Tabea (Prolog)

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Tabea war ein schönes Wesen. Lange schwarze Haare, die ihr in leichten Wellen über die Schultern fielen. Ein Ausgleich zu ihren dunklen Klamotten die sie trug, dem dunklen Make-up und generell allem Dunklen an ihr, waren ihre stechend blauen Augen die dich in einen Bann zogen und nie wieder los lassen würden. Dazu ist sie dünn, fast schon grätig. Du siehst sie an und erkennst den Absturz. Den Absturz in ein tiefes Loch, das dich auffressen, nein, zerfetzen würde. Sie stand einfach für alles. Für Schönheit, für Klugheit, für Kunst, für Liebe und für Sex. Brutalen intensiven Sex.

Nun, Sex schloss jedoch meistens andere Menschen mit ein und Tabea war eher weniger sozial. Sie war kein Außenseiter, nein. Aber sie war eine Person die gerne alleine war, einfach ihre Ruhe hatte und über Dinge grübelte, die einfach keine Lösung fanden. Manchmal wenn ich sie auf dem Schulflur sah, wie sie an ihrem Spind hockte und Dinge in ihr Notizbuch kritzelte und sie grübelte und grübelte, war ich mir sicher das sie nicht einmal selbst wusste worüber sie denn nun genau grübelte.

Das Gegenteil von dieser Schönheit war nun ich. Die meisten nennen mich Mac, aber meine Eltern waren der Überzeugung das Marcel ein schönerer und vor alle dingen besserer Name war. Das sah ich zwar nicht so, jedoch war ich auch kein Fan von Mac. Mac klang wie...ein Apple Produkt. Und wer war schon gerne so ein überteuertes scheiß Produkt? Wie auch immer, ich war keine Schönheit wie Tabea. Ich sah aus wie eine Mischung aus Hobbit und Ork, aber wie ich aussehe trifft hier nicht sonderlich zur Sache, konzentrieren wir uns lieber auf Tabea. Ich erwähnte bereits das sie eine Schönheit war?

Nun, was gibt es noch zu sagen? Tabea war 17 Jahre alt und kennengelernt hatten wir uns bereits in der ersten Klasse. Sie hatte mich gefragt ob ich ihr eine Sandburg bauen konnte und naja...ich war eben schon damals unglaublich verliebt in sie gewesen. Diese Sandburg war natürlich der komplette Wahnsinn gewesen, ansonsten hätte sie mir niemals diesen Apfel Lolli geschenkt und wir wären beste Freunde geworden. Ab diesen Tag verbrachten wir jede freie Minute zusammen. Ich spielte mit ihr Barbie und Ken, sie half mir beim polieren meiner Autosammlung. Als wir jedoch beide älter wurden und die Schule wechselten, lief bei ihr irgendetwas schief...sie wendete sich ab, hing mit anderen Kerlen, oder sollte ich Arschlöchern sagen, ab und entfernte sich von mir. Sie wurde kalt und gefühlslos und ich kam nicht mehr an sie heran. In den gesamten 6 Jahren redeten wir kein Wort, erst im Abschlussjahr wendete sich unsere kleine Story, fand jedoch ein grausames Ende...

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