A day in 2013

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~Sherlock

Ich bin auf dem Weg von einem neuen Fall nach Hause. Ein Mordfall und in dieser Situation war es wirklich der Gärtner.
Ich meine, wie konnte man das übersehen?! Er hatte nicht mal ansatzweise ein Alibi, geschweige denn eine Erklärung für das (eindeutig nicht Bastel-) Messer in seiner Wohnung, an dem immer noch Blut der Blutgruppe des Opfers klebte. A+, seines kann es nicht gewesen sein, keinerlei Wunden und nicht seine Blutgruppe.

Nun ja, jedenfalls ist es etwa fünf nach eins und obwohl ich vor -ich sah auf meine Armbanduhr- etwa drei Minuten meinen letzten Fall gehabt hatte, war mir schon wieder langweilig. In letzter Zeit ist nun mal nichts Spannendes passiert! Ich spüre wie der letzte Rest Adrenalin meinen Körper verlässt.

Da mir nicht anderes einfällt, mache ich mich auf den Weg ins nächstgelegene Einkaufszentrum, um...ja was eigentlich? Einzukaufen? Garantiert nicht! Mich abzulenken? Ach komm schon, als ob mich etwas ablenken könnte! Ist da diese widernatürliche Hoffnung in mir, dass etwas Schlimmes passieren wird, wenn ich nur fest genug daran glaube? Okay, diese Hoffnung ist echt abstrakt...
Oder ist es etwa...

Ach keine Ahnung...

Als ich im Zentrum angekommen bin, ist es 13:07, ganze zwei Minuten hatte ich schon hinter mir. Wie sollte das mit mir nur weitergehen...?!

Ich überlege, was ich nun tun soll. Jetzt, wo ich schon hier bin, kann ich doch einkaufen, oder? Also betrete ich ein Lebensmittelgeschäft und denke nach.Was isst John eigentlich? Mag er Gummibärchen? Natürlich! Jeder mag Gummibärchen, sogar ich esse manchmal Gummibärchen!
Also nehme ich drei Tüten und überlege weiter. Was esse ich eigentlich? Esse ich überhaupt? Ich kann mich nicht erinnern, je gegessen zu haben...Na ja, ist ja nur ein unwichtiger Bestandteil des Lebens, also entweder blende ich es aus oder ich tue es wirklich nicht...

Meine Überlegungen werden abrupt unterbrochen, als ich eine Bewegung im Augenwinkel wahrnehme. Oder besser gesagt, keine Bewegung. Bis eben hatte es im Hintergrund noch geschäftiges Gewusel gegeben, nun ist alles still. Totenstill. Wo sind die Menschen hin?

Langsam drehe ich mich um. Die Menschen sind noch da, doch sie sind alle stehen geblieben. Sie wirken abwesend, teilnahmslos. Ich blicke auf die Uhr. 13:13. Zufall oder Schicksal?, schießt es durch meinen Kopf.

Sie starren in die Leere. Dann, kaum merklich läuft eine Träne über die Wange eines Mädchens. Sie ist höchstens fünf Jahre alt, blond und hat einen älteren Bruder, der jedoch in Schottland studiert. Das erkenne ich, an dem kleinen Button an ihrer Jackentasche. Ein kleines Mitbringsel, da er sich nichts viel größeres leisten kann.

„Eine Schwester.", bemerkt eine Stimme hinter mir.
„Was?! Wie sind Sie darauf...", ich verstumme, da mir erst jetzt die Unheimlichkeit der Situation klar wird. Langsam drehe ich mich um.

Dort steht ein relativ jung aussehender Mann, doch ich weiß es besser. Wer genau hinsieht, kann das Alter in seinen braunen Augen erkennen, ebenso wie viel Schmerz, und mehr Erfahrung und Wissen als sämtliche Menschen je zusammen haben werden. Er trägt einen langen hellbraunen Mantel, ein weißes Hemd und eine Jeans. In der Hand hält er eine Art Portemonnaie, was ich jedoch nicht genau erkennen kann.

„Wer sind Sie?"
„Sagen Sie es mir!"
Seine Stimme ist ruhig und gelassen, doch darin liegt etwas herausforderndes. Was will er von mir? Will er mich prüfen?
Ich mustere ihn.
„Nun gut, aber im Gegenzug müssen Sie mir ein paar Fragen beantworten.", lenke ich ein.
Er lächelt.
„Gut, für jeden nicht eindeutig sichtbaren Fakt, den Sie über mich herausfinden beantworte ich eine Ihrer Fragen, sofern es in meiner Macht steht.", antwortet er, „Doch nicht hier, ich weiß, wo wir...ungestörter sind."
Damit verlässt er das Kaufhaus.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 08, 2016 ⏰

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