Weisse Bohnen

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Eigentlich hat das hier herzlich wenig Sinn. Das dachte ich mir zumindest, als ich die rosa Heuschrecken im Himmel tanzen sah, und meine Aufmerksamkeit wieder dem Gärtnern zuwandte. Doch eigentlich war ich mit meinen Gedanken auf einem vollkommen anderen Planet.
Aber die weissen Bohnen pflanzen sich ja nicht von allein! So bearbeitete ich die Erde umso schneller mit meinem Spaten, damit die kleinen Bohnen noch vor Sonnenuntergang schlafen gehen konnten.
Neben mir stand der Eimer mit der Saat, er war blau angemalt, und aus seinem Inneren drang hysterisches Gekicher.
"Ja aber meine Damen, ich will sie daran erinnern, dass Sie keine Kichererbsen, sondern Elfenbein-Bohnen sind. Bitte benehmen Sie sich!" Tadelte ich mit einem Grinsen il Gesicht. Das war schon eine lustige Runde, da unten im Eimer.
"Ach was, so ein bisschen Gelächter hat noch keinem geschadet, seien sie da versichert, Mademoiselle, wir wissen schon was wir tun!" Kam die Antwort von einer der grösseren Bohnen, Anaïs war ihr Name, soviel ich mich erinnern konnte.
"Wie sie meinen."
Ich setzte meine Arbeit fort.
Nach einer Guten Stunde war das Beet bereits ein wenig weicher geworden, doch noch lange nicht weich genug für doe Ansprüche meiner Saat.
Ich hackte und grub, zerkleinerte die Erdbrocken bis ins feinste, und endlich, ja endlich waren die Damen im Eimer neben mir zufrieden mit dem Ergebnis.
"Seht seht! Ich könnte fast schon meinen, dass es so aussieht wie ich es mir vorgestellt habe!"
"Ja du hast wohl recht, Giselle, aber dort vorne links, da könnte die Erde noch ein bisschen Lockerung vertragen."
"Ach Quatsch, das ist das perfekteste Beet, dass mir je unter die Augen gekommen ist!"
"Nun gut. Ich glaube wir sind uns einigermassen einig, meine Damen?" Meldete sich nun Anaïs zu Wort. Das geplapper verstummte augenblicklich und es wurde still Eimer.
"Geehrte Mitbohnen, wie wir alle wissen, haben wir gemeinsam viel durchgestanden und lange Zeit gewartet. Doch nun ist unser Moment gekommen! Leider trennen sich hier unsere Wege. Aber wir werden uns mit Sicherheit irgendwann wiedersehen. Sogleich wird Mademoiselle Inoye damit beginnen, uns in unsere weichen Better zu legen. Ich wünsche euch allen einen erholsamen Schlaf!" Die grosse weisse Bohne verbeugte sich und ein klappern ging durch die Menge um sie herum.
Dass mir das nicht sie Spur seltsam vorkommt, applaudierenden Bohnen in eimem Eimer zuzuhören, fragte ich mich selbst. Wie auch immer, die Welt verbirgt halt so einiges vor unseren Augen.
Ich verbeugte mich vor den Bohnen welche mich nun freudig anfeuerten, und begann mit einer Arbeit.
"Mademoiselle, Mademoiselle, Mademoiselle!" Riefen die Elfenbein-Bohnen. Ich lachte, als ich vorsichtig eine der Bohnen aus dem Eimer hob, und ins Beet setzte.
In einer geraden Reihe, eine nebem der anderen, in genauen Abständen von 12.7 Zentimetern lagen sie nun da. Nun nahm ich einen winzigen Spaten und schüttete die lockere Erde über die schläfrigen Bohnen, klopfte sie mit den Fingerspitzen fest, und nahm den nächsten Spaten voll Erde.
Kalter schweiss lief mir über die Stirn und zropfte mir von der Nase, der Nacken tat mir weh und meine Wirbelsäule schrie vom nicht endenden Bücken.
Völlig fertig setzte ich mich unter das blaue Blätterdach der Eiche am Rande meines Feldes, und lauschte der abendlichen Chorprobe der Hühner oben im Geäst.
Der Himmel über der Baumkrone war von einem grünlichem hellblau, und die tanzenden Heuschrecken waren schon längst hinter den Wolken verschwunden. Mein Kopf lehnte am breiten Stamm des Baumes, und ich spürte dem Rhythmus der Musik der Hühner im Holz. Meine Augenlider wurden ganz schwer von der süssen Melodie und der warmen Luft im Garten. Eigentlich wollte ich ja noch die Himbeeren und Rosen giesse.....nnnn....und die,... die G-Gur- Gurkennnn.........

Wirrwarr und verkorkstes GeblubberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt