Ein Vergewaltiger oder Mörder? - "Du hast mich nicht gesehen..."

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Wieder einmal liege ich in meinem Bett und komme nicht in den Schlaf. Obwohl es um mich herum still ist, ist die Stille für mich ohrenbetäubend. Es scheint, als wollen all meine paradoxen Gedanken auf einmal gedacht werden. Sie schießen nur so in meinem Kopf herum und bereiten mir Kopfschmerzen. Ich schaue im Zwei-Minuten-Takt auf die Uhr. Inzwischen ist es 2:13 Uhr. Vor Wut bekomme ich Tränen in den Augen. Mein geliebter Dobermann-Mischling, Sammy hat gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Er steht vor meinem Bett und stupst mich vorsichtig mit seiner Schnauze an. Ich bin so froh seine kalte und feuchte Nase an meinem Handrücken zu spüren. Kurzerhand setze ich mich auf, wische mir die Tränen von den Wangen und beschließe, einen Nachtspaziergang mit ihm zu machen. Trotz des Sommers, kühlt es nachts stark ab. Natürlich trage ich nur einen Pyjama und darüber eine dünne Strickjacke. >> Egal <<, denke ich mir >> ich werde nur einen kurzen Spaziergang machen.<< Nach fünf Minuten kommen Sammy und ich den den Park. Dort lasse ich ihn von der Leine und setze mich auf eine Parkbank. Auch hier im Park will mein Kopf keine Ruhe geben.

>>My life is a movie
and everyone's watching
so let's get to the good part
and pass all the nonsens<<
,

beginne ich in meinen Gedanken zu singen. >>Vielleicht kann Justin mich auf andere Gedanken bringe. <<

>>So I'm gonna start to do the right thing
When the pressure is coming down like lightning
It's like they want me to be perfect
but they don't even know that I'm hurting<<

Plötzlich werde ich von Sammy's Bellen aus meinen Gedanken gerissen. Dieser bellt nervös hinter einem Baum und scheint nicht aufhören zu wollen. Ich spüre wie mein Herz in einer rasenden Geschwindigkeit gegen meine Brust schlägt. "Sammy! Saaaaammmy! Komm her." Keine Reaktion. Ich mache meine Taschenlampe auf meinem Handy an und begebe mich vorsichtig in Richtung meines Hundes. Voller Angst vor dem, was mich erwartet, summe ich weiter:

>>This life's not easy
I'm not made out of steel<<

Als ich näher heran komme erkenne ich, wie Sammy den Schatten eines jungen Mannes anbellt. Ich beginne am ganzen Körper zu zittern. Vor Angst, aber wahrscheinlich auch, weil mir so schei*e kalt ist. Ich reiße Sammy am Halsband von dem großen Mann los und versuche ihn mit zittrigen Händen an zu leinen. Jetzt merke ich, dass der Mann sich furchterfüllt an den Baum klammert und sich kein Stück bewegt. >> Sammy wird ihn erschreckt haben<<, zischt es in meinen Gedanken. Als ich das Licht in seine Richtung halte, erkenne ich ein bekanntes Gesicht, jedoch komme ich durch den Schock nicht auf dessen Identität.

"E..en..tschuldigung. Ich, ich wollte dich und deinen Hund nicht erschrecken. Du hast mich hier im Park nicht gesehen, okay", entgegnet, der mir im Moment Unbekannte und läuft in einem Eiltempo davon. Noch voll unter Schock, sacke ich zu Boden und halte Sammy ganz fest im Arm. >> Oh mein Gott, wer zur Hölle war das und was wollte er hier im Park? Shit! Das hätte ein Vergewaltiger oder Mörder sein können. Super Lou und du überlegst, woher er dir bekannt vorkommt. Ein wenig naiv bist du auch. Okay, ich solltest hier mit Sammy schnell weg. Gut, dass ich dich an meiner Seite habe, Sammy. Wer weiß, was sonst noch so passiert wäre<<

In meiner Wohnung angekommen drehe ich den Schlüssel zur Sicherheit dreimal um, damit die Tür sicher verschlossen ist. Inzwischen ist es 2:55 Uhr. Ich reibe mir mit den Händen über die Arme, weil ich am ganzen Körper Gänsehaut habe. >>Jetzt brauche erst einmal eine warme Dusche,<< sage ich zu mir und gehe ins Bad. Ich stelle die Dusche an und lasse mir anfangs das kalte Wasser über den Körper laufen. >>Jetzt bist du auf jeden Fall wieder wach...<< Nun drehe ich den Regler auf 40 Grad. Ich kann förmlich die Dampfschwaden aus der Dusche aufsteigen sehen, aber es tut wirklich gut eine heiße Dusche zu nehmen. >>Die brauchte ich jetzt aber auch.<< Wieder durchfährt es mich eiskalt, als ich an den Moment im Park denke. Trotzdem lässt mich der Gedanke nicht los, warum dieser Kerl so unglaublich traurig und ertappt aussah. So beim längeren drüber nachdenken kommt er mir nicht mehr wie ein Mörder rüber. >>Das war wieder zu schnell gedacht. Du musst auch immer direkt das Schlimmste denken Lou. Ach egal..<< Ich stelle den Duschkopf auf Massage und lasse mir den kräftigen Wasserstrahl auf die Schultern prasseln. Dies lasse ich noch einige Minuten geschehen und singe dabei den Liedtext vom vorherigen Song zuende, um bloß nicht weiter über den Vorfall nachdenken zu müssen.


"Don't forget that I'm human
Don't forget that I'm real
Act like you know me
But you never will
But that's one thing that
I know for sure

I'll show you
I'll show you
I'll show you
I'll show you
I gotta learn things

Learn them the hard way
Gotta see what it feels like
No matter what they say

So I'm gonna start to do the right thing
When the pressure is coming down like lightning
It's like they want me to be perfect
but they don't even know that I'm hurting.

This life's not easy....

Act like you know me
But you never will
But that's one thing that
I know for sure
I'll show you
I'll show you"

Nach 30 Minuten und einer ausgedehnten Dusche, in der Hoffnung mich hat niemand singen gehört, komme ich aus der Dusche und wickle mich in ein großes Handtuch ein. Dann gehe ich gerade aus in mein Zimmer und nehme mir einen neuen Schlafanzug aus dem Schrank, sowie Unterwäsche und Socken. Nachdem ich mich angezogen habe gehe ich wieder ins Badezimmer und stelle den Föhn an, um mir meine langen blonden Haare zu trocknen. Das dauert ebenfalls einige Zeit und ich beginne zu gähnen. >> Ach ne Körper. Bist du etwa müde?!<< denke ich genervt. Damit ich Morgen schöne Locken bekomme, flechte ich mir meine Haare und begebe mich wieder in mein Schlafzimmer. Sammy liegt dort auf seinem Hundebett und starrt mich an. Auch wenn Hunde nicht reden können sieht er aus, als wollte er mir etwas mitteilen. Ich setzte mich zu ihm und lege meinen Kopf auf seinen. "Sammy, warum hast du diesen Mann so angebellt? Hat er dir was getan? Dich erschreckt oder war ihm etwas passiert? Wer war er nur und was wollte er zu dieser Zeit im Park? Ja gut, wir waren auch dort, ich weiß, aber ich werde mir doch Gedanken machen dürfen." >>...OKAY...Lou, du redest seit 5 Minuten mit deinem Hund! Ab in dein Bett und wenn du aufwachst sieht die Welt schon anders aus. Vielleicht nicht schöner oder besser, aber anders.<<

Ich krieche unter die Bettdecke und lasse Sammy, neben mir, im Bett schlafen. Das liebe ich so sehr. Hunde sind einfach die treusten Gefährten, die man sich wünschen kann. Ein letztes mal lasse ich den Gedanken zu, woher mir dieser Mann so bekannt vorkommt. Jedoch fällt mir niemand ein. >>Verdammt!.... Später muss ich unbedingt Jennifer davon erzählen. Vielleicht kann sie mir helfen, wenn jemand einen guten Rat hat oder etwas weiß, dann ist es meine beste Freundin Jennifer, die immer zu Stelle ist, wenn ich sie brauche.<< Bei diesem Gedanken fallen mir die Augen zu und ich falle in einen tiefen und festen Schlaf, der mich erst gegen 11.21Uhr aufwachen lässt. "F*ck! Ich komme zu spät zu meiner Vorlesung in der Uni!" Jetzt aber schnell. In einer halben Stunde schaffe ich es tatsächlich mich fertig zu machen, sodass ich noch einigermaßen akzeptabel aussehe. Außerdem habe ich meine Sachen in einen großen Shopper gestopft und renne von einem Raum in den nächsten, weil ich meine passenden Schuhe nicht finden kann. >>Egal müssen die 'allstars' reichen.<< "Tut mir leid Sammy", kommt es mir über die Lippen, "du musst jetzt noch einen Moment warten, bis ich wieder da bin" und dann knalle ich die Haustür zu und springe in mein Auto, um zur Uni zu gelangen. Mit Fahrrad würde jetzt zu lange dauern auch, wenn diese nur wenige Minuten von meiner Wohnung entfernt liegt.


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Hey Leute,

das war mein erstes Kapitel, bzw. der Prolog meiner neuen Geschichte.

Ich hoffe sie ist spannend und regt zum weiterlesen an.

Ich würde mich sehr über positive Resonanzen freuen

aber auch über konstruktive Kritik.

Danke fürs lesen xoxo <3



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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 21, 2016 ⏰

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