Im Schein des Paradies

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Im Paradies, übers grüne Gras und Silbergischt, lief ich hinüber.  Das klare Wasser, wie Gold über mich ergoss, die leuchtenden Blumen mich jeder Sekunde klar und lieblich begrüßend.
Lachend tanzend ich im Gras, wie frohe Blüte, wie Spross am Ast, doch dann wie Finsternis und Schrecken über mich herüber eilend, dein zauberhafter Name, oh liebste Mutter.
Überall ich dich suchend, über goldnen Rausch, über wunder Wälder, über weiße Strände, doch sah ich nirgendwo dein ewig leuchtendes Gesicht, oh liebste Mutter.
Wie kalter Wind in den Ästen säuselnd, fühlender unerträglicher Schmerz an der Brust, wie loderndes Feuer, die Finsternis über mich erweckend. Das Gold verwandelt zu Pech, die Blumen verwelken, die Sonne verdunkelt.
Der Wald des Paradies, er liegt in Schatten, die Bäume wie trostlose Wesen auf der Erde vergehend, sagt mir alle schönen Wesen des Himmels, wo ist sie, die die mich gebährend ?
Von schrecklichen Schmerzen erfüllt, wie Qualen und schreien der Hölle selbst. So fühlt es sich an meinem reinem Herz an, wenn auch kein Schlag die Zeit der Stund verriet. Mein Zittern, wie in einer furchtbaren Winternacht, der alten Welt, oh Mütterchen, sag wo bist du nur ? Oh Sonnenschein der alten Welt, oh Blüte im letzten Licht der Abendsonne, oh Herrin im Licht, oh Tochter des Himmels, oh Mutter, wo ist dein geliebtes Gesicht?
Alles vor meinen Augen von Schrecken erfüllt und flammend rot. Die Flammen peitschend über mir, die Hitze des Feuers mich unerträglich quälend, der Schmerz an meiner Brust mich scheußlich schreien lässt,
oh Mutter wo bist du nur ?
Wunden und Schmerzen auf mir lastend, deinen Namen noch schreiend, deinen ach so lieblichen Namen, sollte es das letzte aller schönen Worte sein, das über meine Lippen ergeht. Sagt mir Bewohner des Paradies, wo ist sie ? Wo ist Gottes liebstes Kind ?

Doch dann sehe ich dich, stehend auf einer hellen Wiese von bunten Blumen bedeckt, die roten Rosen ohne Dornen um dich herum, die weißen Tulpen tanzend, die blauen Veilchen, einen Himmel um dich bildend.
Deine weißen Arme ausbreitend, über dir das Seidengrüne Kleid.
Leuchtend deine Stirn und meinen Namen gleich den Glocken sagend.
Ich trete zu dir rüber, der Schmerz in mir ist vorüber.
Der silberne Bach erscheint vor Augen, die Blumen überall mir wieder schön und groß. Das Wasser Silberklar wieder fließend, die Flammen verwandelt in goldne Asche.
Oh Mutter, dich endlich findet, den hellsten Stern vom Paradies, mein Glück ist vollkommen.
Du hältst mir deine helle Hand hin, zusammen gehend über jeden Garten Gottes, das Gold auf uns scheinend, das Silber auf uns fallend, wie Tautröpfchen an grünen Halmen, Nachtigallen um uns herum wollüstig singend, fromme Blümchen uns frohlockend begrüßend und Gesegnete  uns umarmend.


Ohne dich,
im Paradies,
wäre für mich,
die Hölle selbst.

In Heaven only with you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt