Es Gibt Kein Entkommen

Kapitel 1

Heute ist der große Tag. Ich werde in eine andere Stadt ziehen und mein beschissenens Leben hinter mir lassen.

Meine Mom hat ein besseres Jobangebot bekommen und so ziehen wir jetzt von München nach Köln. Ein neuer Mann steckt natürlich auch dahinter. Viele würden wahrscheinlich sagen 'aber ich hab doch meine ganzen Freunde hier und meine Kindheit hier verbracht'.

Aber die Wahrheit ist, dass ich als Kind vom meinem Vater früh verlassen wurde, meine Mom fing an zu trinken und bekam Depressionen. Ich ging neben der Schule arbeiten um sie zu unterstützen, weshalb ich anfangs auch nicht mit bekam das meine einzige und beste Freundin des öfteren mit meinem Freund in die Kiste sprang. Sie haben natürlich versucht es zu erklären und da wäre ja nichts bei, es würde ihnen nichts bedeuten, ich sei ihnen doch so wichtig. Aber ich habe ihnen nicht zugehört, habe den Kontakt so weit es ging abgebrochen. Und jetzt werde ich sie endlich nie wieder sehen müssen, denn jedes mal versetzt es mir wieder einen Stich wenn ich einen der beiden, oder sie zusammen sehe. Ja, sie sind jetzt ein Paar. So viel zum Thema 'es würde nichts bedeuten' haha, dass ich nicht lache.

Was meine Mom angeht sie hat den Alkohol und die Depressionen hinter sich gelassen und ihr neuer Typ, Dave, tut ihr auch richtig gut, ich mag ihn.

"Nicki Schatz, kommst du?"
" Ja, Mom!"
Auf geht's.

Nach 6 Stunden Fahrt kamen wir endlich an. Ich muss sagen Dave sein Haus ist echt beeindruckend. Während ich das große Anwesen bestaunte räumte meine Mutter den Wagen aus und Dave kam zur Tür raus gestürmt. Er begrüßte mich und wuschelte mir durch die Haare, das muss ich ihm noch abgewöhnen, bin doch kein kleines Kind mehr. Ich ward ihm einen bösen Blick zu, der aber nicht so gemeint war. Er verstand was ich meinte, aber grinste nur.
" Da seit ihr ja, Tanja Schatz lass mich dir doch helfen. Gehen du und Nicole doch schon mal rein, ich hab extra gekocht für euch. Ihr seid bestimmt hungrig. Ich komm dann nach."
Meine Mutter strahlte sie legte mir den Arm um die Schulter und wir gingen zusammen rein. Meine Mutter war hier schon öfter, ich war jedoch jetzt das erste mal hier und echt schwer beeindruckt. Dave arbeitete als Richter, schlecht zu verdienen scheint er auf jeden Fall nicht.

Beim Essen unterhielten wir uns und lachten auch zusammen, ich glaube so fühlt sich Familie an. Ich glaubte fest daran das ich mich hier wohl fühlen würde.
Nach dem Essen zeigte mir Dave mein Zimmer und ich war sprachlos. Es lag im ersten Stock mit Blick auf dem Rhein und einem Balkon. Rechts an der Wand war ein großer Kleiderschrank und daneben ein langer Spiegel, links neben der Tür war eine Schminkkomode mit so einem süßen Hocker mit Kunstfell davor und vor mir an der Wand stand ein riesiges Himmelbett. Ich strahlte Dave an 'Danke Dave, es trifft genau keinen Geschmack. Einfach nur schön!'
'Da bin ich ja erleichtert, so dann lass ich dich mal in Ruhe. Heute Abend sind deine Mutter und ich weg, also bist du alleine. Fühle dich wie zu Hause'.

Mein neues Leben kann beginnen!