Lyra II

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bereits in einen Tiefschlaf gefallen ist. Komm Helga, lassen wir die Königin zu Kräften kommen, flüsterte die Hebamme. Leise verließen die beiden Nordfrauen das Zimmer der Königin, langsam schritten sie dem langen Fensterlosen Gang entlang, der nur durch die an den Wänden hängenden Fackeln beleuchtet wurde. So einen Schneesturm hatten wir seit Jahren nicht mehr, es ist so kalt, sagte die dünne Helga. Dann nimm endlich etwas zu, du siehst einem Reh ähnlicher als einer Nordfrau, gab Kristina mit harter Stimme zurück. Die schneeweiße Haut von Helga färbte sich rot. Öffnet die Tore...Öffnet die Tore...brüllte einer der Nordmänner! Los Helga geh schon und bereite etwas zu essen vor, ich werde mir ansehen was auf dem Hof passiert. Kinder, Huren, Tiere, exotische Gewürze, Felle, Silber und Gold wer noch nicht hat sollte zugreifen, die Preise sind gering, die Preise sind gering. Kinder, Huren, Gewürze, alles was ihr benötigt, rief der Händler dem Volk zu. Schnell versammelte sich eine Traube von Menschen um den Händler. Im Norden nennen sie mich Snorleif, im Süden Mudada und fern auf den Inseln der fremden Chipo was so viel heißt wie Geschenk. Mir wird nach gerufen die beste Ware von Odrua bis Eska und noch weiter zu haben, kauft bei mir und bereichert euer Leben mit den kostbaren Waren von Snorleif, ein Händler der Götter, schrie der mit Fellen bedeckte Händler, dessen Gesicht nur einen gedrehten Schnurrbart aufwies, er roch so stark nach Lavendel-Parfüm das es bis in die Nasen der Götter vordringen muss. Der Hof von Schloss Kaltwind war riesig, umrandet von Grauen Steinmauern und Türmen, der höchste Turm war so hoch, dass die Turmspitze von unten ausnicht erkennbar war, der Turm verschwand im dichten Nebel zwischen den Wolken.Der Schneesturm hatte weiterhin nicht nachgelassen, bei jedem Atemzug war es als wenn Eis in die Lungen strömt. Kristina bewegte sich mit ihrem Umhang und den zahlreichen Wolf, Fuchs und Hasenfellen die sie von der Kälte schützen durch die Menschentraube, die Bewohner von Kaltwind respektierten sie, da Kristina nicht nur als Hebamme, sondern auch als Stimme von Königin Lyra eintritt. Die Bewohner wichen zur Seite, außer Knut er trat vor sie. Knut war ein groß gebauter Mann etwa 6 Fuß hoch. Seine langen dunkelblonden Haare waren mit vielen Zöpfen versehen, sein Bart geflochten mit eingearbeiteten Schmuck und die stahlblauen Augen die ihn fast blind aussehen ließen. Geht es Lyra gut?Sag schon Kristina, seufzte Knut mit tiefer Stimme. Kristina blickte auf den Boden der Weiß vom Schnee war und wandte ihren Blick dem Volk zu, Königin Lyra geht es prächtig. Selbst der Händler hielt inne als Kristina dem Volk die Worte mitteilte, als sie jedoch fertig war ging es weiter, wieder schrie der Händler,Kinder, Huren, Gewürze, Silber und Gold alles was ihr braucht zu tollen Preisen. Er stelle zuerst die Sklaven auf, Kinder in der ersten Reihe und dahinter die Frauen, die Kinder waren teils nicht älter als zehn, auch bei den Frauen muss die älteste erst um die zwanzig gewesen sein. Alles Süd-sklaven aus Aroya, wahrscheinlich Waisen und Huren, dunkelhäutige Frauen und Kinder mit schwarzen Haaren. Knut setzte einen Schritt nach vorne und begutachtete die Ware ohne ein Wort von sich zu geben. Der Händler brüllte wieder los in die Menge, Kinder für fünf und Frauen für zehn Silberstücke, hierbei handelt es sich um ausgezeichnete Huren die so manch Männer auf den Wolken schweben lassen, mit erlernten Künsten aus Aroya, Kinder die Erfahrung bei der Ernte haben und sich um das Vieh kümmern können. Das Geschrei begann, ein alter Nordmann der eine Farm außerhalb von Schloss Kaltwind besaß rief dem Händler zu, ich biete zehn Silberstücke für die die beiden Jungs auf der rechten Seite.Verkauft, brüllte der Händler mit seiner eleganten weise zurück. Snorleif schnipste mit seinen Fingern, als der mit Furunkeln besetzte Sklave mit verfilzten Haar und dreckigen Fingernägeln sich um den Mund leckte und die beiden dunkelhäutigen Jungen aus Aroya am Seil zog, dass um die Handgelenke der beiden gebunden war und zu dem Nordmann führte. Viel bleibt nicht mehr, wer noch eine Hure braucht die weiß wie gearbeitet wird, wer noch ein Kind braucht das auf das Vieh aufpassen soll der soll sich jetzt melden, brüllte der Händler erneut dem Volk von Kaltwind zu. Das Volk blieb stumm. Gut dann gehen wir weiter zu den Tie...sagte Snorleif, als ihm plötzlich Geislod der Besitzer eines Frauenhauses in Kaltwind zurief, fünfzig Silberstücke für alle Damen und wehe diese Huren können nicht was du sagst, dann hole ich mir deinen Kopf. Snorleif schluckte und blickte verängstigt in die Menge, mein Freund, Snorleif,

Helena - Das Erbe von KaltwindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt