Holpernd und schaukelnd bahnten wir uns einen Weg durch die überfüllten Straßen Orasulmortis.
Mein Begleiter erklärte mir, dass das so viel bedeutete, wie Stadt des Todes.Ich fragte mich etwas beunruhigt warum, aber der Blick in den Augen Filans hieß mich, nicht danach zu fragen.
Es war, denke ich, ein Ausdruck tiefer Trauer und vielleicht ein aufblitzen von Furcht.
Doch bevor ich sicher sein konnte, wandte er den Blick ab und starrte stur geradeaus.Ich war neu hier und staunte über die Vielfalt der Menschen und Kulturen. Hinter jeder Ecke verbarg sich wieder etwas Faszinierendes und Einzigartiges.
Wir kamen an Ständen mit allerlei exotischen Gewürzen und Lebensmitteln, Tand, aber auch einer großen Bandbreite an alltäglichen Gebrauchsgegenständen vorbei.Doch eines war überall gleich.
Nachts ist es jedem verboten durch die Stadt und die großen Basare zu laufen.
Das schärfte mir mein Begleiter mit ernster Miene ein.Da bemerkte ich, dass jeder Mann eine Waffe mit sich trug, mit einer mir unverständlichen Selbstverständlichkeit.
Und sogar den Frauen steckten Dolche oder Messer in den Gürteln.Alle paar hundert Meter waren Soldaten, mit Speeren und Schwertern bewaffnet, postiert.
Ausgestattet mit metallisch glänzenden Helmen und schwarz grüner Panzerung, die aus mehreren Lagen festen Stoffs zu bestehen schien und sich an die Körper der Männer schmiegte, die sich nur am Übergang vom Torso zu den Beinen zu einem Waffenrock aufbauschte.Ich fragte mich, ob die Präsenz so vieler Bewaffneter mich beruhigte oder eher das Gegenteil bewirkte. Denn, wo so viele Soldaten waren, gab es auch immer einen Grund dafür.
Nachdem wir uns noch eine weitere Stunde durch die engen Gassen gezwängt hatten kamen wir zu einem großen Gasthof mit mehreren Stockwerken.
Es war ein schönes Gebäude, mit vielen Zimmern und einem Stall für die Pferde.Doch auffällig waren die Muster, die auf dem ganzen Haus aufgemalt waren.
Sie leuchteten ganz subtil in verschiedenen Farben.Im Haus zogen sich die Muster weniger offensichtlich weiter, ich entdeckte sie in den Lichtern und in den Anordnungen der Gegenstände und Farben.
Fasziniert schaute ich mich in den Räumen um.Wirklich ausnahmslos jeder Raum, an dem ich vorbei kam, hatte solche Symbole.
So auch mein Zimmer, in dem ich mich erst einmal einrichtete und dann wieder in den Gastraum hinunter ging.Filan wartete bereits auf mich und begrüßte mich mit einem Lächeln. Freundlich fragte er mich, woher ich denn käme.
"Ach, von sehr weit her. Ihr werdet es nicht kennen, es ist nur ein kleines Dorf nahe des Tulchor Gebirges. Es heißt Onai."
"Nein das kenne ich tatsächlich nicht. Ich bin hier aufgewachsen und nie sehr weit fortgegangen. Ihr seid wohl schon viel gereist, sagt mir, wie ist das Reisen denn so? Was habt ihr alles erlebt?"
Also erzählte ich ihm etwas über meine Streifzüge durch das Land.
Während unserer Unterhaltung warf ich immer wieder sehnsüchtige Blicke zur Tür, ich war es nicht mehr gewohnt mich in geschlossenen Räumen aufzuhalten und vermisste die frische Luft und die klaren Nächte unter dem Sternenhimmel.
Die Luft hier drinnen war stickig und roch auch nicht besonders gut.Also beschloss ich noch kurz nach draußen zu gehen, bevor ich mich zum Schlafen nach oben in mein nicht weniger müffelndes Zimmer legen würde.
Ich wünschte Filan eine gute Nacht und machte mich auf nach draußen. Durch die vielen Menschen war das gar nicht so einfach, und als ich endlich an der Tür ankam, schob sich ein kräftiger Arm zwischen mich und die Tür nach draußen.

DU LIEST GERADE
PATRIA MORI
FantasyMonster kommen immer in der Nacht und bereiten dir die grausamsten Erlebnisse deines Lebens. Ob du es verdient hast oder nicht ...