Kapitel 1

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Mia P.O.V

Ich sitze wie immer gelangweilt im Unterricht und kaue auf meinem Bleistift herum. Deutsche Geschichte, Thema 1. Weltkrieg mein absolutes Lieblingsfach. Falls ihr jetzt dachtet das sei ernst gemeint habt ihr echt eine Schraube locker. Ich wette man würde den Sarkasmus sogar bis nach China riechen!

Ich denke wie fast immer in der letzten Zeit über diesen einen Traum nach. Den ich jede verdammte Nacht habe, immer, einfach immer passiert dasselbe. Ich höre diese zwei Stimmen lautstark Streiten und ein Kinderlachen, ein unschuldiges Kinderlachen. Die Stimmen kommen mir seltsam  vertraut vor doch ich kann sie einfach nicht zuordnen. Dieser Traum verfolgt mich schon seit Jahren, genauer gesagt seit meinem 10. Geburtstag. Ich kann nichts dagegen machen.

Am liebsten würde ich diesen Traum einfach aus meinen Gedanken streichen. Jeden Tag wird der Traum verwirrender und jeden Tag etwas klarer.

Ich wurde wieder einmal Ruckartig aus meinen Gedanken gerissen als unsere laut zu schellen beginnt. Verwirrt schaute ich mich um und bemerkte dass mehr als die Hälfte der Klasse schon Fluchtartig den Raum verlassen hatte. Nun stand ich ebenfalls langsam auf und begann meine Sachen zu backen.

Als ich fertig war schlenderte ich Gedankenverloren auf den Gang hinaus und wurde sofort von meiner besten Freundin umgerannt. Sie schloss mich fest in ihre Arme und ich musste lächeln als ich in ihre wasserblauen Augen blickte, welche wie immer wie Diamantenen strahlten.

Wir kannten uns schon seit dem Kindergarten und gingen durch dick und dünn seit wir uns das erste Mal gesehen hatten. Mia und Emma, Emma und Mia, uns gab es nur im Doppelpack das hatten wir uns geschworen an unserm ersten Tag in der Grundschule und das ist bis heute noch so. Sie ist mein bessere Hälfte und ich würde sie für nichts auf der Welt eintauschen!

Emma und ich hätten nicht unterschiedlicher sein können. Sie war eine kleine Draufgängerin, sagte jedem ihre Meinung und ihr heißblütiges italienisches Temperament war manchmal kaum zu zügeln. Auch wenn man sie immer als das unschuldige, süße Mädchen sah lag man damit einfach daneben. Mag schon sein das sie mit ihrer Körpergröße von gerade mal 1,56m, ihrem blondem Haar und den eisblauen Augen aussah als wäre sie ein kleiner Engel, aber der Äußere Schein trügt.

Ich dagegen hatte langes braunes lockiges Haar, smaragdgrüne Augen (welche wahrscheinlich das einzig auffällige an mir waren), helle Haut die auch im Sommer kein Fünkchen mehr Farbe bekam, kirschrote Lippen und auch meine 1,70m änderten nichts daran, ich war einfach ein Durchschnitts Mädchen. Was mir aber allerdings nichts machte. Denn ich hasste es im Mittelpunkt zustehen. Ich war schüchtern und ein Mauerblümchen so wie mich Mia immer bezeichnete. Außerdem verbrachte ich meine Nachmittage lieber in meinem kuschligen Bett mit einem guten Buch oder mit meiner Gitarre, als das ich auf Partys ging.

Mia und ich schlendern wie immer den Gang entlang und gehen an wahrscheinlich allen nur möglichen Gruppen vorbei. Die Punks, die Raucher, die Sportler und Cheerleader, die Nerds, die Badboys, die Beliebten, die Freaks und an den Reichen.

Wir gehen zwar in Österreich zur Schule aber unsere Schulleitung hatte die glorreiche Idee aus unserem Gymnasium eine Art „Highschool" zu machen. Also wie die Schulen in Amerika. Schul-Cheerleading, Football, Fußball, Baseball, Basketball und noch viel mehr solcher Freigegenstände. Und jeder musste sich eines dieser Gegenstände anschließen, dieses Programm wurde dazu entwickelt um die Gruppenbildung zu verhindern. Hat super funktioniert echt!

Ich hatte mich nach den Wünschen meiner Eltern für Naturwissenschaften entschieden. Da mein Vater ein angesehener Gehirnchirurg ist und der Meinung ist, das auch ich, sein einziges Kind, unbedingt einmal Mediziner werden muss.

Was mich eigentlich überhaupt nicht interessiert, aber wenn ich ihnen gesagt hätte das ich in den Freigegenstand Musik wollte hätte das nur im Streit geendet.

Aber wenigstens ist mir noch Cheerleading geblieben. Viele von euch werden sich jetzt sicher Fragen wie das zusammen passen soll ein Mauerblümchen das es hasst im Mittelpunkt zustehen ist Cheerleaderin aber das geht ganz klar auf Mias Kappe.

Sie hatte mich einfach zu den Tryouts mit geschleppt und schon beim ersten Training hatte ich mich in den Sport verliebt. Wenn ich mich gemeinsam mit meinem Team bewege, tanze und unsere Stunts vorzeige, fühle ich mich Frei, Glücklich, Vollständig und einfach wie ich selbst.

Aber dennoch ist es mein Traum einmal um die Welt zu reisen um jeden zeigen zu können was mir Musik bedeutet und ihnen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern auch wenn es nur ein ganz kleines ist!

Ich wollte Musik machen, der Welt zeigen was ich kann und liebe und das mit jeder Faser meines Körpers!

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Als ich nach einer halben Stunde Busverspätung endlich in Richtung Haustür gehe, wurde plötzlich die Haustür aufgestoßen und mein 1 Jähriger Husky Manson stürmte auf mich zu, er sprang hoch und wirft mich mit voller Kraft um. Ich stoße einen leisen Schrei aus als ich mit einem Dumpfen Knall auf dem Boden auf schlage. Manson schmeißt sich auf mich und beginnt mein Gesicht ab zu schlecken.

Ich beginne zulachen und versuche Manson von mir runter zu schieben. Als ich es endlich geschafft habe rapple ich mich auf und klopfe mit den Dreck von meiner Jeans. Ich gehe mit Manson ins Haus und rufe während ich meine Schuhe aus ziehe und meine Jacken auf hängen: „Mom, Dad ich bin zuhause!"

Ich hole mir schnell ein Glas Wasser aus der Küche und schlendere dann langsam zu meinen Eltern ins Wohnzimmer und als ich wieder auf sehe um meinen Eltern von meinem Tag zu erzählen. Fällt mir mein Glas aus der Hand und zerbricht am Boden in tausende Einzelteile, ich keuche laut auf und schlage mit die Hände vor den Mund bevor ich laut zu schluchzen beginne.

Ich beginne wie verrückt zu zittern als ich mein Handy aus der Tasche ziehe und die Nummer der Rettung wähle.

Ich Schilder ihnen monoton was los ist, und rolle mich dann wie ein Häufchen Elend auf dem Boden zusammen und beginne wie verrückt zu weinen.

Als die Rettung kommt liege ich noch immer bewegungslos auf dem Boden, nur von meinen Heulkrämpfen geschüttelt.

Ich werde angesprochen kann jedoch nicht antworten. Ich bleibe liegen. Nach Minuten, Sekunden oder Stunden ich hab keine Ahnung spüre ich einen piks in meinem Arm und dann wird alles Schwarz.

Als ich wieder aufwache nehme ich einen sterilen Geruch war, alles ist in einem einheitlichen weiß und mir wird klar dass ich in einem Krankenhaus bin. Wie ich Krankenhäuser hasse.

Ich sehe mich um und mein Blick schweift zu einem Sessel worauf ein Junge sitzt.

Er hat längere braune lockige Haare, sein Kopf lehnt an der Wand und er döst vor sich hin.

Ich bin mir sicher dass ich ihn nicht kenne, deshalb Drücke ich den Schwesternknopf und schlüpfe etwas weiter unter meine Decke.

Als ich die Türe aufgehen höre, glucke ich vorsichtig unter der Decke hinaus. Als ich die Schwester vor mir erkenne, setze ich mich langsam auf. Ich schiele langsam zum Jungen hinüber und als ich erkennen kann dass er noch schläft, frage ich die Schwester krächzend wer der Junge ist.

Sie blickt mich fragend aus ihren grauen Augen an und zieht eine ihrer perfekt gezupften Augenbrauen hoch. Ich blicke ihr abwartend ins Gesicht und als sie gerade ansetzt mir alles zu erklären, raschelt es auf dem Besucherstuhl und ich nehme ein Stupfes Stöhnen war.

Meine Augen wandern wieder zu dem unbekannten Jungen, langsam rappelt er sich auf und wischt sich seine lockigen Haare aus dem Gesicht. Er setzt sich auf und blickt mir ins Gesicht. Er verzieht seine Lippen zu einem nervöses Lächeln und räuspert sich. Er sieht mir mit seinen moosgrünen Augen, die mir seltsam bekannt vorkommen, in die Augen und ich breche in Tränen aus. Unaufhörlich rennen mir Tränen über die Wangen, heiße, schmerzende Tränen und ich kann einfach nicht aufhören. Hilflos schluchze ich und sacke zusammen wie ein Häufchen Elend.

Mein Körper erzittert und ich presse meinen Lippen fest aufeinander und versuche das Beben zu unterdrücken, plötzlich legt sich eine warme, große, schwielige Hand auf meine nackte Schulter und ich blicke den Jungen in die Augen. Er sieht mir fest in die Augen und sagt mit seiner unglaublich rauchigen Stimme: „Es wird alles wieder gut, Mia ich verspreche es dir." Mit diesen beruhigenden Wörter zieht er mich in eine feste Umarmung und ich fühle mich zum ersten mal vollkommen wohl und geboren!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 27, 2016 ⏰

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