Kapitel 4≈julien

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Mit schnellen Schritten kam Celina auf mich zu, ihr langes blondes an den Spitzen blaues Haar wippte zum Takt ihrer Schritte. Das Gummi ihrer doc martens quitschten auf dem blauen Linoleum Boden, ihr alter, abgenutzter Rucksack hing Celina locker über der Schulter und wie immer steckten zwei weiße Kopfhörer in ihren kleinen Ohren. "Hey, Julien."
" Hi, Celina." Sie musterte mich kurz und hakte sich dann bei mir ein. "Was hältst du eigentlich von Ferien am Strand?  Wir alle, du, Sam, ihr Freund, Tara und mir?  Zelten, Lagerfeuer, Surfen... Du weißt was ich meine?", fragend blickte sie zu mir auf. "Wenn Sam einverstanden ist...", ich zuckte unentschlossen mit den Schultern. Celina lachte: "Diese Begeisterung,  ich mach dir den Vorschlag Deines Lebens und was sagst du dazu?! 'wenn Sam einverstanden ist...'" "Du hast recht." Ich drehte mich kurz weg, setzte ein übertrieben glückliches  Lächeln auf und blickte Celina wieder an. "DAS IST DIE BESTE IDEE ALLER ZEITEN!", quitschte ich wie eine erstickende Maus. Sie lachte und kleine Lachfalten umspielten ihre stahl-blauen Augen. "Du solltest noch an deinem Lächeln arbeiten, aber ansonsten Top.", sagte Celina ernst. "Julien, Julien!" Schnell kam Tara auf uns zu gerannt. Bei uns angekommen, blieb sie Luft ringend vor mir stehen. "Habt ihr Sam gesehen?" fragend huschten ihre Augen erst zu mir, dann zu Celina. "Nein, wiso?", ich sah sie verwirrt an. "Wir wollten heute in die Stadt, aber davor war ich kurz auf dem Klo, Sam hat gewartet und dann war sie weg. Ich war schon in unserem Klassenraum, in der Cafeteria und hab den ganzen Schulhof abgesucht!" Neben mir bließ Celina die Backen auf. Die Schule war riesig und seit einem halben Jahr war sie um ein weiteres Gebäude erweitert worden,  sie zu durchsuchen würde ewig dauern. "Aber Sam ist doch kein kleines Kind, das einfach wegläuft. Immerhin ist sie 16! Warum sollte sie ohne weiteres verschwinden?"; fragte Celina. "Was weiß ich!", antwortete Tara. "Wir sollten sie trotzdem suchen, damit  ich ihr erklären kann, dass man nicht einfach dir nichts mir nichts abhaut!" Ich nickte. "OK, wir helfen dir."


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