Gerade als Jack das Haus verlassen wollte, fiel ihm auf, dass das Wetter heute sehr wechselhaft war. So dachte er sich, es wäre sicher klüger einen Mantel mitzunehmen. Also schnappte er sich seinen langen, braunen Mantel von dem Kleiderständer neben der Türe und öffnete diese. Sofort nahm er diesen leichten aber unverkennbar frischen Duft in der Luft war, den man nur roch wenn es bald regnen würde. Sein Verdacht könnte sich also bald bestätigen. Er legt den Mantel um den Arm und verließ das Haus. Sorgfältig schloss er die Türe hinter sich, obwohl er sich dachte, dass das wohl unnötig sei, ist doch das nächste Haus fünf Kilometer entfernt und sich somit so gut wie nie Menschen hierher verirrten. Sein Haus war in die Jahre gekommen, doch er hatte es immer gepflegt und mit viel Liebe restauriert. Es war das Haus seiner Eltern, welches er nach ihrem Tod erbte und seitdem darin wohnt.
Obwohl er immer allein lebte, oder gerade deswegen machte es ihm nichts aus, so allein zu sein. Das Haus steht auf einem kleinen Hügel umgeben von großen Laubbäumen, welche das Haus gut vor Wind und Wetter schützten. Von seinem Haus führt ein Weg in Richtung des kleines Dorfes in der Nähe und ein anderer Weg in Richtung einer alten Ruine. Das Dorf war mit seinen hundert Einwohnern wahrlich als Dorf zu bezeichnen und ein Jeder kannte sich.
Die Eltern von Jack waren sehr geschätzt im Dorf, da sie mit ihrer kleinen Bootswerft, welche am Hafen des Dorfes liegt, Arbeit und Touristen brachten. Das half dem Dorf und ihren Einwohnern zu überleben, da es in dieser Gegend außer Tourismus und Fischerei lediglich die Agrarwirtschaft gab um seine Familie zu ernähren. Als dann Jack's Eltern starben, lag es an ihm den ganzen Laden zu schmeißen. Doch das stellte sich bald aus unlösbare Aufgabe heraus. Er liebte das Meer und die kleine Werft, aber noch mehr liebte er seine Eltern und gerade deswegen war es ihm besonders wichtig, ihr Erbe in Ehren zu halten. Sein Vater hatte ihm das Handwerk des Bootsbaus beigebracht und er hatte viele schöne Erinnerungen mit ihm in dieser Werft. Gemeinsam hatten Sie große und kleine Boote gebaut und immer wieder einem dankbaren Fischer das Fischerboot repariert.
Für viele Bewohner war die Fischerei lebensnotwendig, da sie nicht die Häuslichkeiten und die nötigen Mittel hatten um vom Tourismus profitieren zu können. Jack hatte seinen Vater stets als ein Vorbild gesehen und er wurde von allen im Dorf geschätzt. Nach Feierabend durfte Jack oft mit, wenn sein Vater den Stammtisch im einzigen örtlichen Lokal besuchte. Dort wurde getrunken, gesungen und es schien als gäbe es keinen Grund sich Sorgen um morgen zu machen. Jacks Mutter war nie begeistert wenn er mit ihn die Kneipe durfte, aber sie wusste auch, dass es sicherer war, wenn er dort war, als den Heimweg an der unbefestigten und nicht beleuchteten Küste alleine zu meistern. Es war zwar kein sonderlich langer Weg, aber man wusste ja nie, wer nachts unterwegs war.
Seine Mutter war die gute Seele, die seinem Vater und ihm immer warmes Essen mittags in die Werft gebracht hatte und das ein oder andere Mal auch für den Fischer, der gerade sein Boot hat reparieren lassen. Jeder mochte Sie und ihre liebevolle, fürsorgliche Art. Immer wenn es mal Streit zwischen Vater und Sohn gab, hatte sie geschlichtet und meistens hatte es schon gereicht, wenn Sie eines ihrer guten Essen brachte. Die Streits zwischen Jack und seinem Vater waren nie von besonders ernster Natur, aber sie kamen durchaus hin und wieder vor. "Die Arbeit zu zweit bringt diese kleinen Konflikte einfach mit sich" meinte sein Vater danach oft und lachte dabei. Sie waren ein gutes Team, aber hatten eben beide einen Dickschädel. Zusammen hatten Sie nicht nur Boote gebaut und repariert, sondern auch Touristen zur Insel gebracht und wieder abgeholt. Es gab keinen Massentourismus und der Verdienst war auch nicht überragend, aber es war eine gute Ablenkung zur sonstigen Arbeit und war sehr wichtig für die Einwohner, die vom Tourismus lebten. Ohne Jack und seinen Vater hätte sich kaum jemand auf die Insel verirrt, da es kaum Sehenswürdigkeiten gab und auch kein Reiseveranstalter Fahrten dorthin anbot. Jack hatte den Bewohnern der Insel versichert, dass er nach dem Tod seiner Eltern die Fahrten fortführen würde, da dies von immenser Bedeutung für viele Familien auf der Insel war. Die Bewohner waren äußerst dankbar und versprachen Hilfe, wo es nur ging.
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Die Lüge
RandomJack lebt auf einer idyllischen Insel mit nur wenigen Einwohnern und alles scheint perfekt. Doch trotz all der Idylle scheint etwas auf der Insel nicht zu stimmen. Da ist sich Jack sicher, spätestens seit dem mysteriösen Tod seiner Eltern, welcher d...