Gedanken Therapie

Gespräche über...?

Sie atmete durch und fuhr sich erneut durch die Haare.
"Ich hasse dich doch gar nicht", sagte sie und lächelte nun wieder.

Aha, cool. Alles klar. Genau... Deswegen ignorierst du mich also, seit...ähm...der 7. Klasse? Deswegen hängst du mit Arschlöchern rum, hängst ihnen deine Zunge in den Hals und antwortest nicht auf meine Nachrichten? Deswegen hast du deinen Eltern irgendeine Story erzählt, weswegen sie mich nun auch meiden? Alles klar, Tabea. Alles klar. Kann ich verstehen, mach ich auch immer mit Menschen die mir total viel bedeuten, die ich liebe und all so ein Scheiß. Am liebsten hätte ich ihr all diese Dinge an den Kopf geknallt, aber so war ich eben nicht...

"Aber...?", fragte ich leise.

"Nichts aber. Ich hasse dich nicht und Punkt", sagte sie und seufzte etwas.

"Aber irgendwas hab ich doch wohl falsch gemacht..."

"Nein"

"Hab ich dich verletzt? Hab ich eine komische Macke an mir?", fragte ich seufzend weiter.

"Mac! Nein...", flüsterte sie und lehnte sich erneut seufzend zurück.

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Wenn ich heute an dieses Gespräch zurück denke, dann fühle ich mich dumm. Sie hatte mir keine plausible Antwort gegeben, hatte mich weder beruhigt noch irgendwas gut gemacht, aber ich hatte es einfach hingenommen. War das noch Liebe? War ich wirklich so verliebt gewesen in sie oder war ich in diesem Moment einfach nur froh gewesen, das ich meine Freundin zurück hatte? Zumindest einen Teil von ihr...sie hatte immerhin mit mir geredet. Naja...hatte sie in den folgenden Tagen auch noch.

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Nachdem ich die Fragerei sein lassen hab, hatten wir unseren Kaffee ausgetrunken und ich hatte für sie mit bezahlt, machte man ja immerhin so als Mann, oder? Keine Ahnung... Bedankt hatte sie sich auf jeden Fall nicht dafür, sie nahm es hin und stand dann auf um zu gehen. Wie ein kleiner Hund folgte ich ihr und zerbrach mir dabei den Kopf über sie und ihre Worte, wurde jedoch dann von ihrem Hinterteil unterbrochen. Ihr Po wippte von rechts nach links und von links nach rechts. Hin und her...und her und hin.

"Oder willst du nicht?", rissen mich auf einmal ihre Worte aus dem Konzept. Mh, was? Ich hatte ihre Stimme vernommen, jedoch nur als ein Rauschen, ihr Po war in der letzten Sekunde alles gewesen. Der Grund warum ich noch atmete.

"Ob du mit zu mir willst...?", wiederholte Tabea und ich sog die Luft scharf ein. Scheiße. Hatte sie das gerade ernsthaft gefragt?

"JA", platzte es aus mir heraus und ich lief etwas rot an.
"Ähm...ich meine ja, ja klar...", nuschelte ich und verfluchte mich innerlich für meine Peinlichkeit.

Sie grinste und ich folgte ihr dann. Warum war sie auf einmal so...seltsam? Ich könnte echt ausrasten, ja es machte mich wahnsinnig. Ihr Arsch und ihr Charakter machten mich wahnsinnig.

Wir liefen eine Weile und begannen wieder zu schweigen. Dabei beobachtete ich sie etwas. Sie hatte die Kapuze ihrer Jacke halb über ihren Kopf gezogen und ihre Arme waren tief in der Jackentasche vergraben. Ihr Blick war stur auf den Weg vor uns gerichtet und wenn sie sich an Menschen vorbeischob, seufzte sie immer leise und rollte mit den Augen. Vielleicht störte das einige, aber ich fand es irgendwie...witzig, keine Ahnung.

"Wo wohnst du überhaupt?", fragte ich nach einigen Minuten. Früher hatte sie in unserem Viertel gewohnt, aber sie war irgendwie ausgezogen... Ich erinnerte mich an Zeiten, wo wir uns auf Spielplätzen verabredet hatten oder um die Häuser herum fangen gespielt haben...

"Bei meinem Freund", antwortete sie monoton und sah mich kurz an.

"Festen Freund?", fragte ich zurück.