen Händen sein würde. Doch bei jedem Schritt, mit dem sie sich von ihm entfernte, trat eine weitere Träne in ihre Augen, in diesem Schleier entdeckte sie ihre Zukunft: Ein Mann, großer Statur, zwei kleine Kinder, beide strohblond und dann war da noch ein Baby, ihre Augen blitzten der jungen Frau entgegen. Das Gefühl war so intensiv, es war so, als würde das kleine Wesen direkt in die Seele der jungen Frau gucken, es war, als würde sie in ihr Spiegelbild gucken, ein Spiegel der Zukunft.

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Hey...✌

Ich wollte mich als allererstes mal an einer selbst erfundenen Story probieren, bevor ich irgendwann mal eine Fanfiktion oder so schreiben werde... (:

Ich hoffe diese Geschichte wird euch gefallen :D

-Mareya-

Die Seherin - Ein Blick in die Zukunft Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt