Kapitel 2

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Nachdem Mary gegangen war, machte ich mir doch noch etwas zu Essen. Die Schokolade hatte mich noch hungriger gemacht, als ich vorher schon war.

Schließlich stand ich vor dem Herd und bereitete mir Spiegelei zu, obwohl es eher wie behindertes Rührei aussah.

Seufzend, aber dennoch schmunzelnd, legte ich das missglückte irgendwas auf eine Scheibe Brot, schnappte mir eine Wasserflasche und verschwand in meinem Zimmer, wo ich sofort meinen Laptop anschmiss.

Ich platzierte meinen Teller und das Getränk auf meinem Nachttisch und meinen Laptop auf dem Kopfkissen meines Bettes. Ich legte mich so auf den Bauch, dass ich gleichzeitig essen und im Internet surfen konnte.

Ich öffnete Firefox und gab auf Google 'One Direction' ein. Es wurden ein paar News-Themen angezeigt, darauf folgten die offizielle Website von der Band, der Twitter Account, der Facebook Account, sowie ein Artikel auf Wikipedia. Ich rief alle Seiten auf und las sie mir gründlich durch.

Ich hatte ja schon Lust das Konzert zu besuchen, aber mit meiner Klaustrophobie und den kleinen Panikattacken, die ich manchmal bekam...

Andererseits kam ich mir schlecht vor, wenn ich Marie alleine gehen lassen würde. Dann würde ich mir ziemlich viele Vorwürfe machen und denken, ich wäre keine gute Freundin.

Sie war so ziemlich meine einzige Freundin, da ich mich mit den anderen aus meiner Klasse zwar gut verstand, aber mit niemandem so gut, dass ich mit dieser Person befreundet sein wollte.

Genüsslich biss ich in mein Brot und hatte es keine fünf Minuten später aufgegessen, da hörte ich wie die Haustür geöffnet wurde und sprintete schon fast die Treppen runter. ,,Lia Jasmin Clarks . Wie oft muss ich dir noch sagen, dass du nicht so trampeln sollst? Man hört es im ganzen Haus! Du bist mittlerweile schon 16 Jahre alt, und damit alt genug, um die Treppen runter zu gehen und nicht zu sprinten.", meckerte meine Mum.

Dies war so eine Angewohnheit. Ich lief Treppen immer runter, anstatt langam zu gehen. ,,Sorry.", meinte ich bloß und nahm ihr die Einkaufstasche ab, welche sie gerade abstellen wollte, brachte sie in die Küche und räumte die Lebensmittel weg.

Meine Mum, mein Dad und ich lebten zusammen mit unserem Hund in einem Haus in einem kleinen Ort, nicht weit von Brighton entfernt. Unser Heim bestand aus einem Erdgeschoss, dem 1. sowie dem 2. Stock und dem Dachboden, welcher hauptsächlich mit Tapete und ähnlichem Renovierungskram voll gemüllt war. Dann gab es noch einen großen Garten und eine Garage.

Für drei Leute schon ziemlich viel Platz, aber umso besser, wenn man mal Geburtstage waren und die ganze Familie kam, um mit uns zu feiern.

Ich holte zwei Teller und Besteck, das Brot und Aufschnitt. Mein Vater war wegen der Arbeit unterwegs, weshalb er erst spät nachhause kam und nicht mit uns aß. Ich ließ mich auf einem Stuhl nieder und wartete auf meine Mutter, welche sich gegenüber von mir auf einen Stuhl setzte.

Ich fragte sie, wie es auf der Arbeit lief und erzählte ihr von meinem Tag, welcher dennoch etwas langweilig war. ,,Mom? Mary hat mich gefragt, ob ich nächstes Wochenende mit zum One Direction Konzert gehe. Ihre Mutter hat ihr zwei Karten geschenkt. Einerseits möchte ich ja mit, aber mit meiner Klaustrophobie und so ist das scheiße.

Und wenn ich nicht mitgehe, fühle ich mich schlecht, weil sie dann niemanden findet, der mitkommt. Aber One Direction Live zu sehen wäre total cool. Mom, ich kann mich nicht entscheiden.", fing ich an zu brabbeln und bekam vorerst keine Antwort.

,,Lia, du musst selbst entscheiden, ob du mitgehst oder nicht. Sie ist deine Freundin, du magst die Musik, du möchtest die Band sehen. Dann geh' hin. Aber wenn du nicht möchtest, kann ich das verstehen und Marie bestimmt auch.", sie lächelte mich aufmunternd an.

Wie ich diesen Blick hasste. Es war der 'ich-versuche-eine-gute-Mutter-und-Beraterin-zu-sein'-Blick. Um nicht weiter hinsehen zu müssen, stand ich auf und räumte schonmal meinen Teller weg.

Meine Mutter hatte Recht. Ich sollte mit auf das Konzert gehen. Marie war meine Freundin und es wäre ziemlich blöd, wenn ich nicht mitkomme.

Ich umarmte Mum schnell, ging hoch in mein Zimmer, schmiss mich auf's Bett und surfte noch ein wenig im Internet herum.

Ich ging auf YouTube und machte eine One Direction Playlist an, welche ich laufen ließ, während ich Nialls Twitter Account stalkte. Horan war meiner Meinung nach, der hübscheste der Gruppe.

Ich kommentierte hier und da ein wenig und so langsam war ich mir ziemlich sicher, dass ich mit zu dem Konzert fahren würde.

Mittlerweile lief You & I, eines meiner Liedlinglieder von 1D und ich stieg sofort mit in den Gesang ein.

,,I know how it goes

I know how it goes for wrong and right silence and sound

Did they ever hold each other tight like us?

Did they ever fight like us?

You and I

We don't wanna be like them

We can make it til the end

Nothing can come between

You and I

Not even the gods above

Can separate the two of us

No, nothing can come between

You and I

Oh, you and I.."


You & I [1D FF, German] #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt