Es war 18 Uhr. Dieses nervige, alte Ding an der Wand tickte laut in Marks Wohnzimmer. Die letzten Sonnenstrahlen verließen ihn und verschwanden hinter den dunklen Gewitterwolken. Er lief von einer Ecke zur Anderen, bis er sich schließlich überwand die Tageszeitung aufzuschlagen. Er blätterte und blätterte. Da! Da war es. Seine Augen erfassten den Text und seine Lippen formten die Wörter. "Durch die seltenen Regenfälle, verringert sich die Zahl der Todesopfer. Hoffen wir, dass es sonnig bleibt." Mark warf das bedruckte Papier wieder auf den Tisch. Angst überkam ihn. Angst vor der Öffentlichkeit. Angst davor nach draußen zu gehen. Angst... vor dieser fürchterlich plätschernden Flüssigkeit. Ein Blick durch das Fenster verriet ihm, dass es stark regnete. Er schaute weiter zur Uhr. 18:10 Uhr. Mit schnellen Schritten lief er zu den Jalousien und ließ sie herunter. Das Prasseln des Regens dröhnte in seinen Ohren, trieb ihn in den Wahnsinn... erinnerte ihn an jenen schicksalhaften Tag. Niemand half ihnen. Niemand hörte sie. In diesem Moment verlor er seine zweite Hälfte. Seine bessere Hälfte. Der Glaube an das Gute in den Menschen verschwand, wie die letzten Sonnenstrahlen, die vor kurzem noch sein Gesicht striffen. Der Zeiger gab 18:30 Uhr an. Er nahm sich ein Buch, versuchte dieses zu lesen, legte es aber nach kurzer Zeit wieder weg. Die Schrift war zu verschwommen. Seine zitternden Hände konnte er einfach nicht beruhigen. Erneut wanderten seine Augen in Richtung Uhr und er stellte fest, dass er bald zur Therapie musste. Mark zog sich seine Stiefel an, knöpfte sich seinen Mantel zu und öffnete die Tür. Er wagte einen letzten Blick. Es schlug 19 Uhr.
Sein Opfer müsste nun ertrunken sein.------------------------------------------------
Hey Guys! Ich hoffe euch hat diese Kurzgeschichte gefallen ^-^
Ich muss zugeben, dass sie an das Spiel Heavy Rain angelehnt ist...ich wollte es nicht in der Beschreibung erwähnen, weil das Ende für die Kenner bestimmt klar gewesen wäre. :DSmile~
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Theraphie | #Wattys2016
Short StoryJedes mal, wenn es stark regnete. Jedes verdammte mal. Konnte Mark jemals mit dieser Angst fertig werden? Eine Therapie nach der Anderen schloss er ab und trotzdem war Besserung nicht mal in Sichtweite. Aber... vielleicht war es diesmal ja anders?