Kapitel 9

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Ich wusste nicht wie lange ich schon hier oben saß. Es war bereits dunkel geworden und es stieg ein wunderbar riechender Duft hinauf, der wahrscheinlich vom Essen kam.
Aber ich hatte keinen Hunger. Ebenso wenig hatte ich Lust, jetzt meinem ,,Vater" über den weg zu laufen, nachdem ich mich mit ihm gestritten hatte. Es war nicht so das ich mich für das Gesagte schämte, ich wollte ihn einfach nicht sehen. Nicht ihn oder irgendwen anders im Moment. Und erneut lügt sich die Liebe Maxi selbst an. Natürlich schämst du dich für deine Aktion! Du wusstest genau das es falsch war ihn mit diesen Briefen zu konfrontieren, weil er nichts gesagt hat was du nicht schon wusstest!
Ich seufzte auf. ,,Halt dich da raus!" Fluchte ich zu mir selbst. ,,Kannst du nicht einmal in meinem Leben die Schnauze halten ? Bekommst du das hin ? Ich habe nichts falsch gemacht! Ich glaube ihm einfach nicht das er meine ach so liebe Mutter ( bemerkt meinen Sarkasmus ) nicht verlassen hat und sie deswegen ihren Job im Ministerium geschmissen hat!" Lies dir die Briefe durch! Sie ist selbst gegangen! Er sagt die Wahrheit Maxi. Wenn jemand lügt dann du! Gesteh es dir ein. Er ist nicht so ein böser Mann wie du es denken willst. Warum hat deine Mam dir wohl immer nur gutes von ihm erzählt? Sie wollte dich nie gegen ihn aufhetzten sie wollte nur.... ,,JETZT SEI VERDAMMT NOCHMAL RUHIG ANSONSTEN PRÜGEL ICH DICH HÖCHSTPERSÖNLICH AUS MEINEM KOPF HERAUS!" Erneut schrie ich mir die Seele aus dem Leib. Ich wollte nicht darüber nachdenken! Ich wollte nur an mich und meine nächsten Tage auf Hogwarts denken. Ich hatte bis jetzt schon mehr erreicht als in irgendeiner anderen Schule. Hier war alles anders, hier fühle ich mich wohl. Ich wollte mir das nicht wieder kaputt machen. Wenn du dir das nicht erneut kaputt machen willst, dann hör mir zu Maxi. Ich versuche dir zu helfen. Hör auf mich anstatt dir auszudenken wie du mich am besten umbringst. Dann würdest du doch komplett austicken. Du wärst total verloren ohne mich. ,,Was hast du an Klappe halten oder ich prügle dich höchstpersönlich aus meinem Kopf nicht verstanden?" Wütend fuhr ich mir durch die Haare und sah nach unten auf den Hof. Oder zumindest zudem was ich noch erkennen konnte, bei dieser Dunkelheit. Ein paar wenige Schüler rannten gerade noch rein um wahrscheinlich nicht zu spät zum Essen zu kommen. Wie auf Kommando fing nun auch mein Bauch an zu knurren. Ich seufzte auf. ,,Ich dachte schon du siehst es nie ein, hier endlich runter zu kommen." Ich zuckte kurz zusammen und sah dann in die Richtung aus der die Stimme kam. Genervt verdrehte ich die Augen und sprang mit einem einmal von dem Geländer. ,,Was willst du hier Fred?" Ich verschränkte die Arme ineinander. ,,Ich wollte nach dir sehen und habe die ganze Schule auf den Kopf gestellt um dich zu finden. Ich dachte du brauchst vielleicht wen zum reden." Ich lachte auf. ,,Ich brauche niemanden zum reden danke. Ich komme gut alleine klar." Ich wollte ohne weiter mit ihm zu reden an ihm vorbei gehen, nur wurde ich aufgehalten. Von Mr. Du-musst-mit-wem-reden. Generft drehte ich mich also wieder zu ihm um. Ich lehnte mich gegen den Türrahmen und verschränkte die Arme ineinander. ,,Was denkst du dir eigentlich, dich ständig in mein Leben einmischen zu müssen?" Ruhig und gelassen. Es war ein wunder das ich mich beherrschen konnte. Maxi das hast du nicht gerade wirklich gesagt oder? Gott! Wenn ich mir an den Kopf schlagen könnte, würde ich das jetzt auf der Stelle tun. Du bist wirklich noch dümmer als sonst. Da will schon jemand freiwillig mit dir reden, da er genauso ist wie du, und was macht die Madame. Sie will ihn erneut verjagen. Warum den? Er hat die gestern Abend auch schon so gut zugehört. So einen guten Zuhörer hattest du noch nie. Ok du kennst ihn noch nicht so lange, aber was soll schon passieren. Du musst ihm ja nicht gleich deine gesamte Lebensgeschichte erzählen. Ich konnte Fred ansehen, das er leicht verletzt war. Gut. Etwas anderes zeigte sein Gesichtsausdruck gerade auch nicht. ,,Ich dachte weil du gestern schon nicht so gut...." Fing er an. Aber dazu musste ich auch noch was loswerden. ,,Ach genau. Darüber wollte ich mit dir auch noch sprechen. Das gestern war ein versehen. Ich rede normalerweise nicht so offen mit anderen über mich." ,,Aber vielleicht solltest du das mal. Vielleicht würde dir das guttun." Warum war dieser Kerl nur so verflucht nett zu mir? Da tut es mir fast leid ihn wieder anschreien zu müssen. ,,Ich weiß was mir gut tut. Du nicht. Du hast keine Ahnung von mir. Du kennst mich gerade mal einen Tag und willst gleich alles über mich wissen. Du gehst mir gewaltig auf den Keks." Und schon wurde meine Stimme wieder härter. ,,Ich weiß." Sagte er und lächelte. Warum lächelte er? Was war daran so lustig? ,,Aber ich dachte mir vielleicht, das es besser wäre. Ich habe dich und deinen Vater streiten hören." Mein Körper wurde plötzlich steif. Ich hatte gar nicht wirklich daran gedacht das Fred ja im Nachbarraum saß und seine Strafarbeit machte. Ich bin im zwar als ich aus dem Raum gerannt war, begegnet, hatte dieses kleine Zusammentreffen nicht wirklich realisiert. ,,Das war nichts besonderes. Er ist und bleibt ein Mann den ich nicht kenne und der ganz bestimmt nicht mein Vater ist." ,,Ich denke aber das dies nur so ist weil du ihm keine Chance gibst. Würdest du ihm diese geben, könnte er dir vielleicht zeigen das er kein so übler Kerl ist. Ich meine auf mich machte er einen ganz netten Eindruck." Sagte Fred immer noch mit diesem lächeln auf dem Gesicht. Wieso nur? Warum macht er das? Kann er den nicht gehen? Ich habe das Gefühl er verkompliziert das alles nur. ,,Ich will aber keinen guten Eindruck von ihm bekommen. Von mir aus kannst du ihn ruhig mögen, aber auf mich trifft das ganz und gar nicht zu. Nicht nach all dem." Ich wandte meinen Blick von Fred ab. Warum schaffte ich es nach all den Jahren immer noch nicht drüber hinweg zu kommen? Warum nicht? So viel bedeuteten sie mir doch auch nicht. Oder? Oder? ,,Alles in Ordnung Maxi?" Ich hörte Fred ein paar Schritte auf mich zukommen und fuhr schnell wieder herum, mit einem Lächeln auf meinem Gesicht. ,,Mir geht es gut. Lass uns jetzt essen gehen ja?" fragte ich ihn und als ich meine Augen weder öffnete sah ich in einen komplett verwirrten Fred. ,,Lass uns meine Laune von gerade einfach vergessen in Ordnung? Mach dir einfach keine Sorgen. Ich und meine große Klappe reden und denken nur zu viel nach, das ist alles." Ich tippte mir mit meinem Zeigefinger an den Kopf. Ich hoffte wirklich das er zustimmte. Ich hatte keine Lust, meine schlechte Laune zu verteilen. Das war nicht fair. Meine Probleme, bleiben bei mir. Das war zuhause bei Nelé und den anderen so und das bleibt auch hier so. Ich musste einfach meine Grundeinstellung ein wenig ändern. Das ich nicht schon vorher daran gedacht war mir wirklich schleierhaft. Naja und so schwer kann das ja nicht sein, seine Hüllen mal fallen zu lassen und versucht man selbst zu sein. Ohne zu viel Sturheit und dem großen Mundwerk. Nach langer Überlegung nickte mir Fred dann aufmuntert zu. Ich deutete ihm an zu gehen und gemeinsam stiegen wir die Treppen hinunter.

Die Tochter Lupin'sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt