7. Brief

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Hey Sasuke,
Ich war heute seit langer Zeit wieder in der Bibilothek und du hast mich erstaunlicherweise abgetippt. Ich hätte nicht gedacht, dass du diesen Beruf wählen würdest.
Du hast mich wiedererkannt und mich zu einen Kaffee um die Ecke der Bibilothek eingeladen, was ich natürlich bejaht hab, denn wir hatten uns ja lange nicht mehr gesehen. Während wir im Café saßen und uns unterhielten wurde mir schrecklich warm und ich zog meinen Strickpullover aus. Zum einen weil das Café total überbeheizt war, wegen der Winterzeit, und zum anderen, weil du mich deine Anwesenheit nervös gemacht hat. Ich wusste dort nicht, was wir noch waren. Freunde? Brüder? Bekannte?
Als ich nach meiner Kaffeetasse greifen wollte, hast du gestockt und zaghaft mein Handgelenk ergriffen. Du hattest meine Narben gesehen. Ich hatte sie vergessen, jedenfalls für einen kurzen Moment, denn du warst genau vor mir und es hat mich an die guten alten Zeiten erinnert, weißt du? Naja ich lebe mit meinen Narben, ich habe aus ihnen gelernt, habe gelernt, dass das nicht der richtige Weg gewesen ist meinen Frust und meinen Liebeskummer zu verarbeiten. Dennoch blieb mein Herz für einen kurzen Moment stehen, als du dir mein Arm angesehen hast, obwohl wir uns so lange nicht mehr gesehen haben, wollte ich trotzdem das du mich noch wie damals siehst.
Nämlich als deinen besten Freund.
Ich sagte zu dir nach einer Zeit, dass es mir nicht sonderlich gut gegangen ist und ich viele Rückfälle hatte. Was sollte ich dir auch anderes sagen, außer die Wahrheit. Du strichst über meine Wunden, was ich zum ersten Mal als angenehm empfand und hörtest mir zu, ließest mir die Zeit alles in Ruhe erzählen zu können. Ich konnte dir dabei nicht in die Augen sehen, wollte dir dabei nicht in die Augen sehen, also blickte ich aus dem Fenster in die verlassene Nebenstraße. Ich erzählte dir von meinen Klinikaufenthalt und nannte die Klinik "Klapse", damit es nicht ganz so deprimierend klang. Den Grund für das alles verschwieg ich dir aber, denn nachdem ich dir in deine Seelenspiegel gesehen hatte, hatte ich schon genug Schmerz und Mitleid gesehen. Ich erzählte dir auch von meinen Selbstmordversuchen, worauf du angefangen hast zu weinen. Ich muss sagen, ich war sehr überraschst über diese Reaktion, denn dich hatte ich bisher nur sehr selten weinen sehen.
Du hast meine Hand ergriffen, wobei mein Herz förmlich ausgerastet ist, und hast dich tausendmal dafür entschuldigt nicht an meiner Seite gewesen zu sein, doch ich sagte dir, dass alles okay ist und ich dich verziehen hatte.
Am Ende hatten wir wieder Nummern ausgetauscht und uns gegenseitig versprochen wieder mehr Kontakt zueinander zu haben.
Ich freue mich schon auf unseren Neuanfang, schließlich sind wir ja Brüder oder?
Dein Naruto

06.12.2015

Briefe An DichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt