Extrakapitel #1 (Aaron)

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Also zuerst einmal ein paar Dinge gesagt:
Die Extrakapitel haben keine zeitliche Reihenfolge. Ich schreibe einfach, was mir so in den Sinn kommt und was ich mag. Es kann also gut sein, dass mal ein Zeitsprung von 2-3 Jahren kommt, und dann mal wieder ein Kapitel, wo nur ein paar Monate nach Abschluss der Hauptstory vergangen sind. Die Kapitel werden vermutlich nur recht kurz (wobei das hier schon wieder normal lang ist xD) und unregelmäßig kommen, wie ich halt mal Zeit, Lust und Ideen habe. Wer irgendwelche Wünsche oder Ideen hat, kann sie mir gerne per PN oder in den Kommentaren schreiben. Ich denke darüber nach und vielleicht mache ich dann auch ein Kapitel dazu. (: Ansonsten viel Spaß mit dem ersten Extra. Es ist ein wenig Standart aber, was solls. Ist ja nur das erste :D




Aarons Einzug in die WG


»Meinst du, dass eine WG wirklich die richtige Entscheidung war?«, hörte ich Jason sagen, der gerade schnaufend eine Tasche voller Bücher die Treppe nach oben schleppte.

»Natürlich, es ist günstiger und die Leute in der WG sind echt freundlich. Außerdem möchte ich mir mein Geld nicht bei meinem Vater erschnorren, ich möchte lieber auf eigenen Beinen stehen«, erklärte ich und Jason verdrehte die Augen.

»Ja schon klar, aber dann haben wir beide nicht mehr so viel Ruhe, zumindest nicht solange ich auch noch zu Hause lebe.« Irgendwie war es ja süß dass er sich darum Gedanken machte, aber ich wusste dass er es nicht brauchte.

»Das wird schon. Ich habe ihnen zwar nicht gesagt, dass ich schwul bin aber ich glaube die haben damit sowieso kein Problem.« Er schaute mich an, als würde er daran zweifeln, aber sagte nichts weiter dazu. Ich öffnete die Tür und wurde sofort von dem Geruch empfangen, der gerade aus der Küche kam. Shin – ein Halbjapaner – war derjenige der in der WG kochte und eigentlich die ganze Küche zu seinem Revier erklärt hatte. Machte man dort etwas unordentlich, wurde er wirklich sauer, wie ich schon einmal miterleben dürfte da Henry, der zweite Mitbewohner, dass genaue Gegenteil von ordentlich war. Er war Jason in einer viel schlimmeren Version.

»Ah Aaron du bist wieder da! Hunger?«, hörte ich Shins Stimme aus der Küche und ich stellte die andere Tasche mit Büchern erstmal ab.

»Gleich, wir müssen noch ein paar Taschen hoch tragen.« Shin streckte den Hals aus der Küche und sah Jason, der so halb hinter mir stand, aufmerksam an.

»Du bist also sein Kumpel. Niedlich. Wenn du magst kannst du mit essen, ich hab sowieso mal wieder zu viel gekocht.« Jason nickte schüchtern und wir gingen noch einmal die Treppen nach unten, um die  restlichen zwei Taschen zu nehmen, die wir mühsam durch den Bus getragen hatten, da heute niemand mit Auto Zeit hatte zu fahren und ich die letzten Dinge endlich noch oben haben wollte, wobei nur die Büchertaschen so schwer waren, in dem anderen beiden befanden sich ein paar andere Dinge wie Spiele und dergleichen.

Mein WG Zimmer war zwar klein, aber gemütlich und für den Anfang super. Das Bett und die Schränke hatte ich zum Großteil noch von meinem Zimmer zu Hause einfach mitgenommen, dass einzige neue war der kleine Glastisch in der Mitte des Raumes und das Bücherregal, wo vermutlich nicht einmal so viel stehen würde.

Wir trugen also noch die letzten Taschen nach oben und ich ging dann in die Küche um die beiden gleich mal vorzustellen. Wie zuvor musterte Shin ihn aufmerksam, ehe er wissend grinste und sich daran machte seine Nudeln auf Teller zu verteilen.

»Wo ist Henry eigentlich schon wieder? Der wollte doch zum Abendessen wieder hier sein.« Genervt schaute Shin auf seinem Handy nach und verdrehte die Augen, als er vermutlich die Nachricht von Henry las, wo er schrieb dass er mal wieder später kommen würde.

»Hast du noch etwas was du brauchst? Oder hast du jetzt alles oben?«

»Nein, jetzt müsste alles da sein...«, sagte ich und wir setzten uns anden Tisch, wobei Shin die ganze Zeit Jason ein wenig ausquetschte. Eigentlich hatte ich vorgehabt den beiden davon zu erzählen, aber ich hielt es dann doch erstmal für eine ganz gute Idee es solange es ging für mich zu behalten. Selbst wenn sie nicht so wirkten, man konnte nie wissen ob sie nicht vielleicht doch ein Problem hatten wenn der WG Mitbewohner schwul war.

»Achja,Jason wird heute hier übernachten ist das okay?«

»Klar.« Shin nickte und kurze Zeit später kam auch noch Henry nach Hause,den man mal wieder ansah wo er gewesen war. Er sah recht gut aus, was er sich auch zu nutze machte und ein sehr abwechslungsreiches Liebesleben führte, wobei ich glaubte die meisten davon warenStudentinnen von der Uni auf der er war. Er musterte, anders als Shin, Jason nur kurz und nahm sich dann einen Teller mit Essen. Zusammen mit Jason verkrümmelte ich mich dann in mein neues Zimmer, wo er mir dabei half den Inhalt der Tasche an die entsprechenden Plätze zu räumen.

»Wenigstens bist du relativ Nahe. Mit dem Bus etwa eine halbe Stunde fahren ist ja vollkommen okay.« Wir würden uns zwar nicht mehr so häufig sehen wie zuvor, aber immer noch relativ oft. Ich hatte ohnehin vor meinen Vater alle paar Wochenenden mal zu besuchen und notfalls konnte ich ja auch einfach mal zu Jason fahren.

»Wirst du mich etwa so sehr vermissen?«, fragte ich und er zuckte mit der Schulter.

»Es wird ungewohnt sein, aber wir haben ja Handys. Es ist ja nicht so, dass wir gar keinen Kontakt in der Zeit zwischen unseren Besuchen haben.«

Ich ließ mich aufs Bett fallen und schaltete meinen Fernseher an, wobei ich mehr auf Jason konzentriert war, als auf den Bildschirm. Immerhin waren die letzten paar Wochen ein wenig stressig gewesen, Prüfungen schreiben, sich um Wohnungen oder WG Plätze kümmern, andere Kosten die anfielen, umziehen und so weiter. Es kam mir lange vor, dass wir mal so ruhig nebeneinander lagen und uns entspannten, auch wenn das letzte Mal vermutlich gar nicht so lange her war. Grinsend küsste ich ihn und Minuten später war sowieso alles andere vergessen.


»Ich bin müde...«, maulte Jason, als ich ihn morgens an der Schulter wach rüttelte.

»Du musst aber aufstehen.« Er stöhnte auf, dann nahm er sich einfach seine Klamotten die auf einem unordentlichen Haufen neben dem Bett lagen und schlürfte mir dann hinterher in die Küche.

In der Küche standen gerade Shin und Henry die sich leise unterhielten und bei unserem Eintreten verstummten. Shin war eigentlich ein ziemlicher Morgenmuffel, war aber trotzdem immer recht früh wach während Henry das schon von vorn herein war. Die beiden schauten uns an, wobei Shin sein Grinsen nur mühsam unterdrückte, dann ging Henry Augen verdrehend aus dem Zimmer, da er vermutlich wusste was jetzt kommen würde.

Shin grinste mich an und legte mir dann einen Arm um die Schulter.

»Ich möchte dir nur einen kleinen Hinweis geben: Die Wände hier sind nicht gerade dick. Wir haben alles gehört und wie soll ich sagen... nun, es war interessant.« Er warf mir ein wissendes Grinsen zu und ich stöhnte auf. Na super, eigentlich hätte ich das Wissen müssen, dass man in einer Neubauwohnung alles hörte. Jason neben mir lief rot an wobei Shin in schallendes Gelächter ausbrach.

»Niedlich der Kleine. Und laut den Geräuschen von gestern Nacht...« Er kam gar nicht mehr dazu seinen Satz zu beenden, da Henry aus dem Wohnzimmer rief: »Hör auf die beiden zu ärgern, so schlimm war es nicht.« Damit verschwand Shin schmollend ebenfalls Richtung Wohnzimmer und ich atmete erleichtert aus.

»Nie wieder in diesem Haus«, sagte Jason neben mir ernst und ich konnte nicht anders, als dass meine Mundwinkel doch ein wenig zuckten.


You are my Light (BoyxBoy/Yaoi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt