"Wenn das Glück ausreicht, um es herbeizuführen, gäbe es kein leiden, denn niemand sucht das Leiden. "
" Almaz, los räum das Geschirr in die Spülmaschine"
Ohne ein Wort zu sagen lief ich zum Waschbecken und spülte das Geschirr kurz mit Wasser ab um es in die Spülmaschine zu sortieren.
Ich spürte wie mein Körper bei jeder Bewegung innerlich brannte.
Ich fühlte mich schlapp, müde und genervt. Von allem, den Menschen, das Leben und von mir.
Als ich fertig war mit dem einräumen sah ich auf die Uhr und bemerkte das es nun Zeit war.
Mein Herz begann seinen Rhythmus zu beschleunigen und das Blut wurde umso schneller durch meinen Körper gepumpt.
Mit langsamen aber auch unsicheren Schritten lief ich Richtung Wohnzimmer und blieb an der offenen Tür stehen.
Ein leichtes gefälschtes Lächeln umspielte meine Lippen und ich merkte wie alle Blicke auf mich gerichtet waren.
" Gute Nacht"
Als mein Abschiedsgruß von allen erwidert wurde bekam ich nun die Sicherheit das niemand mehr kommen würde.
Doch trotz alldem hatte ich nicht genug Zeit und stopfte die Unterlagen und das Geld in mein Rucksack.
Ich zog mir eine Jeans an und darüber ein Kapuzen Pullover. Als ich auf die Uhr sah zog ich mir schnell meine Lederjacke an und nahm meinen Rucksack und schnürte meine Nike Schuhe feste zu.
Langsam öffnete ich mein Fenster und versuchte zu leise wie möglich auf die Feuerleiter zu klettern.
Meine Hände berührten den kalten rostigen Stahl, und sobald ich mit meinen Beinen aufrecht stehen konnte sprintete ich los.
Ich kam an eine Bushaltestelle an welche an einem Waldrand lag.
Aus irgendeinem Grund zitterten meine Hände, sodass es mir noch schwerer fiel auf mein Handy zutippen. Letztendlich gelang es mir die Nummer einzugeben so das ein klingeln ertönte.
"Hallo" als die Stimme an der anderen Leitung hörte atmete ich erleichtert aus. Da ich in einer Großstadt lebte war es um die Uhrzeit ziemlich schwer einen freien Taxi zu bekommen.
Ich gab den Taxifahrer die Adresse und setzte mich auf eine Bank.
"In einer Stunde wirst du die Probleme los Almaz. In einer Stunde bist du längst frei" sprach ich mir voller Mut zu. Doch wie sagt man so schön, während du dir Pläne machst, lacht das Schicksal dich aus.
Während der Fahrt zum Hotel fiel es mir schwer nicht in den schlaf zu fallen. Ich hatte seid 23 Stunden keinen schlaf, und war dazu noch völlig erschöpft von der Trauerfeier. Während meine Schwester Hülya schön neben meinem Vater Platz nahm war ich dazu verdammt mich um die Gäste zu kümmern. Und dies lies den Hass in mir wachsen, den Hass gegenüber Menschen wie Hülya.
Als ich endlich ankam gab ich ohne ein Wort den Taxifahrer einen Zwanzig Euro schein und stieg aus dem Wagen.
Während meiner Kindheit kam ich mit meiner Mutter oft hierher. Wir verbrachten den ganzen Tag zusammen um uns mal auszuruhen.
Ein kurzes Lächeln schmückte mein Gesicht, doch im nächsten Augenblick verhärtete sich mein Blick wieder.
Manchmal müssen wir lernen loszulassen, und manchmal müssen wir lernen Kalt zu sein.
Denn du darfst nicht vergessen das nicht jeder so ist wie du, und nicht jeder hat die selbe Absichten wie du.
Menschen die ein feinfühliges Herz haben werden ausgenutzt, weil sie die Hoffnung auf das gute im Menschen nicht aufgegeben haben.
Ich nahm den Hintereingang des Hotels und lief mit schnellen Schritten die Treppen hoch die zum Dachgeschoss führten.
Mit jedem Schritt kam ich dem Ende näher, jeder Schritt löste einen kleinen Stich in meinem Herzen aus.
Die Nervosität in mir begann sich auszubreiten, sodass ich zitternd auf das Geländer stieg.
Die Aussicht der Stadt beruhigte mich einwenig sodass ich besseren halt fand.
" Ist es wirklich das Ende Almaz?"
fragte mich mein Inneres Ich.
Ein letztes mal zog ich die Kalte Luft tief in mir ein und schloss meine Augen.
Ein letztes mal spürte ich den zarten Wind an meiner Haut.
Ein letztes mal hörte ich mein Herz schlagen. Ich war alldem nicht gewachsen, ich war nicht stark genug für dieses Leben, nicht kalt genug für die Menschen.
Wie sollte es denn sonst weitergehen? Ein Leben voller Leid und Schmerz, voller Hass und Sehnsucht.
Mein Brustkorb hebt und senkt sich zitternd in einem schnellen gleichmäßigen Rhythmus.
"Lass los Almaz ! "
Sprach ich laut aus und spürte eine tränen meine Wange runterlaufen.
"Schwachkopf! Nicht einmal das schaffst du! Reiß dich zusammen Almaz!" Vorsichtig lies ich mit einer Hand das Geländer los.
Als ich hinunter sah und bemerkte wie tief ich fallen würde bildete sich ein Klos in meinem Hals sodass ich nur schwer schlucken konnte. Doch ich hatte das Gefühl es zu schaffen und wollte nun meine andere Hand von dem Geländer befreien.
Bis mich plötzlich jemand zurück zog und meine Arme mit einem festen Griff umklammerte. Ich spürte einen ruhigen und gleichmäßigen Atem auf meinen kopf.
Als ich meine Augen öffnete sah ich hellbraune, nein. Goldene Augen, die mich finster ansahen.
Völlig wutentbrannt befreite ich mich aus Fesseln des Typen und schrie ihn an. "Was denkst du wer du bist dich einfach so in meine Angelegenheiten einzumischen! Hast du nichts besseres zu tun?" Ich wollte erneut einen Fuß auf das Geländer setzen bis ich plötzlich erneut am Arm gegriffen wurde.
"Ist die klar was du da tust du Idiot! Du bist nicht ganz dicht! Denkst du es ist so einfach sich das Leben zu nehmen!"
Die Tiefe raue Stimme bereitete mir Gänsehaut sodass ich in Unsicherheit verfiel jedoch wollte ich es mir nicht
anmerken lassen.
"Was hat dich das zu interessieren ! Hat dich irgendjemand nach deiner Meinung gefragt? Und jetzt verschwinde!"
Doch er gab nicht nach und packte mich plötzlich an meiner Taille und legte mich auf seine Schulter.
"Du bist so ein Arsch! Lass mich los verdammt nochmal ich kenn dich nicht einmal! Hörst du! Lass mich los du W***er!" Ich schlug ihm auf den Rücken doch leider erfolglos. Er war zu stark, doch ich gab meine Hoffnung nicht auf.
Er stieg die Treppen hinunter und im nächsten Moment wurde ich in einer Abstellkammer gesteckt.
Ich war so wütend das ich nicht aufhören wollte zu schreien und hämmerte gegen die verschlossene Tür.
"So ein Arsch! Was fällt ihm ein! Es ist mein leben, ich kann tun und lassen was ich will!"
Mein Inneres Ich schrie mich an und machte mich wütender.
"Ich kann tun und lassen was ich will hast du gehört du Arsch!" Schrie ich und schlug wie verrückt auf die Tür ein. Im nächsten Moment öffnete sich die Tür und der Typ von grade eben trat in die Abstellkammer.
Ich stand mit dem Rücken zu Wand und er stand mir Gegenüber.
Es war warm, es war eng und es war stickig, und plötzlich platzierte er seine Arme recht und links von mir sodass ich gefangen war. Er kam mir mit seinem Gesicht so nah das ich sein Atem hörte und seine Augen mich innerlich zerrissen.
Sie waren voller Zorn und besaßen dieses einzigartige Gold.
"Halt deine Klappe. Verstanden?"
Doch ich schubste ihn voller Wucht von mir weg und sah wie wütend er wurde. Doch es interessierte mich nicht. Er hatte nicht das recht dazu sich einfach einzumischen.
"Was wenn nicht?" Zischte ich lauter und sah ihm voller Hass an.
Plötzlich drückte er mich gegen die Tür und hielt mit seiner Hand meinen Mund zu.
"Du bist so ein dickköpfiges Kind"
Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien doch er lies mich nicht los. Stattdessen lachte er mich nur aus und provozierte mich damit umso mehr.
"Was will er von mir? Womit habe ich das verdient lieber Gott?" Flehte ich innerlich.So liebe Leute ich hoffe meine neue Geschichte gefällt euch. Ich würde mich über ein Feedback und ein vote freuen :)
![](https://img.wattpad.com/cover/78163554-288-k209057.jpg)
DU LIEST GERADE
Verborgenes Gold
RomanceWenn du dein hier und jetzt unerträglich findest und es dich unglücklich macht, dann gibt es drei Möglichkeiten: Verlasse die Situation, verändere sie oder akzeptiere sie ganz. Wenn du die Verantwortung für dein Leben übernehmen willst, dann musst d...