Ein Schritt der alles veränderte

14 1 2
                                    

Das  es kein guter Tag werden konnte, war mir von Anfang an klar. Doch ich ahnte noch nicht, dass der 21. Februar 2015 so viel in meinem Leben verändern sollte.

„Tolles Wetter heute", meinte unser Torwart Sandra, doch es lag die Spannung in der Luft. Ich nickte nur. Normalerweise bin ich am Fußballplatz immer belebt und aufgeweckt, doch an jenem Tag stimmte etwas nicht. In der Nacht zuvor hatte ich kaum geschlafen und war dementsprechend ausgepowert.

Bevor diese Geschichte losgeht muss ich ein paar Sachen klären. Mein Name ist Samira Miller, ich bin 14 Jahre alt und ich liebe Fußball. Das mag jetzt ein wenig seltsam klingen, ein Mädchen? Dass Fußball spielt? Doch ich könnte mir ein Leben ohne Fußball nicht mehr vorstellen. Es ist einfach mehr als ein Hobby, mehr als eine Leidenschaft. Ich bin quasi mit dem Ball aufgewachsen und lebe und sterbe für den Fußball. Bis vor kurzem hatte ich auch noch ein perfekt funktionierendes linkes Knie. Bis vor Kurzem.

Jedenfalls passte an diesem Tag gar nichts, doch meine Liebe zum Fußball und mein Pflichtgefühl als Kapitän siegten. So stand ich am Feld, auf meiner Position etwa vier Meter vor Sandra, als angepfiffen wurde. Ich bin nämlich Innenverteidiger und wenn ich diese Position gehalten hätte, hätte ich mich vielleicht nie verletzt...

Das Spiel fing nicht gut an. Nach zehn Minuten lagen wir bereits 1.0 zurück. Ich hatte das Gefühl, sobald ich einmal einen schlechten Tag hatte, hatte die ganze Mannschaft einen schlechten Tag. Schuldgefühle machten sich in mir breit. Als Kapitän sollte ich die Mannschaft doch aufmuntern und motivieren, und nicht das Gegenteil! Ich versuchte meinem Team wieder Mut zu machen, doch das gelang mir nur recht halbherzig. Ein riesiger Druck lastete auf meinen Schultern. Ich gab mir alleine die Schuld für das schlechten Spiel und wollte unbedingt beweisen das ich es besser konnte... Was mein größter Fehler war.
Als schließlich zum dritten Mal ein Gegenspieler an mir vorbeigezischt war, riss ich mich zusammen. Ich blamierte mich hier vor meiner ganzen Mannschaft! Endlich waren wir am Ball. Melli spielte zu Denny, Denny schickte den langen Laufpass an Dory und diese erwischte den Ball knapp vor der gegnerischen Ecke. Plötzlich sah ich, dass unsere Gegner einen Fehler im Mittelfeld gemacht hatten. Die Situation war glasklar, wie Wasser. Eine Idee formte sich in meinem Kopf. „Hier!", schrie ich und Dory sah meine Idee. Der Pass kam ungenau, viel zu weit nach vorne und ich wusste, dass ich den Ball nie erwischen würde. Doch ich hatte heute schon genug verkackt. In mir breitete sich ein merkwürdiges Gefühl aus. Dieses Gefühl beeinflusste mich, völliges Risiko auf mich zu nehmen um diesen Ball zu erwischen. Plötzlich glaubte ich, das Unmögliche schaffen zu müssen. Ich wollte den Ausgleich schießen. Ich wollte meinen Trainer Michi stolz machen und natürlich für die Mannschaft das möglicherweise entscheidende Tor schießen.
„Schieß!" hörte ich Michi schreien. Ich war einen großen Schritt vom Ball entfernt. Innerlich wusste ich, dass ich ihn nie mit einem Schritt erwischen würde, doch nur so würde ich ein Tor schießen können. Alles passierte in Sekundenschnelle. Ich sprang auf den Ball zu, doch noch bevor ich auf den Boden auftraf, wurde mir klar, dass das nicht gut gehen würde. Es war irgendwie schon lächerlich. Du springst, und noch während du springst denkst du dir „Ach, wäre ich doch bloß nicht gesprungen".
Als ich auf den Boden aufkam wusste ich sofort, dass hier etwas gewaltig schief lief. Das mein Fehler so fatal war, das er die nächsten Jahre meines Lebens verändern sollte, hätte ich mir jedoch nicht im Traum erdacht...

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 14, 2016 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Lot Of Fight Left In MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt