Away

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Ardys P.o.V

Nur ungefähr eine halbe Stunde später hörte ich schon seine Schritte die Treppe hochkommen. Langsam ging er den Flur lang, worauf Wut zu schließen war.
Wenn er mich nun stören würde, wäre es mit aller Wahrscheinlichkeit vorbei.Wahrscheinlich würde er mich anschreien, warum ich mich auf mein Zimmer verpisst hätte. Er würde mir Vorwürfe machen, mich damit überhäufen.

Ich würde wahrscheinlich nur stumm dasitzen, ihm trotzdem zuhören, weil er die Person war, die ich liebte.

Plötzlich hörte ein Stille zerreißendes Klopfen.

"Kannst du den Scheißzettel unter dir nicht lesen?!"

Stille.

Dann ein weiteres Klopfen.

Wenn er doch nur wüsste, dass Abstand in diesem Moment das beste für uns beide wäre. Entweder war er benebelt vor Wut oder traurig. Doch ich durfte ihm nicht zeigen, dass ich etwas wie Mitleid für ihn empfand. Es tat mir zwar selber weh, so kalt zu sein, aber wenn er nichts besseres zu tun hatte, als seine Nutten-Cousine hir her zu holen, hatte er nichts anderes verdient. Er wusste ganz genau, dass diese Frau der pure Horror für mich war.

Also zeigte ich einfach keine Reaktion, auf sein dummes Klopfen.

Und dann ging die Tür auf.

Ich wirbelte herum und sah ihn wütend an.
"Is das dein Scheiß -Ernst?!", schrie ich ihm entgegen. Er sah mich nur stumm an und kam dann auf mich zu. Ich kam ihm stumm entgegen.

Als er mich in seine Arme schließen wollte, duckte ich mich unter seinen Armen durch und ging stumm weiter. "Tschüss", kam stumm über meine Lippen, bevor ich durch meine Zimmertür trat.

Ich atmete aus. Mir blieb kaum Zeit. Ich spürte nur noch wie sich meine Schritte beschleunigten und ich aus dem Haus rannte.

Erstmal würde ich wohl nicht wieder kommen. Freunde hatte ich nicht, bei denen ich unterkommen könnte. Auch etwas, was ich Luna Darko zu verdanken hatte. Taddl nannte sie immer Lumi, was ich mir leider auch angewöhnt hatte. Eine Verniedlichung hatte dieses Wesen nicht verdient.

Ohne Geld, ohne etwaJa, den

Ironischerweise fing es genau in diesem Moment an zu regnen. Ich musste leise lachen und ich setzte mich unter einen Baum. Ich fing an nachzudenken.

Wie sollte es nun weitergehen? Unter einer Brücke zu einem Hunger-, Erfrierungs- oder krankheitsbedingten Tod? Nein.
Zu Taddl zurück? Nein.
Zur Familie? Nein, die wohnten viel zu weit weg und mit keinem Geld, wie sollte ich da hingelangen?

Bei diesem Gedankentumult überwältigte mich plötzlich die Müdigkeit und ich wurde in einen traumlosen, jedoch ruhigen Schlaf.

Als ich aufwachte spürte ich starken Hunger. Doch zu essen hatte ich nichts, woher sollte ich es auch herbekommen, ich konnte im Moment nur da sitzen und versuchen alles zu ignorieren. Der Hunger wurde immer dumpfer, doch auch ich wurde kraftloser. Sah nur ein paar Menschen vorbeigehen. Schüler, Arbeitende. Oh ja, vor allem die Kinder hatten noch sehr sehr viel vor sich. Im Gegensatz zu mir. Würde ich nicht bald essen, würde ich die Woche wohl nicht überlegen.

Plötzlich hörte ich ein lautes Rascheln. Ich ignorierte es, hielt es für den Wind, der durch die Blätter des Baumes fährt.

Doch das Rascheln wurde lauter, unaufhörlicher. Ich bildete mir ein, dass es meinem linken Ohr immer näher kam. Ich drehte meinen Kopf nach links, sah nur zwei orange-gelb blitzende Augen, spürte einen stechenden Schmerz in der Nase und kippte nach hinten.

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Heyyy. Ja, den Schriftstil ein bisschen verändert.
Danke für 50 Leser nach 2 Kapiteln.
Sorry, dass gestern nichts kam. War den ganzen Tag unterwegs und abends zu müde.
Bye :D

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 14, 2016 ⏰

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