Durchgebrannt 😈

Abschlussfahrt (6)

Den restlichen Mittag verbrachten wir in der Stadt. Während die Mädels shoppen waren, saßen wir die meiste Zeit im Pizza Hut. Ich liebe Pizza einfach über alles und ich kann mir kaum vorstellen, dass man lieber shoppen geht, als etwas zu essen, aber ich habe Mädchen eben noch nie verstanden.
Nachdem wir uns wieder getroffen hatten, waren wir noch in einen Park gegangen und haben uns auf die warme Wiese gelegt. Es war mittlerweile fast 20 Uhr, doch die meisten von uns hatten noch keine Lust zurück zu gehen. Viel lieber machten wir uns auf die Suche nach einem guten Club, wo wir später feiern gehen können.
Wir wurden zwar fündig, aber gingen nochmal kurz zurück zur Herberge, um uns noch etwas fertig zu machen.

Nun stand ich neben Jan und den anderen beiden im Bad und versuchte vergeblich meine Haare zu richten, aber irgendwie schien es heute einfach nicht zu funktionieren.
Mit viel Geduld hatte ich es dann doch halbwegs ordentlich hinbekommen und ging zufrieden aus dem Bad. Die anderen waren schon fertig und warteten auf mich.
„Na endlich. Ist dir schonmal aufgefallen, dass wir immer auf dich warten müssen?" sagte Luca leicht belustigt.
Jan schaute mich grinsend an und wuschelte mir kurz durch die Haare.
„Dein ernst?“ fragte ich ihn genervt und deutete auf meine Haare.
„Jetzt bleib doch mal ruhig, du siehst heiß aus, egal ob deine Haare jetzt perfekt sind oder nicht.“ sagte Jan genervt und boxte mir leicht gegen die Schulter.
Hat er gerade wirklich gesagt, ich würde heiß aussehen, oder hab ich da was falsch verstanden? Ich bin verwirrt.

Wir verließen zusammen das Zimmer und trafen auf dem Flur noch auf Rico und Justin. Am Ausgang warteten schon Alisa und Anna auf uns und somit waren wir vollzählig. Sophie kam so gut wie nie mit feiern und Melly hatte anscheinend auch keine Lust.
Wir machten uns auf den Weg und fanden den Club auch recht schnell wieder.
Als wir endlich drinnen waren, gingen alle, bis auf Alisa und Anna, zuerst an die Bar. Rico gab uns eine Runde Jägermeister-Shots aus, wobei es nicht bei einem Shot blieb. Eigentlich mag ich Jägermeister nicht besonders, aber wenn man genug davon trinkt, schmeckt er irgendwann gar nicht mehr so schlecht.

Ich merkte schon etwas die Wirkung des Alkohols und ging zur Tanzfläche. Mal schauen, ob ich heute eine abschleppen kann.

Leider hatte ich heute kein Glück, was wohl eher daran lag, dass ich bei jeder abgeblockt hatte, die zu mir kam. Ich weiß selbst nicht, warum, aber ich hatte heute einfach keine Lust auf irgendeine Bitch.

Ich ging zurück zur Bar und schaute mich um, wo die anderen waren. Außer Rico, der mit einer Blondine auf einem Barhocker rummachte, sah ich niemanden, der mir bekannt vorkam. Ich bestellte mir noch einen Wodka und leerte diesen recht schnell.
Der DJ fing gerade an, einen Remix von 'Catch me' zu spielen. Ich liebe diesen Song einfach. Voller Tanzlust ging ich zurück zur Tanzfläche und sprang sofort mit der Menge mit.
Nach kurzer Zeit wurde ich von hinten angetanzt und als ich mich umdrehte, fing ich sofort an zu grinsen. Es war niemand anderes als Jan.
Sollte ich wirklich mit ihm tanzen? Ach egal warum denn bitteschön nicht?
In dem Moment ertönte der Refrain des Songs und alle Zweifel waren sofort in Luft aufgelöst. Ich näherte mich ihm und sofort breitete sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht aus.
Ich habe keine Ahnung wie lang wir noch zusammen getanzt haben, aber irgendwann wurde mir etwas schwindelig und ich zog Jan mit in Richtung Toiletten.
„Was wird das?“ fragte er lachend.
„Mir ist schlecht.“ gab ich knapp zurück und lief weiter.
„Du weist schon dass das nicht das Männerklo ist, wo du gerade hinläufst?“
Ich schaute auf das kleine Schild, das an der Tür hing, doch ich konnte nicht wirklich erkennen, ob das jetzt eine Frau oder ein Mann war. Alles um mich herum war ziemlich verschwommen und als Jan mich in eine andere Richtung zog, verlor ich das Gleichgewicht. Zu meiner Verwunderung klatschte ich nicht auf den Boden, sondern landete erstaunlich weich. Jan half mir wieder mich halbwegs gerade hinzustellen und musterte mich kurz.
„Alles gut?“ fragte er und hielt mich nun fest während wir weitergingen. Ich hatte insgesamt gerade keine Orientierung und wusste nicht wo er mich hinbrachte. Irgendwann bemerkte ich dann, dass wir garnicht mehr im Club waren, sondern draußen in der Kälte. Mir wurde ziemlich kalt an den Armen, da ich nur ein T-Shirt anhatte, doch Jan half mir einen Pulli anzuziehen. Wahrscheinlich war es seiner, da ich mir schlecht vorstellen kann, dass er ihn irgendwo hergezaubert hat. Obwohl die Vorstellung ziemlich lustig ist.