1

19 3 0
                                    

Es war sieben Uhr morgens und wie immer wurde ich vom lauten gestreite meiner Eltern aufgeweckt..
Obwohl ich mein Zimmer einen stock über der Küche habe höre ich jedes Wort das sie sagen bis zu mir.
Ich verstehe nicht wieso sie sich nicht zwei Tage in der Woche zusammenreissen können wenn ich unter der Woche sowieso im Internat bin.
Genervt von dem Gezanke meiner Eltern raffte ich mich auf zog mir ein langes und weites T-shir an und ging hinunter in die Küche wo meine Mutter weinend und mein Vater genervt am Küchentisch saßen und Frühstückten.

Ich hoffte, dass sie wenigstens vor mir nicht weiter streiteten doch da hatte ich mich wohl geirrt. Nach circa fünf Minuten kam auch mein kleinerer 8 jähriger Bruder mit seinem süßen Schlafanzug seinen braunen verträumten Augen und seinen verwuschelten rotbraunen Haaren die Treppe hinunter. Er wusste bereits was los war, denn in der letzten Zeit streiteten sie ununterbrochen, den ganzen Tag und das nur wegen Kleinichkeiten. Er war es also schon gewohnt, vom lauten Schreien unserer Eltern geweckt zu werden...

Heute streiteten sie darum wer recht habe bei irgend einer Sache, die mir nicht mal der Rede wert erschien. Ich konnte nicht länger zusehen wie sie übereinander herverfielen und sich gegenseitig fertig machten, also beschloss ich einzugreifen in der Hoffnung, dass sich etwas ändern würde. "Könnt ihr beide nicht einfach mal die Klappe halten!? Mir tut es leid euer ganzes Gezanke und Gestreite mitanhören zu müssen! Wenn ich zu Hause bin höre ich nichts anderes mahr als herumgeschreie! Merkt ihr nicht wie ihr euch selbst fertig macht? Seht ihr den nicht wie es mich und Luca belastet, dass wir nichts mehr außer euer tägliches geschreie hören?"
"Halt deinen Mund Flo das geht dich nichts an was ich und dein Vater machen, die Madame ist sowieso die ganze Woche in Graz und bekommt von all dem hier nichts mit! Und jetzt geh auf dein Zimmer!" "Aber...". "Nein kein aber du verschwindet sofort in dein Zimmer und fängst an zu lernen damit du die Schule schaffst und nicht irgendwo als putze arbeiten musst.... Na los worauf wartest du?? Oder soll ich erst Konsequenzen ziehen!?" Vor Wut wurden meine Augen wässrig und mir kullerte eine Träne über mein Gesicht. Total verletzt und aufgebracht stapfte ich die Stiegen bis zu mein Zimmer hoch wo ich mich dan einsperrte.

Mir wurde klar, dass das was hier anbging schlimmer war, als das was ich von Luca zuvor schon gehört hatte. Früher war alles besser.... Kein Streit keine Gewalt und vor allem kein Geschreie, welches einem den Schlaf und die gute Laune am morgen vertreibt...
Ich will doch eigentlich nicht lernen. Mein ganzes leben besteht derzeit aus lernen, lernen und lernen ich hab keinen Bock mehr! Aber das kann ich meinen Eltern nicht sagen, da sie in solchen Angelegenheiten sehr streng sind und mich dazu zwingen zu lernen. Ohne Motivation holte ich also meine Bücher aus meinen Koffer und begann meine Hausaufgaben zu machen als ich ein leses klopfen an der Tür hörte. "Flo bist du in deinem Zimmer? Flo bitte... Lass mich rein"

Einmal in seinem Leben will man Hausaufgaben machen und es klopft an der Tür ... Die Stimme hörte sich ziemlich verweint und eingeschüchtert an also beschloss ich mein kuscheliges Bett zu verlassen um die Tür zu öffnen. Es konnte eigentlich nur Luca sein... doch warum war seine Stimme so verweint? Naja ich öffnete die Tür und vor mir stand Luca mit Tränen in den Augen. "Warum bist du hier? Was ist geschehen? Und warum weinst du?" Er sah mir in die Augen und meinte ich dürfe es keinem erzählen und dass jenes nur halb so schlimm sei wie es tatsächlich aussieht. "Was ist nicht so schlimm wie es aussieht?!"

Er schloss die Tür hinter sich ab und setzte sich in mein Bett. " Flo du darfst auf keinen Fall zu Papa gehen das macht es nur noch schlimmer... Bitte versprichst du es mir? Es ist besser so glaube mir" ich verstand die Welt nicht mehr von was redet er? "Luca was ist los sag es mir, ich kann dir sonst nicht helfen!" Er zog sein T-shirt hinauf und drehte sich mit den rücken zu mir. Nun hatte auch ich Tränen in den Augen...

Gewitterwolke Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt