Wieder einmal musste ich wegen meinem nervigen Wecker viel zu früh aufstehen.
Ich rannte in das Badezimmer und betrachtete mich im Spiegel. Ich war nie die Sorte von Mädchen die stundenlang im Bad waren um sich zu schminken. Nein, ich war viel mehr das Gegenteil davon. Zunächst glättete ich meine Haare, obwohl diese von Natur aus bereits glatt waren. Meine Haare waren dunkelbraun, und reichten mir bis zur Taille.
Allerdings war ich noch immer nicht zufrieden, deshalb schminkte ich mich dezent. Zuerst bedeckte ich mein Gesicht mit Concealer, dann trug ich dunkelroten Lippenstift auf und schließlich schminkte ich meine meeresblauen Augen mit Kajal, Eyeliner, Lidschatten und Mascara. Zum Schluss malte ich meine Augenbrauen nach und betonte meine Wangenknochen mit Rouge.
Alles in allem konnte man sagen: ich war ein verdammt hässliches Stück Scheiße. Meine Freunde sagten ich sähe aus wie Megan Fox. Moment, ich hatte gar keine Freunde.Deshalb versteckte ich mein Gesicht hinter einer Nerdbrille, und band mir meine Haare zu einem festen Dutt.
Mein Körper war ebenfalls echt hässlich. Ich hatte die Taille eines Magermodels, mein Arsch war eine Mischung aus den Ärschen von Nicky Minaj und Kim Kardashian, und meine Brüste waren pralle D-Körbchen, wie bei einem Pornostar, nur dass ich kein Silikon drinnen hatte. Damit das keiner sah versteckte ich meinen Körper immer unter einem riesigen Pullover und einer viel zu großen Jogginghose. So sah ich wenigstens einfach nur fett aus.
Ich sprintete die Treppen runter. Meine Mutter wartete bereits auf mich. Wie jeden Tag hatte sie mir auch an diesem Tag ein 3-Gänge-Menü als Frühstück zubereitet. Die Vorspeise war ein Döner mit Reis als Beilage, die Hauptspeise war eine Pizza mit Reis als Beilage und die Nachspeise war ein Schokokuchen mit Reis als Beilage. Ich konnte das alles essen ohne fett zu werden, allerdings musste ich seit ich zur Schule ging statt Chickenwings nurmehr Reis als Beilage essen, weil ich in der Schule immer als "fett" bezeichnet wurde.
Wie ihr sicher schon denken könnt war die Schule keine leichte Angelegenheit für mich. Ich wurde gemobbt, und wie bereits erwähnt hatte ich keine Freunde.
Ich drückte meiner Mutter noch einen Kuss auf die Wange und verabschiedete mich von ihr. "H-Hau b-blossssss ab, duu wertlose Kreatuuuur" lallte meine Mutter. "Melinnnda!" ergänzte sie noch. "Mom, mein Name ist Melissa Sky" verbesserte ich sie, und bekam als Dank einen Schlag mit der Faust ins Gesicht. Meine Mutter vergaß meinen Name immer wieder, wenn sie betrunken war.
Ich flüchtete weinend zurück ins Badezimmer, tupfte das Blut, dass aus meiner Nase tropfte, ab und überschminkte die rote Stelle noch einmal mit Concealer und Puder.
Auch wenn meine Mutter ein schlechter Mensch war, wenn sie getrunken hatte liebte ich sie, und wäre lieber bei ihr geblieben, als in die Schule zu gehen.
Ich vollendete mein Makeup und schlich vorsichtig zurück ins Esszimmer.
Mittlerweile weinte meine Mutter, die am Boden in einer Pfütze aus Vodka saß.
"Ich liebe dich, Mom" sagte ich und blickte noch einmal traurig zurück, bevor ich mich auf den Weg zur Bushaltestelle machte.
"Fick dichdoch duuu Hurensooohn!" hörte ich meine Mutter noch schreien, bevor ich die Tür schloss und somit die Flasche Vodka, die fast meinen Kopf getroffen hätte mit der Tür abblockte.
Ich wäre gerne bei ihr geblieben, doch meine Zukunft war mir sehr wichtig, deshalb ging ich einfach weiter, anstatt meiner Mutter dabei helfen aufzustehen, und das Haus sauber zu halten.In der Schule bemerkte ich, dass niemand in den Fluren war. Ich blickte auf die Uhr und bemerkte, dass ich bereits eine Viertelstunde zu spät war. Ich platzte unaufgefordert in die Klasse, und Frau Huber, die einen deutschen Namen hatte, obwohl wir in Amerika waren, sah mich fragend an. "Melissa Sky Evans, warum bist du zu spät?"
"D-D-Der Bus ist entgleist." stotterte ich herum, bevor ich mich auf meinen Platz setzte.
"Das erklärt nicht warum du so hässlich bist!" lachte Dustin, der Badboy der Klasse. Seine Freundin Ashley und sein bester Freund Edward stiegen in sein Gelächter ein.
Na toll, nun begann das Mobbing, wie jeden Tag.
Es folgte eine Stille, die sich bis zur Mittagspause hinzog.Kaum hatte ich einen Platz an einem leeren Tisch im Speisesaal gefunden, da sah ich auch schon die Badboy Gang im Augenwinkel. Dustin machte gerade mit Ashley rum. Eine Hand krallte er in ihre wasserstoffblondierten Haaren, die andere Hand war auf ihrem dürren, knochigen Arsch platziert.
So wie die beiden rummachten grenzte diese Szene schon fast an einen Porno, doch es schien keiner was dagegen zu haben. Die Lunch Lady bekam sogar einen Ständer vom Zusehen. Ashleys beste Freundin Samantha saß auf Edwards Schoß und flirtete heftig mit ihm, bis ihr Blick auf mich fiel. Sie sagte leise etwas zu den Anderen, welche sofort in meine Richtung starrten.Die Gang kam zu mir rüber. "Wenn das mal nicht das Schulopfer ist." sagte Dustin und grinste. Dann passierte alles ganz schnell: Dustin kickte meinen Rucksack weg, Samantha nahm mir mein Buch aus der Hand und riss ein paar Seiten aus, und Ashley begann den Salat, der vor mir am Tablett lag, zu verprügeln. "Nein, bitte nicht der Salat." flüsterte ich zu mir selbst während sich langsam warme Tränen in meinen Augen sammelten. Alle im Speisesaal - inklusive der Lunch Lady - applaudierten und grölten. Nur Edward schien gelangweilt zu sein. Er blickte auf sein Handy, und nahm noch einen Zug von seiner Zigarette, bevor er sie in meinem Salat abdämpfte. Eigentlich war Rauchen innerhalb des Gebäudes strengstens verboten, aber die Lehrer hatten zu viel Respekt vor Edward und wollten ihr Ansehen bei ihm nicht verlieren, deshalb sagte keiner was dagegen.
Noch bevor die Tränen aus meinen Augen hervortraten lief ich an der Gang vorbei und flüchtete mich auf ein Klo. Wie immer hasste ich mein Leben.

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Another Terrible Badboy Story
فكاهةDie 17 jährige Melissa Sky Evans ist seit ihrem 17. Geburtstag 17 Jahre alt. Obwohl sie einiges durchmachen musste führt sie ein ganz normales Leben - bis jemand in ihr Leben tritt und dann seinen Fuß nicht mehr raus bekommt.