und wieder sitze ich hier,
in der Schule,
dem Ort, an dem ich die Hälfte des Tages verbringe,
an dem es scheint,
ich würde dazu gehören,
dabei ist sowohl ihnen, als auch mir klar,
dass es nicht so ist,
denn richtige Freunde habe ich nicht,
sie spielen mir eine Freundschaft vor,
lachen und reden mit mir,
doch insgeheim weiß ich,
es sind keine Freunde,
nach außen wirkt es wie eine Freundschaft,
wie eine echte Freundschaft,
Außenstehende denken,
wir wären Freunde,
echte Freunde,
doch dem ist nicht so,
das wird mir jeden Tag deutlich gemacht,
jeden Tag mache ich mir Hoffnungen,
es wäre vielleicht doch eine echte Freundschaft,
es wäre vielleicht doch nicht nur vorgespielt,
doch jeden Tag merke ich,
die Hoffnungen waren umsonst,
denn ich habe keine Freunde,
und werde auch nie welche haben,
denn sobald ich zuhause bin,
dem Ort, an dem sich andere wohl fühlen,
an dem sich andere geschützt fühlen,
sitze ich alleine da,
bin Luft für meine angeblichen Freunde,
nicht eine Nachricht von ihnen,
während andere mit Freunden draußen sind,
sitze ich alleine da und warte,
warte darauf, vielleicht doch eine Nachricht zu bekommen,
jeden Tag merke ich,
wie scheiße ich sein muss,
wie scheiße ich auf andere wirken muss,
diese Gedanken bringen mich um,
aber ich finde mich damit ab,
ich finde mich damit ab,
keine Freunde zu haben,
alleine in meinem Zimmer zu sitzen,
von allen alleinegelassen zu weinen,
alleine mein Leben zu leben,
und trotz alle dem,
ich freue mich jeden Tag darauf,
wieder an meinen Lieblingsort zu gehen,
die Schule,
um wenigstens für Außenstehende dazuzugehören,
Freunde zu haben,
um für ein paar Stunden am Tag
nicht alleine zu sein,
mein Leben wenigstens etwas leben zu dürfen
glücklich zu sein,
denn obwohl alles nur vorgespielt ist,
bin ich froh über diese Stunden,
die glücklichsten Stunden meines Tages,
die Stunden, die mein Leben erträglich machen...
~ aus dem Mund eines am Boden liegendem Mädchens
